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Rolf Riekher, Autorität auf dem Gebiet der Optikgeschichte, erhält Bundesverdienstorden
Wissenschaftsstaatssekretär Dr. Hans-Gerhard Husung hat Rolf Riekher den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland überreicht. In der Laudatio dankte Staatssekretär Husung Rolf Riekher für sein langjähriges Engagement und seine herausragenden Verdienste für die Optischen Technologien und die Berliner Wissenschaftsgeschichte. Rolf Riekher ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Optikgeschichte. Das Buch „Fernrohre und ihre Meister“ hat ihn in Kreisen der Astronomen, Amateurastronomen, Fernrohr-Sammler und Optikhistoriker im deutschsprachigen Raum berühmt gemacht.
Rolf Riekher, Jahrgang 1922, arbeitete bis 1987 am damaligen Zentralinstitut für Optik und Spektroskopie in Berlin Adlershof. Er baute die Feinoptische Werkstatt des Instituts auf und wurde Wissenschaftlicher Abteilungsleiter. Seine Arbeitsgebiete waren die Optiktechnologie, speziell die Asphärenherstellung, die Präzisionsoptik für Forschungsaufgaben, optische Bauelemente für die Lasertechnik sowie optische Mess- und Prüfverfahren. Unter anderem stellte er 1953 die weltweit erste Gleitsichtbrille her, die erfolgreich getragen werden konnte.
Darüber hinaus hatte Rolf Riekher großen Anteil am „Brockhaus ABC der Optik“, das 1961 erschien und für über drei Jahrzehnte das umfassendste deutschsprachige Nachschlagewerk auf dem Gebiet der Optik blieb. 1999 wurde es in komplett überarbeiteter Fassung als zweibändiges „Lexikon der Optik“ neu aufgelegt.
Zahlreiche Auszeichnungen krönen seine Karriere, zuletzt ernannte ihn die Deutschen Gesellschaft für angewandte Optik zum Ehrenmitglied. Riekhers Erfindungsreichtum belegen auch die insgesamt 24 in den Jahren von 1953 - 1986 erteilten Patente auf den Gebieten Asphärenoptik, Interferometrie, optische Bearbeitungsmaschinen sowie Laser- und Messtechnik.
Staatssekretär Dr. Hans-Gerhard Husung in seiner Laudatio: „Berlin hat die Ehre, nicht nur das wohl weltweit älteste Fernrohr, ein Instrument aus dem Pommerschen Kunstschrank (vor 1617), das jetzt im Kunstgewerbemuseum am Kulturforum untergebracht ist, zu besitzen, sondern auch die wohl weltweit größte Autorität zur Geschichte des Fernrohrs zu seinen Bürgern zu zählen.“