Forschung als Motor
Die Politik der strategischen Partnerschaften führt in Adlershof in vielen Bereichen der Mikrosystemtechnik zu erfolgreichen Spin-offs. Einer der Motoren dieser Entwicklung ist das Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH).
Nicht nur die enge Verbindung zum FBH sei ausschlaggebend für den Standort gewesen, sagt Dr. Jürgen Sebastian, Geschäftsführer der JENOPTIK Diode Lab GmbH aus Berlin Adlershof. „Wir haben unsere Entwicklungsmuster gemeinsam mit dem Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik entwickelt. Da lag es auf der Hand, zur Kommerzialisierung einen Produktionsbetrieb neben dieser Forschungseinrichtung zu bauen.“ Die Firma wurde 2002 als Tochterunternehmen der JENOPTIK AG gegründet und entwickelt, fertigt und vertreibt seither Hochleistungsdiodenlaser. Mit ihrem hohen Wirkungsgrad dienen sie vor allem als Anregungsquelle für Festkörperlaser sowie als direkte Strahlquelle in der Materialbearbeitung und der Medizintechnik. Daneben sei das Umfeld für die Herstellung dieser Laser ideal, ergänzt Sebastian.
Auch die 2006 gegründete Berlin Microwave Technologies, kurz BeMiTec AG, ist ein Spin-off aus dem FBH. Das Unternehmen ist führend bei Mikrowellen-Leistungstransistoren und monolithisch integrierten Mikrowellenschaltkreisen, sogenannten MMICs. Sie werden in Mobilfunk-Basisstationen der nächsten Generation oder, weil strahlungshart, bei Weltraumanwendungen eingesetzt. Auch für BeMiTec gab es zusätzlich zur Kooperation mit dem FBH gewichtige Gründe für Adlershof: „Es gibt qualifiziertes Personal, interessante Zulieferer und Werkstätten sowie eine hervorragende Kommunikation im Technologiepark“, meint Dr. Joachim Würfl, Geschäftsführer der BeMiTec. Für die Zukunft hat Würfl auch andere Märkte im Visier: „Unsere Produkte sind essentiell für eine grüne Automobiltechnik.“
Klaus Oberzig