Flammen mit heilender Wirkung
Mit elektrisch geladenem Gas Hautkrankheiten lindern
Feuer ist heiß und mitunter verursacht es schmerzhafte Brandblasen. Doch Flammen können auch heilen. Das erhoffen sich zumindest Wissenschaftler des Ferdinand-Braun-Instituts für Höchstfrequenztechnik (FBH) in Berlin. Die Forscher haben eine Plasmaquelle entwickelt, die eine kalte Flamme erzeugt. Mit ihr wollen die Wissenschaftler die Wundheilung fördern und Hautkrankheiten wie Schuppenflechte und Neurodermitis lindern.
Ein Plasma ist ein elektrisch geladenes Gas. Es lässt sich herstellen, indem man beispielsweise Strom oder Mikrowellen durch ein gewöhnliches Gas leitet. Plasmaflammen kommen auch in der Natur vor: Ein Blitz zum Beispiel entsteht, wenn sich elektrisch geladene Luft explosionsartig entlädt. Doch während bei einem Gewitter Tausende von Ampere freigesetzt werden, beträgt die Stärke des Entladungsstroms bei der FBH-Plasmaquelle weniger als ein Ampere.
Erträgliche Temperatur
Die dabei entstehende Flamme ist mit maximal 200 Grad Celsius vergleichsweise kalt - ein normales Kaminfeuer wird bis zu 1 500 Grad Celsius heiß. "Für die medizinische Anwendung ist allerdings nicht der brennende Bereich, sondern der geladene, unsichtbare Teil des Gasstrahls entscheidend", sagt Horia-Eugen Porteanu, Physiker am FBH. Für die menschliche Haut sei die erzielte Temperatur bereits einige Zentimeter von der Flamme entfernt gut verträglich.