FBH präsentiert neue Verstärkertechnik auf der GeMiC 2020
Entwicklungen für die nächste Mobilfunkgeneration
Forschungsergebnisse ebnen den Weg zu 6G und Green-IT. Das Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik stellt auf der German Microwave Conference (GeMiC 2020) vom 9. bis 11. März 2020 Lösungen für energieeffiziente digitale Hochfrequenz-Leistungsverstärker vor.
Erste Untersuchungen digitaler Verstärker im Sub-Terahertz-Bereich
Industrie 4.0, Smart Home & Smart Farming – mit der Digitalisierung steigen Datenmengen und Datenraten stetig an. Bisherige Frequenzbereiche in der herkömmlichen Mobilfunkkommunikation stoßen an ihre Grenzen. Höhere Signalbreiten im Sub-Terahertz (THz)-Bereich ab 100 GHz werden daher immer interessanter – vor allem im Hinblick auf 6G. Energieeffiziente Verstärkerkonzepte für diesen Frequenzbereich sind hierbei von besonderer Relevanz, weil die Sende-Verstärker in Kommunikationssystemen den Großteil der Energie verbrauchen. Ressourcenschonende digitale Hochfrequenz-Leistungsverstärker bieten das größte Potenzial, Stromverbrauch und Betriebskosten zu senken. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung Green-IT. Auf der German Microwave Conference präsentiert das FBH erstmalig Untersuchungsergebnisse des digitalen Leistungsverstärker-Konzepts im Sub-THz-Bereich. Dabei werden erste Optimierungsansätze für die Modellierung der Transistoren und Verstärker vorgestellt – Grundstein für neuartige, flexible und kompakte digitale Senderketten bis 200 GHz auf dem FBH-eigenen Indiumphosphid (InP)-Prozess.
FBH-Entwicklungen auf der begleitenden Ausstellung
Versorgungsspannungs-Modulation (Envelope Tracking) ist ein weiterer Ansatz, mit dem das Ferdinand-Braun-Institut die Effizienz von HF-Leistungsverstärkern verbessert. Hierbei wird die Versorgungsspannung des Verstärkers entsprechend der momentanen Hüllkurve des zu verstärkenden Signals moduliert. Dazu werden zwei neuartige Demonstratoren ausgestellt. Zusammen mit der Europäischen Weltraumagentur ESA hat das Institut einen Verstärker für die Satellitenkommunikation bei 1,62 GHz entwickelt. Darüber hinaus überträgt das FBH das Konzept der Versorgungsspannungs-Modulation auch auf Millimeterwellen-Verstärker, z.B. für 5G. Das Modul arbeitet im Bereich von 20 - 26 GHz.
Auf dem Gebiet der Terahertz-Elektronik stellt das FBH THz-Detektoren auf Basis von GaN-HEMT-MMICs vor, die sich zu 2D-Arrays anordnen lassen. Sie eignen sich u.a. dafür, Kunststoffe zerstörungsfrei auf Materialfehler zu überprüfen. Mit besten Werten für die äquivalente Rauschleistung NEP < 25 pW/sqrt(Hz) und höchster Empfindlichkeit von > 100mA/W bei 500 GHz übertreffen sie bisherige THz-Detektoren in CMOS-Technologie.
Hintergrundinformationen – das FBH
Das Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) ist eines der weltweit führenden Institute für anwendungsorientierte und industrienahe Forschung in der Mikrowellentechnik und Optoelektronik. Es erforscht elektronische und optische Komponenten, Module und Systeme auf der Basis von Verbindungshalbleitern. Diese sind Schlüsselbausteine für Innovationen in den gesell-schaftlichen Bedarfsfeldern Kommunikation, Energie, Gesundheit und Mobilität. Leistungsstarke und hochbrillante Diodenlaser, UV-Leuchtdioden und hybride Lasersysteme entwickelt das Institut vom sichtbaren bis zum ultravioletten Spektralbereich. Die Anwendungsfelder reichen von der Medizin-technik, Präzisionsmesstechnik und Sensorik bis hin zur optischen Satellitenkommunikation und inte-grierten Quantentechnologie. In der Mikrowellentechnik realisiert das FBH hocheffiziente, multifunktio-nale Verstärker und Schaltungen, unter anderem für energieeffiziente Mobilfunksysteme und Kompo-nenten zur Erhöhung der Kfz-Fahrsicherheit. Die enge Zusammenarbeit des FBH mit Industriepart-nern und Forschungseinrichtungen garantiert die schnelle Umsetzung der Ergebnisse in praktische Anwendungen. Das Institut beschäftigt mehr als 300 Personen und hat einen Etat von 37,9 Millionen Euro. Es gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V., ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und Teil der »Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland«.
Kontakt:
Petra Immerz, M.A.
Communications Manager
Ferdinand-Braun-Institut
Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik Gustav-Kirchhoff-Straße 4
12489 Berlin
030 6392-2626
petra.immerz(at)fbh-berlin.de
www.fbh-berlin.de
Pressemitteilung des FBH vom 02.03.2020