FBH-Forscher des Projekts MyoQuant ausgezeichnet
Bei den Berlin Quantum Pioneer Days erhielten die Nachwuchswissenschaftler den Jury-Preis
Für Sascha Neinert und Kirti Vardhan ging eine erfolgreiche Woche zu Ende. Die beiden Nachwuchswissenschaftler aus dem Joint Lab „Integrated Quantum Sensors“ (IQS) wurden für ihre Forschungsarbeiten im Projekt MyoQuant mit dem Jury-Preis des Berlin Quantum Pioneer-Inkubationsprogramms ausgezeichnet. Sie setzten sich damit gegen weitere acht Teams aus Deutschland, Chile, Dänemark und Singapur durch. Überreicht wurde der Preis auf der Abschlussveranstaltung im Betterplace-Umspannwerk vor 150 Teilnehmenden. Der von Berlin Partner organisierte einwöchige Inkubator-Workshop fand vom 24. bis 29. November 2024 in Berlin statt – ein Format, das begeisterte: „Wir haben unglaublich viele Kontakte zu Experten und Unternehmen aus den Bereichen Quantencomputing, -sensing und -kommunikation geknüpft“, erklärt Preisträger Sascha Neinert. „Klasse waren auch die intensiven Trainings und das Mentoring, das uns wichtige Impulse gegeben hat, wie wir aus dem Forschungsprojekt ein Unternehmen aufbauen können.“
Vielseitig einsetzbar – miniaturisierte Quantensensoren
Ziel von MyoQuant ist es, Magnetfeldsensoren so zu miniaturisieren, dass sie außerhalb von Laborumgebungen eingesetzt werden können. Die Entwicklungen zielen auf eine tragbare Lösung mit geringem SWaP-Budget (Size, Weight, and Power). Das bedeutet: Es soll ein energieeffizienter Sensor mit reduzierten Abmessungen und niedrigem Gewicht entstehen. Zu diesem Zweck nutzt das Forschungsteam des gemeinsam vom Berliner Ferdinand-Braun-Institut und der Humboldt-Universität zu Berlin betriebenen Joint Labs verstärkte Licht-Materie-Wechselwirkungen durch nichtlineare optische Effekte in resonanten atomaren Medien. Mithilfe von atomaren, optisch-gepumpten Magnetometern (OPM) soll dabei eine robuste, hochsensitive Sensorik entstehen.
Diese Technologie eröffnet neue Perspektiven in der biomedizinischen Forschung, etwa um muskuläre Ermüdung zu diagnostizieren oder Hirn- und Herzaktivität zu messen. Für derartige Messungen sind Magnetfeldsensoren notwendig, die sub-Pico-Tesla-Empfindlichkeiten und eine hohe Bandbreite im Frequenzbereich bis circa 1000 Hertz aufweisen. Über die Detektion biomagnetischer Signale hinaus finden derartige hochsensitive Magnetfeldsensoren zahlreiche weitere Anwendungen, wie etwa in der industriellen Sensorik oder bei geophysikalischen Untersuchungen.
Weitere Informationen:
Kontakt:
Ferdinand-Braun-Institut gGmbH,Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik
Gustav-Kirchhoff-Str. 4, 12489 Berlin
Tel.: +49 30 63922600
E-Mail: pr(at)fbh-berlin.de
www.fbh-berlin.de
Pressemitteilung FBH Berlin, 3.12.2024