„Es ist mehr Geld da, als investiert werden kann“
Unternehmensfinanzierung: „European Venture Market“ in Berlin hilft Vorurteile zu überwinden / 80 Prozent der deutschen Unternehmen wissen nichts über Finanzierungsmöglichkeiten mit Eigenkapital
Venture Capital ist in der angelsächsischen Welt längst zum alltäglichen Mittel der Unternehmensfinanzierung geworden. Allein in den USA flossen 2004 21 Milliarden Dollar in private Unternehmen. Anders sieht das hierzulande aus, wo noch immer vom Risiko-Kapital die Rede ist. Entsprechend schlecht ist es um das Image der Branche bestellt.
Kein Wunder, denn die meisten deutschen Unternehmen wissen kaum etwas über Finanzierungsmöglichkeiten jenseits ihrer Hausbanken. Dementsprechend groß sind Verunsicherung und Misstrauen, wozu mancher unsensible Investmentmanager ebenso beitragen mag, wie Sprachprobleme beim Umgang mit den zumeist aus dem englischsprachigen Ausland stammende Fonds. Gescheiterte Engagements tragen schließlich dazu bei, dass Venture Capital kaum Vertrauen genießt, auch wenn diese Beispiele nur einen Bruchteil der Gesamtengagements ausmachen.
Fataler Irrtum
Die Liste der Gegenargumente ist entsprechend lang: “Zu teuer“, „Ich bin nicht mehr Herr in meinem Haus“ oder „Die reden mir nur ins Geschäft hinein“. Viele Unternehmer haben auch Angst, sich zu „outen“. Die Aufnahme von Wagniskapital könnte falsche Signale aussenden, als Ausdruck des eigenen Versagens interpretiert werden, als Notanker, weil das Geld knapp geworden ist. Vielfach wird die Aufnahme von Eigenkapital als letzte Chance gesehen, wenn die Bank die Finanzierung nicht mehr fortsetzt. Wagniskapital als Liquiditätshilfe - ein fataler Irrtum.
Worum geht es eigentlich?
Wagnis-Kapital, im Englischen Venture Capital (VC) oder Private Equity (PE) genannt, besteht in einer zumeist offenen „echten“ Beteiligung am Eigenkapital eines Unternehmens. Es wird in nicht börsennotierte technologieorientierte Unternehmen (Start-ups) investiert; ist aber auch für länger bestehende mittelständische Unternehmen als Finanzierungsmöglichkeit interessant. Fonds interessieren sich übrigens nicht nur für IT- oder Biotechunternehmer, sondern auch für Maschinenbauer, Metallbearbeiter und Konsumgüterhersteller.
Venture Capital ist Beteiligungskapital. Es wird außerhalb des geregelten Kapitalmarktes beschafft, also nicht über die Börsen. Der VC-Kapitalgeber investiert direkt in das Eigenkapital des Unternehmens, bleibt aber in der Regel Minderheitsgesellschafter. Venture Capital ist meist zinslos überlassenes Geld, der Gewinn des Kapitalgebers entsteht durch Teilhabe am gegebenenfalls gestiegenen Wert des Unternehmens, an der er sich beteiligt.
Der Venture Capitalist und ein Unternehmen gehen eine strategische Partner-schaft ein. Der Kapitalgeber stellt neben Geld auch sein Wissen und Können dem Unternehmen zur Verfügung und beteiligt sich mitunter aktiv in dessen Tätigkeit. Nach zwei bis fünf Jahren streben beide Seiten den „Exit“ (auch „Desinvestition“ genannt) an, das heißt der Kapitalgeber zieht sich aus der Firma zurück. Er verkauft seine Anteile - sei es an der Börse, an andere Unternehmen, Venture Capital-Gesellschaften oder auch an den Unternehmenseigner. Die durchschnittlichen Renditen, die Venture Capitalist jährlich erzielen kann, liegen mit 15 bis 25 Prozent überdurchschnittlich hoch. Dafür trägt er jedoch auch die Risiken eines Unternehmens mit.
„Es ist mehr Geld da, als investiert werden kann“
„Die Bereitschaft zu investieren ist größer denn je“, stellt Ulf Leonhard von der CONTINUA Unternehmensentwicklung aus Berlin fest, „es gibt sogar mehr Geld als derzeit untergebracht werden kann.“ Das Interesse, auch im Ausland, sich an deutschen Unternehmen der Hochtechnologie zu beteiligen, ist groß. Dieses Interesse beschränkt sich nicht nur auf VC-Gesellschaften, auch Privatpersonen und größere Unternehmen bekunden zunehmendes Interesse an Unternehmensbeteiligungen.
Leonhard hatte im Juni 2004 in Berlin Adlershof den EUROPEAN VENTURE MARKET veranstaltet - mitten in Deutschlands größtem Wissenschafts- und Technologiepark und mit tatkräftiger Unterstützung von dessen Betreibergesellschaft, der WISTA-MANAGEMENT GMBH. Es präsentierten sich 53 Unternehmen vor 45 Venture-Capital-Gesellschaften. Über 350 Teilnehmer aus mehr als 25 Nationen nutzten die Gelegenheit, Kontakte für die Eigenkapitalfinanzierung zu knüpfen.
Der Erfolg soll 2005 wiederholt werden, und zwar am 22. und 23. Juni 2005 wiederum in Adlershof. Leonhard sieht ein „steigendes Interesse von privaten und strategischen Investoren“. Er sieht zwar bei den „meisten größeren Unternehmen, aber im Mittelstand“ ein gestiegenes Interesse, dies jedoch reiche nicht aus.
Diskretion garantiert
Auf dem EUROPEAN VENTURE MARKET kann sich jeder informieren und ein umfassendes Bild von den Möglichkeiten machen, die der VC-Markt bietet. Vor allem aber lässt sich die eigene "Kapitalmarkt-Attraktivität" feststellen. Der EVM will kein langweiliger Kongress sein, der hauptsächlich von Anwälten und Beratern besucht wird. „80 Prozent der Teilnehmer sind Unternehmer und Kapitalgeber“, so Ulf Leonhard, „da kommt manchem die Idee, die er vorher nicht hatte.“ Leonhard sieht den EVM als Möglichkeit, qualifizierte Kontakte für "den Fall des Falles" zu knüpfen. Es können Investmentmanager und Investoren direkt angesprochen werden, ohne dass zuvor Unterlagen eingereicht oder vorbereitet werden müssen. Und wer sich dennoch schwer tut, taucht in den Teilnehmerunterlagen erst gar nicht auf.
Weitere Informationen unter www.europeanventuremarket.com oder +49 30 4403860
Kontakt:
Ulf Leonhard
Geschäftsführer
CONTINUA Unternehmensentwicklung
Schönhauser Allee 6 - 7
10119 Berlin
Telefon: (030) 44 03 86 0
Telefax: (030) 44 03 86 22
E-Mail: info(at)continua.de
Verena Pfeiffer
Bereich Kommunikation
WISTA-MANAGEMENT GMBH
Rudower Chaussee 17
12489 Berlin
Telefon: (030) 63 92 22 11
Telefax: (030) 63 92 22 36
E-Mail: pr(at)wista.de