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Wie eine Auszubildende, eine Wissenschaftlerin und ein Jungunternehmer Adlershof erkunden
Es gibt ein Leben nach der Arbeit. Wir wollen wissen, was junge Leute, die noch nicht sehr lange am Standort arbeiten, hier in ihrer Freizeit oder zwischendurch in den Mittagspausen machen. Was sind ihre Tipps? Eine Adlershofer Entdeckungstour, die den Blick weitet.
„Adlershof ist ein Paradies für Ingenieure“, findet Felix Fiedler. Der 34-Jährige promoviert gerade in Lübeck auf dem Gebiet Medizintechnik und wird Anfang nächsten Jahres die Geschäftsführung der SLM GmbH, dem Adlershofer Speziallabor für angewandte Mikrobiologie, übernehmen. „Die Ansammlung von Hightech-Unternehmen und wissenschaftlichen Instituten ist extrem interessant, ein hervorragender Ort zum Netzwerken und für neue Ideen“, schwärmt Fiedler. Aber ist es auch ein hervorragender Ort zum Leben, um nach Feierabend hier etwas zu unternehmen, zu entspannen? Das haben wir junge Leute gefragt, die am Wissenschaftsstandort arbeiten und hier erst angelandet sind.
Felix Fiedler war nie richtig weg, auch wenn ihn das Studium in die Ferne verschlug. Seine Diplomarbeit schrieb er in der Bibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin. Mittags ging es mit seiner Mutter, Birgit Fiedler, die vor 22 Jahren die SLM GmbH gegründet hat, auf dem Campus zum Essen. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert: Wenn Felix Fiedler, der als externer Mitarbeiter im Unternehmen seiner Mutter als Qualitätsmanagement-Beauftragter arbeitet, am Standort ist, gehen die beiden mit Kollegen/-innen gern in die „esswirtschaft“ an der Rudower Chaussee oder in die „Speisemanufaktur Adlershof“, auf deren wechselnder Karte unter anderem leckere Flammkuchen zu finden sind. „Was mir fehlt, ist die Kantine im WISTA-Gebäude“, bedauert Fiedler. „Das war eine Art zentrale Anlaufstelle, durch die man mittags mit allerhand interessanten Leuten zusammenkam. Jetzt verteilt sich das leider.“
Andererseits: „In den vergangenen Jahren hat sich der Standort durch etliche Restaurants, Bars und Ausgehmöglichkeiten enorm belebt“, sagt Fiedler. Nicht zuletzt durch die Studentenwohnheime und Wohnsiedlungen sei Adlershof nach Feierabend nicht mehr wie ausgestorben. Man trifft sich, trinkt etwas, genießt den Landschaftspark. Einige von Fiedlers Freunden wohnen mittlerweile in der Newtonstraße, so dass man sich gern hier trifft, etwa im neuen italienischen Restaurant „I Due Amici“ in der Erich-Thilo-Straße. Fiedler hat es nicht weit: Er wohnt in Altglienicke, wo er auch aufgewachsen ist.
Dort geht Radhakrishnan Sumathi in ihrer Freizeit gern spazieren. Die Wissenschaftlerin arbeitet in der Abteilung für Volumenkristalle im Leibniz-Institut für Kristallzüchtung (IKZ) und wohnt im IBZ-Gästehaus, dessen Komfort sie schätzt. Wie auch insgesamt die Adlershofer Atmosphäre, die eben nicht nur zum Arbeiten hervorragend sei. Mittwochs und donnerstags trifft man Sumathi zuweilen auf dem Marktplatz an der Dörpfeldstraße beim Einkaufen. Wenn Sumathi nicht selber kocht, schätzt sie das Essen im griechischen Restaurant „Olympia“ in der Rudower Chaussee. „Für eine schnelle Erfrischung zwischendurch, mit Kaffee und leckeren Kuchen, kann man zu ,Kamee Caffè & Ess Bar‘ gehen“, empfiehlt die Wissenschaftlerin. Ihr besonderer Tipp: Ein Besuch der Talentshow „The Voice of Germany“, die im Studio Berlin (Am Studio 20) aufgezeichnet wird.
Eva-Therese Krüger, Auszubildende im Bereich Personal und Organisation der WISTA.Service GmbH, ist zwar noch nicht lange am Standort, weiß aber dessen Vielfältigkeit bereits jetzt zu schätzen: „Leider habe ich noch nicht sehr viel Zeit außerberuflich hier in Adlershof verbracht, dennoch hat mich der Landschaftspark schon sehr angesprochen.“ Nach Feierabend führte der Weg die angehende Kauffrau für Büromanagement bereits ins hiesige Kino. Praktisch: gleich ums Eck, kein weiter Weg. „Gerne gehe ich auch nach der Arbeit mal fix in die Dörpfeldstraße, um ein paar Sachen einzukaufen.“ Am meisten schätzt die junge Frau an dem Standort, „dass es hier so viel zu entdecken und erreichen gibt“. Mit Letzterem meint sie die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten. Ob Job oder Freizeit: „Es ist für jeden was dabei, egal ob Jung oder Alt“, betont sie. „Ich empfinde die Atmosphäre in Adlershof als sehr schön, denn es ist hier relativ ruhig, nicht zu hektisch und dennoch nie langweilig.“ In den kommenden Monaten wird Eva-Therese Krüger weiter auf Adlershofer Entdeckungstour gehen.
Einen Tipp dafür hat Felix Fiedler: Er legt nicht nur Neuankömmlingen einen Spaziergang entlang des „Gedanken-Gangs“ nahe, eine Art Waldlehrfahrt der Wissenschaft, der zeigt, was alles in Adlershof gelehrt, geforscht und produziert wird: „Der Weg ist mit seinen Mitmach-Experimenten gut gemacht und öffnet die Augen für neue Perspektiven und Ecken abseits der täglichen Pfade zur Arbeit.“
Von Chris Löwer für Adlershof Journal