Dr. rer. nat. Rudolf J. Schneider
In seiner Arbeitsgruppe "Immunchemische Methoden" bei der BAM dreht sich alles um Antikörper
Rudolf Schneider (Jg. 1963) studierte Chemie an der Technischen Universität München. Durch einen Zufall kam er auf der Suche nach einem interessanten Diplomarbeitsthema zu seinem heutigen Arbeitsgebiet: Immunoassays. Damals wurden diese in der klinischen Diagnostik und biochemischen Forschung etablierten Methoden für die Rückstandsanalytik von Pflanzenschutzmitteln angewendet.
Nach der Promotion wechselte er 1993 an die Universität Bonn, wo er sich 2004 im Fach Agrarökologie/Umweltchemie habilitierte. Postdoc-Aufenthalte und eine DAAD-Kurzzeitdozentur führten ihn in die USA und nach Portugal. 2006 wechselte er zur Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Abteilung "Analytische Chemie; Referenzmaterialien", in Berlin-Adlershof.
Sein aktuelles Forschungsthema
In seiner Arbeitsgruppe "Immunchemische Methoden" dreht sich alles um Antikörper. Diese Y-förmigen Proteine bringen die hohe Selektivität in seine analytischen Methodenentwicklungen. Wie im Bild für Koffein gezeigt, müssen dazu von der zu analysierenden Substanz (Analyt) geeignete Derivate (Haptene) hergestellt und an Trägerproteine gekoppelt werden. Die umfassend charakterisierten Konjugate werden dann bei Firmenpartnern zur Immunisierung von Mäusen eingesetzt. Diese wiederum erzeugen Hybridomazellen, die auf ihre Fähigkeit hin, hochselektive und hochaffine Antikörper zu bilden, geprüft werden müssen (Klonscreening).
Mit den Antikörpern werden biochemische Schnelltests („ELISA“, s. Schema) auf Mikrotiterplatten (ganz rechts im Bild) und Immunoaffinitätsmaterialien für die einfache Reinigung von Probenextrakten aufgebaut.
Rudolf Schneider sieht sich und seine Mitarbeiter an der BAM insbesondere als Ansprechpartner für Forscher und Entwickler im Sinne eines „Kompetenzzentrums Immunoassay“.
Kontakt: Dr. Rudolf Schneider, E-Mail, Tel. : +49-(0)30-8104-1151, www.bam.de