Dr. rer. nat. Ingo Will
Der Physiker am Max-Born-Institut entwickelt spezielle diodengepumpte Festkörperlaser
Ingo Will studierte Physik an der Universität Warschau und an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Dissertation fertigte er am damaligen Zentralinstitut für Optik und Spektroskopie in Berlin über die Optimierung von Nd:Glass-Lasersystemen mit hoher Pulsenergie an. Nach Verteidigung der Dissertation an der Technischen Universität Berlin arbeitete er zunächst im Laboratory for Laser Energetics Rochester an der Entwicklung großer Festkörperlasersysteme für Untersuchungen zur Trägheits-Kernfusion mit.
Er kehrte 1994 nach Berlin zurück und widmet sich seitdem am Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie der Entwicklung spezieller diodengepumpter Festkörperlaser.
Sein aktuelles Forschungsthema:
Ingo Will konzentriert sich in seiner Forschung derzeit besonders auf Laser, die immer wesentlicher für Elektronenbeschleuniger werden. Ein Schwerpunkt seiner Arbeiten am Max-Born-Institut besteht in der Entwicklung sogenannter Photokathodenlaser, die maßgeschneiderte ultraviolette Pikosekunden-Laserpulse erzeugen. Fokussiert man diese Pulse auf Photokathoden, werden Elektronenwolken hoher Dichte generiert, die sich nach Beschleunigung besonders gut zum Betreiben von Freie Elektronenlasern (FELs) eignen.
Durch gezielte Formung der Pikosekunden-Laserpulse lassen sich die Eigenschaften der erzeugten Elektronenbunche weiter optimieren. So hat die Gruppe von Ingo Will kürzlich den weltweit ersten Dioden gepumpten Yb:YAG-Laser entwickelt, der Züge (sogenannte Bursts) von ultravioletten Pikosekundenpulsen mit variabler zeitlicher Form generiert. Die Abbildung zeigt den dafür entwickelten Pulsformer, der mit Hilfe doppelbrechender Kristalle die benötigte Pulsform aus dem gaußförmigen Eingangspuls synthetisiert.
Die Entwicklungsarbeiten werden in Kooperation mit DESY, BESSY und dem Forschungszentrum Dresden Rossendorf (FZD) durchgeführt. Die verschiedenen in der Gruppe von Ingo Will entwickelten Laser dienen seit mehreren Jahren zum Betrieb sowie zur Weiterentwicklung der Elektronenkanonen des FLASH-FELs (DESY Hamburg), des PITZ-Photoinjektors (DESY Zeuthen) sowie der am FZD für die Strahlungsquelle ELBE entwickelten supraleitenden RF-Gun.
Kontakt:. Ingo Will, MBI B3, E-Mail: will(at)mbi-berlin.de, Tel.: +49 30 6392 1320
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