Dr. rer. nat. Franziska Emmerling
Die Chemikerin bei der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung untersucht Kristallisations- und Aggregationsphänomene
1975 in Bad Dürkheim geboren hat Franziska Emmerling nach einem Chemiestudium an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg 2003 ihre Doktorarbeit im Bereich der anorganischen Festkörperchemie abgeschlossen. Dabei hat sie ungewöhnliche Valenzzustände der Elemente Arsen, Antimon und Wismut in ihren intermetallischen Verbindungen und ternären Oxiden präparativ und strukturchemisch untersucht.
Nach einem Postdoc-Aufenthalt übernahm sie im April 2005 die Leitung der Arbeitsgruppe „Röntgenstrukturanalytik“ an der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Adlershof. Sie beschäftigt sich seitdem verstärkt mit dem Einsatz von Synchrotronstrahlung in der Strukturanalytik und war daher am Aufbau und dem erfolgreichen Einsatz der µSpot-Beamline bei BESSY II beteiligt.
Ihr aktuelles Forschungsthema:
Im Zentrum der aktuellen Arbeit von Franziska Emmerling steht die Untersuchung von Kristallisations- und Aggregationsphänomenen mit Hilfe von Synchrotronstrahlung. Die (kristalline) Struktur eines Materials ist häufig entscheidend für dessen chemische und physikalische Eigenschaften, sodass diese Kenntnis die Voraussetzung für das Ableiten von Struktur-Eigenschaftsbeziehungen und die Entwicklung neuartiger Materialien darstellt. Dazu muss man neben dem finalen Zustand auch den Entstehungsprozess sowie mögliche Zwischenstufen verstehen. Diese Prozesse lassen sich mit Synchrotron-Röntgenstrahlung zeitaufgelöst untersuchen, teilweise ergänzt durch weitere analytische Methoden wie Raman-Streuung oder XANES.
Um die störenden Einflüsse der Probenumgebung zu vermeiden, erfolgen ihre Untersuchungen am frei schwebenden Tropfen, wie im Bild anhand der Kristallisation von Calciumcarbonat dargestellt. Mit diesem Setup konnten in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Katalyse e. V. (LIKAT) wesentliche Schritte im Syntheseprozess von Katalysatormaterialien aufgeklärt werden, die auf komplexen Molybdaten basieren.
Kontakt: Dr. Franziska Emmerling, E-Mail, Tel. : +49-(0)30-8104-1133, www.bam.de