Dr. Natascha Dropka
Die Chemikerin arbeitet am Leibniz-Institut für Kristallzüchtung (IKZ) im Projekt KRISTMAG®
Natascha Dropka wurde in Novi Sad (Serbien) geboren und studierte dort Technische Chemie. Ein Stipendium des British Council ermöglichte ihr 1991 den Aufenthalt am University College in London, wo sie einen Teil der Arbeiten zum MSc durchführte. Im Rahmen von Kooperationen mit der Chemisch-Technologischen Fakultät in Prag promovierte sie 1998.
Ab 1991 übernahm Natascha Dropka Aufgaben als Assistentin mit Lehrtätigkeit an der Fakultät für Technische Wissenschaften in Novi Sad, später dann auch als Dozentin. 1999 wechselte sie zum Leibniz-Institut für Katalyse (damals ACA) in Berlin-Adlershof in den Bereich Reaktionstechnik und beschäftigte sich mit der Kinetik katalytischer Reaktionen sowie dem Reaktor- und Prozessdesign.
Seit 2008 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Gruppe „Numerische Modellierung“ des Leibniz-Instituts für Kristallzüchtung (IKZ) in Berlin-Adlershof zunächst im Projekt KRISTMAG®, das im Dezember 2008 mit dem Innovationspreis Berlin-Brandenburg ausgezeichnet wurde.
Ihr aktuelles Forschungsthema:
Aktuell beschäftigt sich Natascha Dropka mit der dreidimensionalen numerischen Modellierung von Kristallisationsprozessen von Solar-Silizium unter Einsatz wandernder Magnetfelder. Multikristallines Silizium gilt als Standardrohstoff bei der Herstellung photovoltaischer Siliziumzellen.
Bis zum heutigen Tag werden Kristalle für Solarsilizium-Wafer durch Kristallisation aus einer Schmelze in Form von Blöcken hergestellt, aus denen im Folgeschritt die Solarzellen-Wafer geschnitten werden. Die Konvektion in der Schmelze als Folge thermischer Gradienten kann zu einer Beeinträchtigung der Qualität des Endproduktes führen.
Man kann die Bewegung der Schmelze mit Magnetfeldern, die an die konkreten Kristallisationsbedingungen angepasst sind, je nach Bedarf anregen oder dämpfen. Der Einsatz definierter Magnetfelder führt somit zu einer verbesserten Kristallqualität. Das Verständnis hochkomplexer 3D-Transportphänomene innerhalb der Schmelze - mit oder ohne Magnetfelder - ist ein wichtiger Schritt zur Optimierung der Kristallisation von Silizium.
Diese Arbeiten werden im Rahmen des Projektes AVANTSolar durchgeführt und von der Technologiestiftung Berlin, dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung, der Zukunftsagentur Brandenburg sowie mit Mitteln der Industrie über einen Zeitraum von 2,5 Jahren mit insgesamt 3,4 Mio. € gefördert. Ziel des Projekts ist die Anlagen- und Verfahrensentwicklung sowie der Einsatz einer neuen Technologie für die Kristallisation von Solar-Silizium im industriellen Maßstab als Anwendung der KRISTMAG®-Technologie.
Kontakt: Dr. Natascha Dropka, E-Mail, Tel.: +49-(0)30-6392 3044, www.ikz-berlin.de