Dr. Klaus Lips
Der HZB-Physiker beschäftigt sich mit der Ladungsträgerdynamik und Defektphysik von Dünnschichtsilizium für die Anwendung in der Photovoltaik
Klaus Lips, geboren 1962 im Hugenottendorf Carlsdorf-Hofgeismar (Nordhessen) und aufgewachsen in den Niederlanden, studierte Physik in Leiden (NL) sowie in Marburg/Lahn.
Er promovierte 1994 in Marburg/Lahn bei Prof. Dr. Walther Fuhs über Verlustmechanismen in Absorberschichten für Solarzellen aus amorphem Silizium (a-Si:H) für die er 2006 mit dem Geiger-Preis ausgezeichnet wurde. Nach der Promotion wechselte er zum National Renewable Energy Laboratory (NREL) in Golden, Colorado, USA und beschäftigtes sich mit Relaxationsprozessen intrinsischer und extrinsischer Defekte in a-Si:H.
1996 wechselte er an das Hahn-Meitner-Institut nach Berlin-Adlershof und baute dort eine Arbeitsgruppe auf, die sich der Charakterisierung von Dünnschichtsolarzellen mittels Elektronen paramagnetischer Resonanz (EPR, manchmal auch ESR genannt) beschäftigt. Von 2005 bis 2006 war er kommissarischer Leiter der Abteilung Silizium-Photovoltaik. Seit 2006 leitet er zwei Arbeitsgruppe, die sich mit Defekten in Halbleitermaterialien sowie mit der Entwicklung von Rückseitenkontaktierten kristallinen Silizium Solarzelle mit Heterokantakten beschäftigt.
Klaus Lips ist derzeit stellvertretender Institutsleiter Silizium-Photovoltaik am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie. Klaus Lips ist verheiratet mit der Richterin Bettina Lips (geb. Weidinger) und hat vier Töchter Katinka (21), Annika (5), Cleo (3) und Marie (3). Klaus Lips ist leidenschaftlicher Marathonläufer und schreibt in seiner Freizeit Musikkritiken für verschiedene Kulturmagazine.
Aktuelle Forschung
Der Schwerpunkt der Forschungsarbeiten von Klaus Lips liegt im Bereich der Ladungsträgerdynamik und Defektphysik von Dünnschichtsilizium für die Anwendung in der Photovoltaik.
Klaus Lips ist seit 2008 Sprecher des interdisziplinären BMBF-Netzwerks „EPR-Solar“, welches mit Hilfe EPR-basierter Methoden Defektzustände und Ladungsträgerdynamik in Dünnschichtsilizium mit bisher ungekannter Auflösung und Empfindlichkeit vermessen soll. Ziel von „EPR-Solar“ ist eine vollständige Identifizierung der Defekte in amorphem und mikrokristallinem Silizium sowie die Klärung des sogenannten Staebler-Wronski Effekts, der für die Alterung von Dünnschichtsolarzellen aus amorphem Silizium verantwortlich ist.
Mit dem Startschuss zur Fusion von BESSY und Hahn-Meitner-Institut wurde im Rahmen von EPR-Solar an BESSY II ein Höchstfrequenz-EPR Spektrometer aufgebaut, welches es erstmalig erlaubt Spinsysteme mit extrem hoher Nullfeldaufspaltung im Bereich 50 GHz bis 1 THz zu spektroskopieren. Darüber hinaus wird Ende 2009 ein 263 GHz EPR-Spektrometer in Betrieb genommen, welches die EPR-Spektroskopie am HZB weltweit einzigartig macht.
Kontakt: Dr. Klaus Lips, Tel. +49 (030) 8062-1353, E-Mail: lips(at)helmholtz-berlin.de, Web: www.helmholtz-berlin.de/people/lips/