Dr. Jens Knobloch
Der HZB-Physiker entwickelt supraleitende Hochfrequenz-Systeme für neue Lichtquellen und zukünftige Beschleuniger
Er hat meist ein Lächeln auf den Lippen, der zukünftige Leiter des „Instituts für SRF-Technologie“ am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB).
Fast zeitgleich mit der Fusion von BESSY und Hahn-Meitner Institut erhielt er 2008 einen Ruf auf eine W3-Professur im Bereich Beschleunigerphysik, entschied sich Anfang Juli dann aber doch, im neu gegründeten Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie zu bleiben.
Angefangen hatte alles 1987, als er begann, Physik zu studieren. Zunächst am Imperial College London und später an der Cornell University, USA, an der er auch 1997 promovierte. Sein Forschungsinteresse kristallisierte sich dabei schon recht früh heraus.
Von 1997 bis 2001 war er als Research Associate und später als Senior Associate sowie als Deputy Group Leader der „Superconducting RF Group“ an seiner alma mater tätig, bevor er dann zum Berliner Elektronenspeicherring wechselte.
Bereits 2001 begann seine Zeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Gruppenleiter für Supraleitende Hochfrequenz bei der BESSY GmbH. Dabei war er von 2006 bis 2008 zusätzlich als Mitglied der erweiterten Geschäftführung engagiert.
Sein Thema ist die Beschleunigung. Genauer gesagt die Entwicklung supraleitender Hochfrequenz-Systeme für neue Lichtquellen und zukünftige Beschleuniger, kurz “Superconducting Radio-Frequency (SRF) Technology”, denn so lautet das Forschungsfeld, dem sich der 41-jährige Physiker verschrieben hat. Mit seiner Arbeitsgruppe hat Jens Knobloch die “Horizontal-Bi-Cavity-Testfacility” (HoBiCaT) in der Schwerlasthalle in unmittelbarer Nachbarschaft zum Elektronenspeicherring BESSY II aufgebaut (siehe Foto).
Hier führt er mit seiner Gruppe Forschungs- und Entwicklungsarbeiten durch, die insbesondere für die Entwicklung der neuartigen Lichtquelle des HZB in Adlershof eine wichtige Rolle spielen. Der Prototyp eines Energy Recovery Linac (BERLinPro) soll in den nächsten Jahren schrittweise in Betrieb gehen. Sein Kernstück: ein supraleitender Linearbeschleuiger.
Federführend war Jens Knobloch auch bei der Forschung zur Designstudie für das einst am Standort Adlershof geplante FEL-Projekt (Freie Elektronenlaser), einer Lichtquelle, die extrem helle und kurze Röntgenlichtpulse erzeugt.
Kontakt: Prof. Dr. Jens Knobloch, E-Mail: jens.knobloch(at)helmholtz-berlin.de, Telefon: +49 30 / 6392-4883