Dr. Bernd Eppich
Der Physiker arbeitet in der Abteilung „Optoelektronik“ des Ferdinand-Braun-Instituts für Höchstfrequenztechnik
Bernd Eppich wurde 1963 in Heilbronn geboren. Sein Physikstudium an der TU Karlsruhe schloss er mit einer Diplomarbeit über Resonatoren für Festkörper-Rohrlaser am Festkörper-Laser-Institut der TU Berlin ab.
Die Beschäftigung mit dem wichtigsten Design-Kriterium für Resonatoren, der Optimierung der Strahlqualität, führte zu seiner Doktorarbeit am optischen Institut der TU Berlin, bei der er theoretische und experimentelle Aspekte der Laserstrahlcharakterisierung bearbeitete. Bernd Eppich entwickelte dabei ein messtechnisches Verfahren zur Rekonstruktion der vierdimensionalen Wigner-Verteilung partiell-kohärenter Strahlungsfelder, das die vollständige Charakterisierung von Laserstrahlung bzgl. ihres Ausbreitungsverhaltens erlaubt.
Im Zuge dieser Arbeiten trat Bernd Eppich dem Arbeitskreis „Begriffe, Prüfgeräte und Prüfverfahren“ des DIN-Normenausschuss „Feinmechanik und Optik“ bei und war dort unter anderem federführender Autor der internationalen Norm ISO 11146, der wichtigsten Industrienorm (Bestimmung der Strahlqualität M2) im Bereich der Laserphysik.
Im Anschluss an die Promotion wechselte er zur Laser-Medizin-Technologie Berlin gGmbH, wo er an Verfahren zur Früherkennung von Rheuma und zur invasionsfreien Blutglukose-Messung arbeitete. Im Jahr 2000 wurde er mit dem Preis des BMBF-Innovationswettbewerbs „Föderung der Medizintechnik“ ausgezeichnet und kehrte zur TU Berlin für vertiefende Arbeiten zur Laserstrahlcharakterisierung und verschiedene Lehrtätigkeiten zurück. 2005 wechselte er in die Abteilung „Optoelektronik“ des Ferdinand-Braun-Instituts für Höchstfrequenztechnik.
Sein aktuelles Forschungsthema
Halbleiterlaser sind kostengünstige und effiziente Laserstrahlquellen, die für viele Wellenlängenbereiche, Leistungsklassen und Strahlqualitätsanforderungen verfügbar sind. Um in die durch monolithische Lösungen schwer erreichbaren Bereiche (z.B. hohe Leistung bei gleichzeitig sehr guter Strahlqualität; Wellenlängen unter ~630nm; extreme und stabile Schmalbandigkeit) vorzudringen, müssen verschiedene Funktionseinheiten (Oszillatoren, Verstärker, nichtlineare Kristalle, Gitterelemente) in hybriden Modulen kombiniert werden. Innerhalb dieser Module muss der Laserstrahl gezielt und mit hoher Präzision geformt werden, um die Einkoppelbedingungen für die jeweils nächste Funktionseinheit zu erfüllen.
Voraussetzungen hierfür sind die genaue experimentelle Charakterisierung der Strahleigenschaften und das auf diesen Daten aufbauende Optikdesign. Für beide Aufgaben hat Bernd Eppich leicht bedienbare Softwarelösungen entwickelt, die auch an Interessenten lizenziert werden. Die entstehenden hybriden Mikromodule im Streichholzschachtelformat eröffnen neue Anwendungsfelder für Diodenlaser, z.B. im Bereich der Displaytechnologie, Sensorik oder Medizintechnik.