Dr. Atoosa Meseck
Die BESSY-Mitarbeiterin beschäftigt sich mit Beschleunigerphysik
Atoosa Meseck, geboren in Teheran (Iran), studierte Physik an der Universität Hamburg. Sie promovierte am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) im Jahre 2000 im Bereich Beschleunigerphysik mit einer für Experimente am Elektronen-Speicherring von HERA wesentlichen Arbeit: „The Electron Distribution in HERA and the Consequences for the H1 Detector after the Luminosity Upgrade“. Nach der Promotion wechselte sie zum damaligen Hahn-Meitner-Institut nach Berlin, wo sie sich am Ionen Strahl Labor (ISL) mit der Erzeugung und Beschleunigung von schweren Ionen beschäftigte.
Ihr Interesse an modernen elektronenbasierten Lichtquellen, wie dem Freie Elektronen Laser (FEL), veranlasste sie im Jahr 2003, zu BESSY zu wechseln. Am BESSY arbeitete sie zunächst als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Technical Design des BESSY Soft X-ray FELs. Hier war sie nicht nur für die konzeptionelle Auslegung des FELs verantwortlich, sondern arbeitete auch mit ihren Studenten an der Weiter- und Neuentwicklung numerischer Codes zur Berechnung der Wechselwirkung der elektromagnetischen Wellen mit geladenen Teilchen. Die so entstandenen bzw. verbesserten Codes stehen als Open-Source-Codes den Kollegen aus aller Welt zur Verfügung und tragen maßgeblich zu Weiterentwicklung der Rechenmethoden der Beschleunigerphysik bei.
Neben der Entwicklung neuer Methoden der Beschleunigerphysik ist die theoretische und experimentelle Begleitung der Umsetzung dieser Methoden ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. In Rahmen dieser Tätigkeit, nimmt sie an den Optical Replica Synthizer (ORS) Experiment am FLASH in Hamburg teil. ORS dient zur Diagnose der Elektronenstrahleigenschaften, welche für den FEL-Prozess von essenzieller Bedeutung sind.
Die Simulationsprogramme, die von ihrer Gruppe entwickelt worden sind, dienen zur Auslegung wichtiger Experimente im Bereich moderner FELs, zum Beispiel am sFLASH-Experiment bei DESY. Mit sFLASH soll das „Seeden“ eines FELs mit dem kurzwelligen Licht aus einer HHG-Laserquelle untersucht werden. (Oberer Teil der Abbildung) Auch hier begleitet sie die konzeptionelle Auslegung und die experimentelle Umsetzung.
Am FLASH II, einer Erweiterung der bestehenden FEL-Anlage, soll das unter Federführung von Frau Meseck für den BESSY-FEL entwickelte kaskadierte HGHG-Verfahren verwirklicht werden. Der untere Teil der Abbildung zeigt die erwarteten wesentlichen Verbesserungen an einem HGHG-FEL. Frau Meseck ist als Koordinatorin seitens des HZB für die Auslegung des HGHG-FELs an FLASH II verantwortlich.
Kontakt: Dr. Atoosa Meseck, Tel. 6392-4721, E-Mail: meseck(at)Helmholtz-Berlin.de