Das Minimax-Prinzip: Forth Dimension Displays produziert hochauflösende Mikrodisplays
Winzige Mikrodisplays revolutionieren die Optik: Hoch auflösende Bilder werden direkt vor das Auge gespiegelt. Betrachter haben den Eindruck, mitten im Geschehen zu sein. Besonders Piloten in Flugsimulatoren schätzen das. Heimlicher Marktführer auf dem Gebiet ist die schottische Firma Forth Dimension Displays.
„Big is beautiful“ lautet die Devise mit Blick auf Displays. Doch was auf den Consumerbereich zutrifft, verkehrt sich bei wissenschaftlich-technischen Anwendungen ins genaue Gegenteil. Wahre Könner ihres Fachs holen nämlich aus miniaturisierten Monitoren das Maximale heraus, wie zum Beispiel der Ableger der schottischen Firma Forth Dimension Displays in Adlershof. Das Unternehmen zaubert aus noch nicht mal briefmarkengroßen Displays brillante Bilder. Der Trick: Vergrößerungsoptiken in Spezialbrillen (Head-Mounted-Displays, HMD) spiegeln die Bilder direkt vor das Auge. Auf diese Weise werden realistische Bilder produziert. Nicht von ungefähr zählen zu den Kunden von Forth Dimension Anbieter von Trainings- und Simulationssystemen, von bildgebenden Verfahren in der Medizin- und Messtechnik sowie der Filmproduktion, darunter die ARRI Group und EADS Astrium N.V. Etliche Flugsimulatoren sind mit den Kleinstbildschirmen ausgestattet, und Chirurgen lassen sich während Operationen MRT-Bilder ins Geschehen
einblenden.
Aber warum ist bei der auch Near-To-Eye (NTE) genannten Technik gleich von der „vierten Dimension“ die Rede? Nigel Cartwright, Leitender Entwicklungsingenieur, lacht: „Das ist ein Wortspiel. Zum einen liegt unsere schottische Firmenzentrale an einem Fluss namens Forth und zum anderen begreifen wir die Zeit als vierte Dimension.“ Zeit ist wesentlich für die neue Technik. Deren Kern sind spezielle Flüssigkristalle, sogenannte Liquid Crystals on Silicon (LCOS), aus denen die Displays aufgebaut sind. LCOS reflektieren Licht rasend schnell. Außerdem gelingt es Forth Dimension, mit dem Material das gesamte Farbspektrum auf nur einem Pixel des Bildes darzustellen – üblicherweise wird rotes, grünes und blaues Licht auf verschiedene Pixel verteilt. Das sorgt für einen hochauflösenden Bildaufbau. „Wir sind Weltmarktführer im Bereich hochauflösender NTE-Displays“, merkt Cartwright an. „Der wichtigste Markt für uns ist Europa, und hier vor allem Deutschland.“ Deswegen sei der Standort Adlershof wegen seiner zentralen Lage ideal. „Überdies hoffen wir hier auf Kooperationen mit Forschungsinstituten“, betont er. Übrigens werden die Displays einer ureigenen schottischen Disziplin gerecht: Sie geizen nicht nur bei der Größe, sondern auch beim Stromverbrauch.
von Chris Löwer
Link: www.forthdd.com