Carl-Ramsauer-Preis für Dr. Kolja Haberland
Gleich zwei Arbeiten, die an Instituten des Forschungsverbundes Berlin angefertigt wurden, sind in diesem Jahr mit dem Carl-Ramsauer-Preis gewürdigt worden. Neben dem Physiker Dr. Jens Stenger vom MBI Berlin wurde auch der Physiker Dr. Kolja Haberland kürzlich für seine Dissertation ausgezeichnet. Haberland promovierte an der TU Berlin und führte seine Studien in Kooperation mit dem Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) durch. Für seine Arbeit nutzte er ein Verfahren, mit dem es möglich ist, bereits während des Produktionsprozesses die Eigenschaften von opto-elektronischen Bauelementen mittels Reflexions- und Reflexions-Anisotropie-Spektroskopie zu prüfen. Dabei geht es um optische Untersuchungen an Verbindungshalbleitern (z.B. Galliumarsenid) für und sehr schnelle Hochleistungstransistoren, u.a. für Handys. Der Clou an dem optischen in-situ Verfahren: Die Messungen erfolgen bereits während des Fertigungsprozesses durch ein Fenster in der Kristallwachstumsapparatur und nicht erst, wenn das Bauteil komplett ist. So lassen sich eventuelle Fehler weit früher als sonst erkennen und - im Idealfall - auch beheben. Haberland wies nach, dass die optischen in-situ Verfahren geeignet sind, um höchst komplexe Halbleiterbauelemente wie z.B. vertikal emittierende Laser-Dioden (VCSEL) zu charakterisieren.
Die andere preiswürdige Doktorarbeit aus dem FVB, vorgelegt von Dr. Jens Stenger, entstand am Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie (MBI). Sie befasst sich mit so genannten Wasserstoffbrücken in Flüssigkeiten. Diese haben eine fundamentale Bedeutung für die Struktur und die Funktion von vielen molekularen Systemen. Die Physikalische Gesellschaft zu Berlin vergibt den Carl-Ramsauer-Preis für herausragende Dissertationen, die an den drei Berliner Universitäten und der Universität Potsdam aus dem Gebiet der Physik und angrenzender Naturwissenschaften entstanden sind.
www.fv-berlin.de
www.pgzb.tu-berlin.de
Quelle: Photonik 5/2003