Berlin Adlershof: Hochtechnologie, Fachkräfte und Offenheit als entscheidende Erfolgsfaktoren
Deutschlands größter Wissenschafts- und Technologiepark weiterhin bedeutende Säule der Berliner Wirtschaft
Der Wissenschafts- und Technologiepark Berlin Adlershof hat sich auch 2023 positiv entwickelt. Die Umsätze und Haushaltsmittel wuchsen um gut 7,1 % auf 3,9 Mrd. Euro (2022: 3,6 Mrd. Euro) an. Die Zahl der Beschäftigten blieb mit rund 28.000 Personen weitgehend stabil. Hinzukommen rund 6.400 (2022: 6.600) Studentinnen und Studenten. Der Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof wird nach drei Gebieten differenziert: Kerngebiet, Wachstumsgebiet und Medienstadt.
Im Kerngebietdes Wissenschafts- und Technologieparks, in dem vor allem Hochtechnologiefirmen angesiedelt sind, konnten die Umsätze der rund 590 Unternehmen im vergangenen Jahr sogar um 10 % auf 1,24 Mrd. Euro zulegen. Rund 9.400 Beschäftigte arbeiteten 2023 im Kerngebiet. Dies waren 3,1 % mehr als im Vorjahr. Die Unternehmensanzahl im Kerngebiet wuchs leicht.
Die Umsätze und Haushaltsmittel der rund 510 Unternehmen und Einrichtungen im Wachstumsgebiet stiegen 2023 um 6,1 % an und beliefen sich auf 1,77 Mrd. Euro. Die Zahl der Beschäftigten sank hingegen leicht um 1,4 % auf 11.300. In der Medienstadt stieg die Zahl der Unternehmen auf 230 an, die Beschäftigtenzahl sank auf 3.300 ab. Die Umsätze stiegen um 1,2 % auf 462 Mio. Euro an. Die Anzahl der sogenannten festen freien Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter sank dabei deutlich von 1.200 auf 900.
Die Förder- bzw. Drittmittel der in Adlershof ansässigen Einrichtungen der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) betrugen 41 Mio. Euro, die Grundfinanzierung lag bei 66 Mio. Euro. Bei den außeruniversitären Instituten beliefen sich die Haushaltsmittel auf 238 Mio. Euro; die Drittmittel auf 68,4 Mio. Euro. Die Zahl der Beschäftigten in den wissenschaftlichen Einrichtungen lag in Gänze bei 4.000.
Die Geschäftsentwicklung für das Jahr 2024 schätzen die Unternehmen im Wissenschafts- und Technologiepark weiterhin positiv ein – es kam nur zu leichten Verschiebungen gegenüber dem Vorjahr. 45 % erwarten einen Umsatzanstieg, während rund 41 % der Unternehmen mit gleichbleibenden Umsätzen rechnen. Nur 14 % der Unternehmen gehen von einem Umsatzrückgang aus.
Unter den sogenannten weichen Standortfaktoren wurde das Image des Hochtechnologiestandorts Adlershof wie in den Vorjahren als relevant und sehr gut bewertet. Der Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften am Standort sowie die Kooperationsbeziehungen stufen Unternehmen ebenfalls weiterhin als gut ein. Allerdings waren hier Abstriche in der Qualität im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Dieser Umstand lässt sich als Folge der allgemeinen Fachkräftesituation sowie der Corona-Pandemie und der infolge veränderten Arbeitsformen einordnen.
Um die Unternehmen im Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof auch künftig zielgerichtet bei ihrem wirtschaftlichen Wachstum unterstützen zu können, wurden zusätzlich die aktuellen Wachstumshemmnisse der Adlershofer Unternehmen ermittelt. Hier dominierten die Fachkräfteakquise und Personalentwicklung. Mit deutlichem Abstand folgte die Nennung von Kostensteigerungen (z.B. bei Personal und Mieten) als weiterer Faktor. Themen wie das politische Umfeld und die konjunkturelle Entwicklung wurden ebenfalls genannt.
Aufbauend darauf wurde abgefragt, welche Maßnahmen und Initiativen die Unternehmen und Einrichtungen am Standort direkt und indirekt bei ihrer zukünftigen Entwicklung am meisten unterstützen würden. Nach direkten standortbezogenen Maßnahmen gefragt, wurden drei Aspekte am häufigsten genannt: Der weitere Ausbau der digitalen Infrastruktur, Initiativen in der Aus- und Weiterbildung von Beschäftigten inklusive Maßnahmen zur Fachkräfteakquise sowie die Förderung von lokalem Wissensaustausch und Innovation. Als ebenfalls bedeutend wurde die Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden der Beschäftigten bewertet.
Als die wichtigsten Initiativen, die weiterhin und indirekt die Unternehmen stärken würden, nannten Unternehmen die Stärkung der Standortidentität und Vernetzung inklusive der Nutzung von Synergien im Technologiepark Adlershof am häufigsten. Ebenfalls als wichtig angesehen wurde die Positionierung Adlershofs als internationaler, weltoffener Standort. Die Stärkung und Weiterentwicklung des Branchenprofils am Standort wurden zusätzlich als zielführende Initiative bewertet.
Für Roland Sillmann, Geschäftsführer der WISTA Management GmbH, verdeutlichen die Umfrageergebnisse, was der Motor des Technologieparks Adlershof ist und ihn zu einem herausragenden Standort macht: „Als Standortmanagement können wir beobachten, dass der Technologiepark ein eigenes außergewöhnliches Ökosystem darstellt. Als solches ist er durch das Zusammenspiel vielfältiger Faktoren erfolgreich. Adlershofer Hochtechnologie liefert Lösungen für unsere Probleme – egal, ob Pandemie oder Klimawandel. Und Hochtechnologieunternehmen stellen den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg des Technologieparks sicher. Entscheidend, um solche Lösungen zu erzielen, ist zunächst eine bedarfsorientierte Infrastruktur als Basis. Zusätzliche wesentliche Erfolgsfaktoren sind der Fokus auf die Beschäftigten, lokale Netzwerke und Toleranz. Das bestätigt die Umfrage. Alle diese Komponenten sind seit jeher die Kerntugenden hier in Adlershof – aber sie sind keine Selbstläufer. Hier setzt unsere Tätigkeit als Managementgesellschaft gemeinsam mit den Unternehmen und Einrichtungen am Standort an.“
Sillmann erläutert weiter: „Insbesondere die Internationalität ist von herausragender Bedeutung für den Erfolg des Technologieparks. Adlershofs Ruf, Effizienz und Resilienz sind im Wesentlichen abhängig davon, dass wir hier weltoffen handeln und ein tolerantes Umfeld bieten. Hier entwickelte Produkte von Solarzelle bis Mikrochip und Hochleistungslaser sind so erfolgreich, weil Menschen aus aller Welt und unterschiedlichen Disziplinen ihr Können und Wissen gemeinsam einbringen. Das gilt es zu erhalten, damit der Technologiepark auch künftig erfolgreich bleibt.“
Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, ordnet ein, welchen Stellenwert die Adlershofer Unternehmen innerhalb der gesamten Berliner Wirtschaft einnehmen: „Der Südosten Berlins wächst. Treptow-Köpenick ist einer der am stärksten wachsenden Bezirke, was die Bevölkerung, Unternehmensansiedlungen und Arbeitsplätze angeht. Das zeigt sich exemplarisch am Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof. Er bleibt auf dem Wachstumspfad, seine Anziehungskraft auf Talente und kluge Köpfe und die Nähe zu wissenschaftlichen Einrichtungen sind entscheidende Erfolgsfaktoren für eine wissensbasierte Industrie. Hier zeigt sich, was es braucht, um Berlin mit Brandenburg als gemeinsame Metropolregion zum Innovationsstandort Nummer 1 in Europa zu entwickeln. Adlershofer Hochtechnologie und die wissensbasierte Wirtschaft tragen bereits heute dazu bei, dass die Berliner Wirtschaft so stabil ist und besser als der Bund abschneidet. Dieses Erfolgsprinzip leben wir an allen 11 Zukunftsorten in der gesamten Stadt.“
Prof. Dr. Mathias Richter, Leiter des Adlershofer Standorts der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt und Vorstandsmitglied des Forschungsnetzwerks IGAFA e.V: „Adlershofer Wissenschaftseinrichtungen sind ein Magnet für zahlreiche internationale Forschende. So haben im vergangenen Jahr 538 internationale Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler längerfristig in Adlershof geforscht; in den internationalen Begegnungszentren der IGAFA haben Forschende aus 22 verschiedenen Ländern gelebt. Sie alle kommen, um in den 18 Adlershofer Forschungseinrichtungen Themen der Zukunft und Nachhaltigkeit wie effiziente Solarzellen und Energiespeicher, das Recycling von Rohstoffen oder Quanten-, Laser- und Halbleitertechnologie voranzutreiben. Auch Forschungsanlagen wie die Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II tragen mit in der Regel mehr als 2.000 Nutzerinnen und Nutzern jährlich dazu bei. Die Attraktivität der Adlershofer Wissenschaft zeigt sich auch in den jüngsten Berufungen der Forschungseinrichtungen. So konnten sowohl für das Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie als auch für das Ferdinand-Braun-Institut – Leibniz Institut für Höchstfrequenztechnik mit Prof. Dr. Nathalie Picqué und Prof. Dr.-Ing. Patrick Scheele neue Institutsleitungen mit internationalem Background und Industrieerfahrung gewonnen werden.“
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Kontakt:
Cindy Böhme
Unternehmenssprecherin
WISTA Management GmbH
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www.wista.de
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Pressemitteilung der WISTA Management GmbH vom 25.03.2024