Bauplan des Lebens auf der Spur
Zukunftsbranche Life Science
Molekül für Molekül versuchen Forscher die Ursachen von Erkrankungen zu entschlüsseln. Am Ende sollen neue Medikationen gegen Krankheiten wie Krebs oder Aids stehen. Die derzeitigen Fortschritte machen die Lebenswissenschaften aktuell zu einem der größten Wissens- und Wachstumsmärkte. Das zeigt sich auch in Adlershof.
Wenn Heidrun Terytze vom 9. bis 11. Oktober 2007 Adlershof auf der Biotechnica vertritt, kann sie nicht nur mit der stattlichen Anzahl von 65 Unternehmen und Instituten im Bereich Umwelt-, Bio- und Energietechnologien aufwarten. Rund 30 Unternehmen davon sind allein im Bereich Life Sciences in Adlershof angesiedelt. Mit schätzungsweise 250 Mitarbeitern. Tendenz steigend. Mit eindeutigen Standortvorteilen wie der Konzentration und Vernetzung von Wissenschaft, Universität und Wirtschaft, einer gut ausgestatteten Infrastruktur sowie einer verkehrsgünstigen Lage lassen sich immer mehr Unternehmen für den Technologiepark Adlershof begeistern.
Urformen der Erde mit unbekannten Wirkungen
Langsam, aber stetig füllt sich so das Zentrum für Nachhaltige Technologien. Jüngste Neuansiedlung ist die Cyano Biotech GmbH. Erst im Juni hat das Spin-off der Humbolt-Universität zu Berlin seinen Firmensitz von der Chausseestraße in Berlin-Mitte nach Adlershof verlegt. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Cyanobakterien als Wirkstoffquelle zur Entwicklung neuer Arzneimittel. Cyanobakterien gehören zu den ältesten Lebensformen der Erde - im Sommer verursachen sie die so genannte „Algenblüte“ auf unseren heimischen Gewässern. Sie produzieren eine Vielzahl an einzigartigen Verbindungen mit pharmakologisch interessanten Aktivitäten. Dazu gehören beispielsweise antibakterielle oder auch blutdrucksenkende Wirkungen. Damit sind sie ein Juwel für die pharmazeutische Industrie.
Und die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen zweier großer Unternehmen aus dem Bundesgebiet, die ebenfalls auf dem Gebiet der medizinischen Diagnostik und Therapie tätig sind, hat Centermanagerin Terytze von der WISTA-MANAGEMENT GMBH außerdem bereits im Schlepptau. Berlin-Brandenburg hat sich in den letzten Jahren zum führenden Life Science Standort Europas entwickelt. Neben dem BiotechPark Berlin-Buch und dem Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin gewinnt Adlershof innerhalb dieser Region an Bedeutung. „Beide Unternehmen haben sich nach sorgfältiger Prüfung und dem Vergleich mit anderen möglichen Standorten der Region für unseren Technologiepark entschieden. Trotz teilweise höherer Mietkosten.“, freut sich Terytze.
Partner und Lieferanten kommen nach
Grund dafür sind auch in der Branche bekannte, bereits in Adlershof ansässige Biotech-Unternehmen, wie z. B. die Scienion AG und Capsulution NanoScience AG: Scienion ist eine Hightech Ausgründung des Max-Planck-Instituts, die sowohl für ihre innovative Chiptechnologie als auch für ein piezoelektronisch gesteuertes Dispensiersystem mit dem Innovationspreis Berlin-Brandenburg ausgezeichnet wurde. Capsulution entwickelt wirkstoffgefüllte Nano-Kapseln. Aber auch hoch spezialisierte Firmen wie die ASCA Angewandte Synthesechemie Adlershof GmbH, die Testsubstanzen für neu zu entwickelnde Arzneimittel synthetisiert, und LensWista, die eine Dauertrage-Kontaktlinse auf den Markt bringen will, ziehen mit ihren innovativen Entwicklungen sowie ihrer Kunden-/Lieferanten-Struktur neue Unternehmensansiedlungen nach sich. Die Wachstumsoptionen der Unternehmen, wenn diese aus der F/E-Phase in die Produktion treten, konnten in Adlershof bisher immer erfüllt werden.
Nicht zu vergessen: Adlershofer Nachbar des Technologieparks ist die BerlinChemie AG, eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen der forschenden Arzneimittelindustrie Deutschlands.
Mit diesen Trümpfen im Gepäck sollte es Heidrun Terytze auf der Biotechnica gelingen, neue Interessenten für Adlershof zu gewinnen.