Adlershofer Bioanalytik boomt
Neue Firmen und Projekte
Hochinnovativ: die RiNA GmbH.
Das 1998 aus dem Institut für Biochemie der Freien Universität Berlin (FU) ausgegründete Unternehmen hält Patente auf spezielle Verfahren, mit denen zellfrei Proteine synthetisiert werden können.
„Der Vorteil besteht darin, auf lebende Zellen verzichten zu können, die gezüchtet werden müssen, was zu unterschiedlichen Qualitäten führt“, erklärt ihr Geschäftsführender Gesellschafter Leo Tristram. RiNA kann Proteine in stets gleichbleibender Güte in den erforderlichen Mengen produzieren und fast beliebig an die Bedürfnisse der Kunden anpassen. Diese stammen aus der Forschung, Medizin und Pharmakologie.
Ende Juni bezog das Unternehmen mit seinen gut zwei Dutzend Mitarbeitern seine neuen Räume in Berlin Adlershof. Seine Laborräume auf dem Gelände der FU waren zuvor überraschend gekündigt worden. „Ich habe mir alle in Berlin in Frage kommenden Objekte angesehen und bin letztlich in Adlershof fündig geworden“, erklärt Tristam.
Heißer Draht nach Berlin: Corning Inc. jetzt in Adlershof
Der US-Konzern Corning Incorporated eröffnete am 12. September 2012 im Wissenschafts- und Technologiepark Berlin Adlershof sein neues Forschungszentrum. Corning ist weltweiter Marktführer bei der der Herstellung von Spezialgläsern und Keramik. Jetzt hat das Unternehmen sein deutsches Forschungszentrum des Telekommunikationszweiges (Optical Fiber Cable und Verbindungstechnik) mit Büros, Laboren und einer Versuchswerkstatt zur Erprobung neuer Produkte in den Adlershofer und Technologiepark verlegt. Thorsten Nath, Leiter des Zentrums, sieht vor allem im florierenden Glasfasermarkt viele Möglichkeiten, durch neue Entwicklungen die Effektivität von Netzwerken zu erhöhen und Kosten zu senken. „Wir haben kaum die Oberfläche dessen erforscht, was die massive Kapazität und die blitzartige Geschwindigkeit von Netzwerken zu leisten vermag“, sagt er. „Dieses Zentrum wird uns dabei helfen Technologien für die nächste Generationen zu entwickeln.“
Wo Schnecken Riesen sind
Die Künstlerin Margund Smolka hat sich auf das schwer Greifbare spezialisiert. Im neuen Adlershofer Technologiezentrum für Mikrosysteme und Materialien (ZMM) spielt sie mit der Nicht-Fassbarkeit moderner Mikrosystemtechnik: Über Fassaden, Treppenhäuser und Laborapparaturen kriechen riesige Schnecken. Plötzlich wechseln sie ihre Größe auf Normalmaß. Es geht um Dimensionen. Wo sonst hätten Smolkas Schnecken ein passenderes Zuhause finden können? In der Mikrosystemtechnik setzen kleinste Teile riesige Maschinen sicher und zuverlässig in Bewegung. Und mittendrin, zwischen Weinbergschnecke und einem Airbus A380, bewegt sich der Mensch - als Forscher, Unternehmer, Nutzer. So wie in Margund Smolkas Videoinstallation die Kriechtiere ihre Dimensionen wechseln, leben Unternehmer und Wissenschaftler im normalen Maßstab ihrer Büros und Labore, arbeiten darin an miniaturisierten, kaum sichtbaren Technologien und überwinden in weltweiten Forschungsnetzwerken größte gedankliche und geografische Entfernungen.
Eines dieser Unternehmen ist die ColVisTec AG, ein Mieter im Adlershofer ZMM. Sie konstruiert optische Messsonden so genau, dass sie selbst bei extremen Minustemperaturen in flüssigen, geschmolzenen oder pulvrigen Medien funktionieren. „Spektralphotometrische Prozessüberwachung“, nennt das Unternehmen sein Verfahren, das Mischprozesse und Reaktionen aller Art während des Prozesses überwacht. Der norwegische ColVisTec-Gründer Jan Johnsen brachte das Verfahren aus den USA mit. Seine europaweite Standortsuche führte ihn schließlich ins ZMM. „We want to do the German stuff“, sagt er. Zu 80 Prozent hätten die Amerikaner das Verfahren ausgereizt. Er will 100 Prozent. Johnson setzt nun auf deutsches Engineering und das Netzwerk vor Ort. Ähnlich begründet Tilman Weiss der sglux GmbH den Umzug nach Adlershof: „Einem Unternehmen der Opto-Elektronik steht eine Adresse in der Max-Planck-Straße in Adlershof wegen der ansässigen geballten Kompetenz in der Mikrosystemtechnik und den optischen Technologien gut zu Gesicht“, sagt er.
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