„Adlershof wächst aus eigener Kraft“
Fast 900 neue Arbeitsplätze / Wissenschafts- und Technologiepark sowie Medienstadt melden zweistelliges Wachstum / Gewerbe legt kräftig zu / Investitionen von bis zu 80 Millionen Euro geplant
Berlin Adlershof meldet für 2006 ein kräftiges Umsatz- und Beschäftigungswachstum. Insgesamt wurde 889 neue Stellen geschaffen, 7,5 Prozent mehr als 2005. In den 757 Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen arbeiten 12.750 Menschen. Zählt man die über 1.100 Auszubildenden und 6.434 Studenten der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) hinzu, sind hier mittlerweile über 20.000 Menschen tätig.
Bei Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen standen 1,3 Milliarden Euro Umsatz, Haushalts- und Fördermitteln in der Bilanz. Das ist gegenüber 2005 ein Zuwachs von 8,1 Prozent. Die Hälfte kommt aus dem Wissenschafts- und Technologiepark, dort wiederum zu zwei Dritteln aus den Unternehmen und zu einem Drittel aus der Wissenschaft.
Der Umsatz der länger als ein Jahr ansässigen Unternehmen im Wissenschafts- und Technologiepark (Bestandsunternehmen) stieg auf 14,4 Prozent (2005: elf Prozent). Insgesamt lag das Umsatzwachstum mit elf Prozent (auf 420 Millionen Euro) etwas unter dem des Vorjahres (12,5 Prozent). Der Fördermittelanteil spielte nur noch eine untergeordnete Rolle. “Er ist seit 1996 nahezu kontinuierlich von 23,8 Prozent auf nunmehr 4,5 Prozent gesunken“, erklärte Hardy Rudolf Schmitz, Geschäftsführer der WISTA-MANAGEMENT GMBH, anlässlich der Jahrespressekonferenz der Adlershofer Standortpartner.
Die Zahl der Beschäftigten stieg um 7,8 Prozent auf 4.279 (2005: 10,8 Prozent). Bei den Bestandsunternehmen lag der Zuwachs mit 9,1 Prozent höher als im Vorjahr (8,4 Prozent). Die Zahl der Auszubildenden ging von 127 (2005) auf 114 (2006) leicht zurück. Nur drei kleine Firmen mussten Insolvenz anmelden.
In den vergangenen zweieinhalb Jahren hat die Adlershof Projekt GmbH rund 18 ha Bauland verkauft. „Hierdurch gelangen uns eine ganze Reihe bemerkenswerter Unternehmensansiedlungen“, betont Adlershof-Projekt Geschäftsführer Gerhard W. Steindorf. „Vor allem konnten wir die Solon AG davon überzeugen, ihren Hauptsitz und ihre Fertigungsstätte für Solarzellen nach Adlershof zu verlegen.“
Die Technologiezentren des Wissenschafts- und Technologieparks Adlershof (Mietfläche: 177.000 m²) waren Ende 2006 zu 93 Prozent ausgelastet. Aus diesem Grund hat die WISTA-MANAGEMENT GMBH bei der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen Projektanträge für vier neue Technologiezentren (Dünnschicht- und Nanotechnologien in der Photovoltaik, Neue Materialien und Mikrosysteme, Informations- und Medientechnologie, konvergente Medientechnologien) eingereicht. Kommt es zum Bau aller vier Zentren, wäre dies eine Investition von rund 80 Mio. Euro.
Die Adlershofer Unternehmen schätzen die Geschäftsentwicklung für 2007 optimistischer als 2006 ein. Fast 60 Prozent gehen von einer Umsatzsteigerung (2006: 53 Prozent), nahezu 40 Prozent von einer Zunahme der Beschäftigung (2006: 32 Prozent) aus. Die optimistische Einschätzung wurde auch von Dr. Albrecht Krüger, Vorstand des Technologiekreises Adlershof, ausdrücklich bestätigt.
„Adlershof wächst aus eigener Kraft“, stellt WISTA-Geschäftsführer Schmitz fest, „aber es steckt noch mehr drin. Wir müssen investieren und Investoren für uns gewinnen, wollen wir die Dynamik des Wachstums beibehalten. Da sollte sich das Land, insbesondere die Senatsverwaltung für Finanzen, durch Schnelligkeit und die Bereitschaft auszeichnen, neue Wege zu gehen.
Das Standortmanagement in Adlershof sieht den Motor des Wachstums in einer produktiven Nachbarschaft von Wissenschaft und Unternehmen. „Berlin verfügt über eine hervorragende Wissenschaftslandschaft. In Adlershof bauen wir im unmittelbaren Umfeld neue Industrie auf“, erklärt dazu Hardy Rudolf Schmitz. „Allerdings müssen wir uns fragen, ob in Berlin genug dafür getan wird, um unternehmerischen Wissenschaftlern hinreichende Anreize zu bieten.“
Die Außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Adlershof blicken ebenfalls auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Ihr Gesamtbudget stieg im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 142 Mio. Euro. Die Zahl der Beschäftigten kletterte erstmals über die Marke von 1.500. „Externe Gutachter haben die wissenschaftliche Qualität von Adlershofer Instituten glänzend bewertet,“ freut sich der Sprecher der Initiativgemeinschaft Außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Adlershof (IGAFA e.V.), Prof. Dr. Ingolf V. Hertel.
In der ersten Runde des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgerufenen Exzellenzwettbewerbs war die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) mit Adlershofer Instituten erfolgreich. Die Humboldt-Mathematiker können sich gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin (TU) und Freien Universität Berlin (FU) über die Bewilligung der Graduiertenschule „Berlin Mathematical School“ freuen., die Psychologen wirken an der „Berlin School of Mind and Brain“ der HU mit. Hervorragende Chancen in der zweiten Runde des Wettbewerbs rechnen sich auch die Chemiker aus, die am Exzellenzcluster „Integrale Konzepte der Katalyse“ der TU beteiligt sind. „Leider konnten wir die Gutachter mit dem Adlershofer Exzellenzcluster-Antrag zur lichtbasierten Materialforschung im Finale der ersten Förderrunde doch nicht überzeugen“, bedauert Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel, Vizepräsident für Forschung der HU. „Hier müssen wir noch nachjustieren.“
Die Medienstadt erreichte 2006 den größten Zuwachs in Adlershof. Die Zahl der Unternehmen stieg von 124 auf 138, die Umsätze kletterten um 15 Prozent auf knapp 188 Mio. Euro. Der Fördermittelanteil lag unter 0,1 Prozent. Der Anteil der freien Mitarbeiter stieg von 37,7 Prozent auf 41 Prozent. Insgesamt sind in der Medienstadt 1.837 Menschen beschäftigt. 2005 gab es in der Medienstadt 104 Auszubildende, 2006 waren es 229. Die Ausbildungsquote ist mittlerweile mit 21 Prozent (bezogen auf die fest angestellten Mitarbeiter) die mit Abstand höchste in Adlershof.
Bei Gewerbe und Dienstleistungen außerhalb des Wissenschafts- und Technologieparks sowie der Medienstadt erreichte 2006 die Zahl der Anlieger erstmals wieder den Stand des Jahres 2002. Die Umsätze bzw. Haushaltsmittel der Unternehmen und Einrichtungen stiegen um 5,5 Prozent (2005: 5,1 Prozent). Der Fördermittelanteil lag bei 0,7 Prozent. Der Beschäftigungszuwachs betrug 3,8 Prozent (2005: 2,8 Prozent). Die Zahl der Auszubildenden ging von 1.038 (2005) auf 758 (2006) zurück. Ursache dafür ist der Umzug einer von vier Trägern der überbetrieblichen beruflichen Ausbildung.
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E-Mail: strunk(at)wista.de
<link fileadmin/downloads/news/07_Jahres-PK_Adlershof.doc>Ausführliche Informationen</link>
Pressestimmen:
- Adlershof mit einem "Wachstum wie in China", Die WELT vom 30.3.2007
- „Chinesisches Wachstum“ in Adlershof, Der Tagesspiegel, Potsdamer Neueste Nachrichten vom 30.3.2007
- Technologiepark Adlershof wächst aus eigener Kraft, Berliner Zeitung vom 30.3.2007
- Wachstumswerte wie in China, Berliner Kurier vom 30.3.2007