Adlershof erweitert Photonik-Bereich
Infineon Ausgründungen sichern Arbeitsplätze
Der Standort Adlershof ist eine Hochburg für Photonik und Optische Technologien: In der „Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien“ sind bereits mehr als 50 Firmen auf diesem Gebiet tätig. Jetzt konnten drei weitere Ansiedlungserfolge erzielt werden. „Mit den Unternehmen ,opTricon’, ,C2GO inprocess solutions’ und ,Ezconn Europe’ verstärken seit diesem Herbst gleich drei Infineon-Ausgründungen das Know-how des Wissenschafts- und Technologieparks“, so Bernd Ludwig, Center Manager Photonik und Optische Technologien der Betreibergesellschaft WISTA-MANAGEMENT GMBH.
„Damit bleiben etwa 10 % der zuletzt 200 Arbeitsplätze des Infineon-Standortes Berlin, der im September seine Pforten geschlossen hat, hier vor Ort“, freut sich Ludwig. „Und diese 10 % haben Wachstumspotenzial. Das hat in den vergangenen fünf Jahren schon die Adlershofer Infineon-Ausgründung ,AEMtec’ gezeigt, die inzwischen mehr als 120 Mitarbeiter auf rund 2700 m² hat und damit unser größter Mieter ist.“
Die drei neuen Unternehmen bringen exzellentes Know-how und internationale Verbindungen im Telekommunikationssektor mit nach Adlershof. Der Ingenieurdienstleister ,opTricon’ eröffnete erst vor wenigen Wochen seine Unternehmensräume in der Schwarzschildstraße. „Einen besseren Standort für Optik gibt es nicht in Berlin“, so Geschäftsführer Volker Plickert.
Netzwerk für Dienstleister
Als Dienstleister ist für ,opTricon’ die räumliche Nähe zu anderen Firmen aus dem Optik-Bereich entscheidend. In Adlershof fanden Plickert und sein Partner Lutz Melchior neben einer idealen Infrastruktur vor allem gute Bedingungen zum Aufbau eines Informations- und Firmennetzwerks.
Deshalb wählten die beiden Gründer ganz bewusst den Berliner Südosten zu ihrem Unternehmenssitz. Den Schwerpunkt legen Plickert und Melchior auf das Entwickeln von aufbau- und verbindungstechnischen Lösungen für optische und optoelektronische Anwendungen: Technische Lösungen, Wirkprinzipien und Prozesse der von ihnen bisher entwickelten Datenübertragungs- und Telekomprodukte übertragen sie auf Produkte der Mess- und Medizintechnik, Materialbearbeitung sowie Sensorik. Die Ingenieure erstellten beispielsweise eines der ersten mehrkanaligen optischen Datenübertragungsmodule der Welt.
Eigene Produkte stellt ,opTricon’ dagegen nicht her. Dem weltweiten Trend folgend, dass technische Dienstleistung und Produktherstellung zunehmend an verschiedenen Standorten realisiert werden, bietet die Firma eine projektbezogene, zeitlich begrenzte Mitarbeit als externer technischer Dienstleister.
In der Anfangsphase profitierte das Unternehmen besonders von der langjährigen Betriebserfahrung seiner Geschäftsführer sowie dem hochwertigen Equipment, das den beiden Ingenieuren zur Verfügung steht. Bereits nach drei Wochen konnte in Adlershof der erste Kunde gewonnen werden. Weitere Ausgründungen folgten. Dem Ingenieurdienstleister ,opTricon’ folgten zwei weitere Infineon-Ausgründungen nach Adlershof: ,C2GO inprocess solutions’ und ,Ezconn Europe’.
C2GO kommt aus dem Bereich Faseroptik der Infineon Technologies und bietet integrierte Prozesslösungen und Dienstleistungen an. Das Unternehmen stützt sich auf Erfahrungen in der Montage mikromechanischer und mikrooptischer Komponenten, z. B. faseroptischer Module. Es offeriert seinen Kunden effiziente Lösungen bei der Volumenfertigung für die Produktion und der Realisierung von Gründerideen.
Ezconn Europe ist eine Niederlassung der Ezconn Corporation mit Sitz in Taiwan, die ein führender Hersteller von Steckverbindern für Breitbandzugangsanwendungen ist. Die Ezconn Unternehmensgruppe hat von ihrem ehemaligen Lieferanten Infineon den Bereich ‘FTTxBIDI’ (Fiber to the x bi-directionale Kommunication) übernommen – eine Technologie, mit der über eine einzige Glasfaser hohe Übertragungskapazitäten für einen schnellen und preiswerten Zugriff auf Multimediadienste bereitgestellt werden.
Innovativer Photonik-Untercluster
„Zusammen mit den Leistungen bereits ansässiger Firmen wie Lumics, Hymite oder auch ART Photonics, hat sich hier in Adlershof ein kleiner, aber sehr innovativer Photonik-Untercluster auf dem Gebiet der Telekommunikation gebildet“, so Center Manager Ludwig. „Damit könnte nicht nur die internationale Zusammenarbeit mit Taiwan, sondern auch mit der Region um das kanadische Ottawa, mit der seit 2004 eine Kooperation besteht, weiter gestärkt werden.“ Nach einer aktuellen Umfrage beschäftigten die in Adlershof ansässigen Photonik- und Optik-Unternehmen im Jahr 2004 rund 730 Menschen und erwirtschafteten einen Gesamtumsatz von 87 Mio. €. Zu ihren Arbeitsgebieten gehören neben der Lasertechnik auch die Optoelektronik, Technische Optik, Optische Analytik sowie die Elektronenstrahl- und Röntgenanalytik.
Flankiert werden die Adlershofer Hightech-Firmen von renommierten wissenschaftlichen Einrichtungen wie dem Max-Born-Institut, dem Hahn-Meitner-Institut und der Humboldt-Universität. Mit dem Kompetenznetzwerk OpTecBB existiert im Technologiepark Adlershof zudem ein effektives Förderinstrument, das die schnelle Überführung von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in marktfähige Produkte begünstigt.
Kontakt
WISTA-MANAGEMENT GMBH, Rudower Chaussee 17, 12489 Berlin
Verena Pfeiffer
Telefon: +49 (0) 30 / 6392-2211
E-Mail: pfeiffer(at)wista.de
Dr. Bernd Ludwig
Center Manager Photonik
Telefon: +49 (0) 30 / 6392-2252
Fax: +49 (0) 30 / 6392-2235
E-Mail: b.ludwig(at)wista.de
Quelle: Berliner Wirtschaft, Dezember 2005