Adlershof blendend
Max-Born-Institut extern evaluiert
Das Berliner Max-Born-Institut wird von externen Gutachtern blendend evaluiert und steht auch im Förderranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG ausgezeichnet da. Damit wird eine Weiterförderung durch Bund und Länder für die nächsten sieben Jahre empfohlen. Das Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie (MBI) ist von einer externen Expertengruppe glänzend evaluiert worden. In dem Bericht, den der Senat der Leibniz-Gemeinschaft jetzt vorlegte, heißt es, der instrumentelle Standard am MBI im Bereich der ultrakurzen und ultraintensiven Laser, die vom MBI selbst entwickelt werden, sei in Deutschland einmalig; die Qualität vieler Instrumente derzeit weltweit unübertroffen. Damit verbunden ist die Empfehlung an Bund und Länder, das Institut mit seinen knapp zweihundert Mitarbeitern in Adlershof für weitere sieben Jahre gemeinsam zu finanzieren.
Nur wenige Wochen vor diesem Evaluierungsbericht war das Förderranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erschienen. Diese Statistik weist aus, wohin die meisten Drittmittel in Deutschland gegangen sind. Das MBI nimmt auch hier eine Position in der Spitzengruppe ein und wird nicht zuletzt wegen seiner hervorragenden Vernetzung mehrfach erwähnt. Die Liste der "bewilligungsstärksten außeruniversitären 'Physik-Institute'" werde angeführt vom Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) in Dresden und dem Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie (MBI) in Berlin, heißt es bei der DFG.
Der Geschäftsführende Direktor des MBI, Prof. Wolfgang Sandner, ist mit diesen Qualitätsbeweisen, vor allem der ausgezeichneten Evaluierung, sehr zufrieden: "Insbesondere freuen wir uns darüber, dass unsere wissenschaftliche Arbeit als 'herausragend' beurteilt wird." Sandner fügt hinzu: "Dies alles ist nur möglich mit hoch motivierten und überaus kompetenten Mitarbeitern."
Im Einzelnen bescheinigten die Gutachter dem MBI, "eines der führenden Institute weltweit auf dem Gebiet der Ultrakurzpuls- und Höchstfeld-Licht-Materie-Wechselwirkung" zu sein. Das Institut besetze inzwischen eine einzigartige Position in Deutschland und lasse sich mit den führenden Instituten in Europa und Nordamerika vergleichen. Weiter heißt es in dem Gutachten: "Auf dem Gebiet der Ultrakurzpuls- und Höchstfeldlaser kann keine deutsche Universität mit der technischen Breite und dem instrumentellen Standard am MBI konkurrieren. In ähnlicher Weise kann auch die Breite der Forschungsgebiete am MBI, die sich von der Physik bis zur Biologie erstrecken, nirgendwo anders gefunden werden." Nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Zahl von Kooperationsprojekten habe "die Anzahl der Veröffentlichungen und insbesondere deren Qualität, die herausragend ist, substanziell zugenommen".
Mehr Informationen
Prof. Dr. Wolfgang Sandner (Geschäftsführender Direktor MBI)
Prof. Dr. Ingolf Hertel
Prof. Dr. Thomas Elsässer
Hintergrund zur Evaluierung:
Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft evaluiert in einem Zeitraum von maximal sieben Jahren die Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft. Auf der Grundlage der Senatsstellungnahmen überprüfen Bund und Länder in der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK), ob die Voraussetzungen für die gemeinschaftliche Förderung der Leibniz-Einrichtungen weiterhin gegeben sind. Der Senat ist extern besetzt, das Evaluierungsverfahren strikt unabhängig. Zur Durchführung der Evaluierungen hat der Leibniz-Senat den Senatsausschuss Evaluierung (SAE) eingesetzt. Zur Evaluierung der einzelnen Institute bildet der SAE Bewertungsgruppen, die aus international renommierten und unabhängigen Wissenschaftlern zusammengesetzt sind. Die Bewertungsgruppen besuchen die Institute und bilden sich anschließend auf der Grundlage von Textmaterialien, Institutsdaten sowie Interviews und Diskussionen mit den Institutswissenschaftlern eine Meinung über die wissenschaftliche Qualität und Bedeutung der Einrichtung.
Hintergrund zum Institut:
Das MBI betreibt Grundlagenforschung auf dem Gebiet der nichtlinearen Optik und Kurzzeitdynamik und verfolgt daraus resultierende Anwendungsaspekte. Es konzentriert sich insbesondere auf kurze Lichtimpulse, nichtlineare Phänomene und hohe Intensitäten und legt damit die Grundlage für künftige optische Technologien - Schlüsseltechnologien in den Augen der Industrie, der Politik und der Wissenschaft weltweit.
Laser repräsentieren dabei einerseits einen zentralen Gegenstand der Forschung; andererseits werden sie als unverzichtbares Werkzeug für die Untersuchung der Wechselwirkung von Licht mit Materie eingesetzt.
Drei Forschungsbereiche bilden die wissenschaftliche Basis des MBI und die Plattform für die interdisziplinär und bereichsübergreifend angelegten Forschungsprojekte. Jeder Bereich wird von einem Direktor geleitet, der gemeinsam mit einer Berliner Universität berufen wurde. Die Bereiche definieren die Kompetenzfelder des Instituts in der chemischen Physik (A), der Atom-, Molekül- und Plasmaphysik (B) und der Physik der kondensierten Materie (C).
Hintergrund zur Leibniz-Gemeinschaft
Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören 84 außeruniversitäre Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Wissenschaft. Leibniz-Institute arbeiten nachfrageorientiert, interdisziplinär und im gesamtstaatlichen Interesse. Die Institute beschäftigen rund 13.500 Mitarbeiter, ihr Gesamtetat beträgt etwa 1,1 Milliarden Euro. Sie werden gemeinsam von Bund und Ländern finanziert. Die Stellungnahmen des Senats können unter
www.leibniz-gemeinschaft.de/evaluation, Menüpunkt "Senatsstellungnahmen", eingesehen werden.
Ansprechpartner:
Dr. Carsten Klein, Leiter des Referats Evaluierung der Leibniz-Gemeinschaft
Tel.: 0228 / 30815-222