Page 16 - Adlershof Journal Mai/Juni 2017
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CAMPUS
Fachliteratur in Bits und Bytes Bibliothekare bemühen sich heute, vor allem den Arbeitspro- Sonderkonditionen der HU-Bibliothek für Adlershofer Unterneh-
zess der Wissenschaftler zu unterstützen, sagt Degkwitz. Sie
men SONDERKONDITIONEN DER HU-BIBLIOTHEK
würden zum Beispiel helfen, Forschungsdaten zu publizieren
Bibliothek (kostenlos): Nutzung und Ausleihe // Zugriff
und zu speichern. Wie erfasse ich Metadaten, also Daten, die • FÜR ADLERSHOFER UNTERNEHMEN
meine Daten beschreiben? Wie gelange ich an einen „Digital auf die von der HU erworbenen Informationsmittel (CD-ROM-Da-
Auch im Zeitalter der Digitalisierung werden Biblio- Object Identifier“ (DOI) für meinen Datensatz? Um solche Fragen tenbanken, elektronische Zeitschriften, In-house-Datenbanken,
Bibliothek (kostenlos)
thekare keineswegs arbeitslos. An der Humboldt- geht es. „Angereicherte Publikationen“ können heute Kommen- über das Internet angebotene Datenbanken etc.) // Bereitstel-
Nutzung und Ausleihe · Zugriff auf die von der HU
Universität zu Berlin geben sie Tipps zur effizienten tare, aber auch Ton- und Videodateien enthalten. Beispielsweise lung der computergestützten Konferenz- und Arbeitsplätze
erworbenen Informationsmittel (CD-ROM-Datenbanken,
Onlinerecherche, scannen alte Bücher ein und un- kann ein Ornithologe einem Artikel über eine Vogelart entspre- • elektronische Zeitschriften, Inhouse-Datenbanken, über das
Bis zu 30 % Nachlass: Kopierdienst und Dokumentenlie-
Internet angebotene Datenbanken etc.) · Bereitstellung der
terstützen zunehmend Forscher dabei, Studien und chende Aufnahmen beifügen. Bibliothekare werden zu Beratern ferung aus Bibliotheksbeständen // Online-Recherchen als Auf-
computergestützten Konferenz- und Arbeitsplätze
Daten zu veröffentlichen – manchmal sogar Ton- und Unterstützern bei der Veröffentlichung von Forschungser- tragsdienst // EDV- und Multimediaschulungen // Rechnerinfra-
und Bilddokumente. gebnissen. Sie müssten heute mehr über den speziellen Bedarf strukturbasisdienste und Dokumentenlieferdienste
einzelner Fachdisziplinen wissen als früher, sagt Degkwitz. Die Bis zu 30 % Nachlass
Kontakt:
Zweigbibliothek im Erwin Schrödinger-Zentrum betreut die
Kopierdienst und Dokumentenlieferung aus Bibliotheksbe-
Fächer Chemie, Physik, Geographie, Mathematik, Informatik und Ida-Maria Mäder (Leiterin)
er Direktor einer Universitätsbibliothek muss viel lesen. ständen · Onlinerecherchen als Auftragsdienst · EDV- und
Psychologie. Zweigbibliothek Naturwissenschaften im Erwin Schrödin-
DWie hält es so jemand im Zeitalter der Digitalisierung mit Multimediaschulungen · Rechnerinfrastrukturbasisdienste
ger-Zentrum
der Frage „online oder Papier“? „Längere Texte lese ich am liebs- In Adlershof befindet sich auch das Magazin. Darin sind ein und Dokumentenlieferdienste
ten auf Papier“, sagt Prof. Andreas Degkwitz, der die Bibliothek Teil der sechs Millionen Bände der HU-Bibliothek und das Uni- Humboldt-Universität zu Berlin
der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) leitet. Auch Kommen- versitätsarchiv untergebracht. Die Archivierung des digitalen Rudower Chaussee 26, 12489 Berlin
Kontakt
tare fügt der Altphilologe nur ungern digital in einen Text ein. Bestands will ebenfalls garantiert sein. Laut Degkwitz handelt Tel.: +49 30 2093-99700
Zweigbibliothek Naturwissenschaften im
Den Bildschirm nutzt Degkwitz vor allem, wenn er schnell etwas es sich dabei sogar um eine der größten Herausforderungen. Die ida-maria.maeder@ub.hu-berlin.de
Erwin Schrödinger-Zentrum
lesen will. Speicherung und Formatierung der Dateien muss eine dauer- Humboldt-Universität zu Berlin
hafte und flexible Nutzung erlauben; Werkzeuge zur weiteren Rudower Chaussee 26, 12489 Berlin
Verarbeitung sollten verfügbar sein. „Wir müssen die Tradi- Telefon +49 30 2093-99700
tion der langfristigen Nutzung von Materialien, die stark auf ida-maria.maeder@ub.hu-berlin.de
gedruckten Veröffentlichungen beruht, bei den digitalen Publi-
kationen fortsetzen“, sagt Degkwitz. st
Der Computer hat für Bibliotheken viel verändert. Wichtig ist ANZEIGE
heute, die digital vorliegende Fachliteratur effizient zu verwal-
ten und den Zugang sowie die Recherche zu erleichtern. Die Nut-
zer der HU-Bibliothek starten mit der Suchmaschine „Primus”
ins digitale Reich. „Mit ‚Primus‘ kann man sogar auf der Ebene
einzelner Zeitschriftenartikel recherchieren“, sagt Degkwitz.
Diese Möglichkeit werde sehr geschätzt. Auf dem „edoc-Server“
der HU-Bibliothek sind Doktorarbeiten und andere Veröffent-
lichungen abrufbar, zum Beispiel Konferenzberichte.
Alte Bücher werden nach und nach digitalisiert, vor allem Bände
aus dem 18., 19. und frühen 20. Jahrhundert. Das ist zum Beispiel
für die Privatbibliothek der Gebrüder Grimm mit ihren fast 6.000
Bänden oder Nachlässe von Koryphäen wie Robert Koch vorge-
sehen. „Für historisch ausgerichtete Forschungsvorhaben ist das
höchst relevant“, sagt Degkwitz. Bisher ist allerdings erst ein
Bruchteil der papiernen Bände digitalisiert worden.
Für Naturwissenschaftler sind historische Schriften oft weniger
bedeutsam. Ihr Interesse gilt der neuesten Fachliteratur, und die
steht online. Trotzdem besuchen Forscher und manche Unter-
nehmensmitarbeiter gerne die HU-Zweigbibliothek für Natur- Aus Wissenschaft wird Wirtschaft.
wissenschaften im Erwin Schrödinger-Zentrum auf dem Cam-
pus Adlershof, wo es 430 Arbeitsplätze gibt. Pro Tag kommen IBB für Unternehmen: Die Innovationsförderer in Berlin.
zwischen 500 und 1.500 Besucher in die Bibliothek, von denen
die meisten aber Studierende sind. „Viele gehen dorthin, um in Ihr Unternehmen soll weiter wachsen – wir haben das Förderprogramm. Mit einem
maßgeschneiderten Finanzierungsangebot unterstützen wir Sie dabei, Innovationen
Ruhe zu arbeiten oder um sich zu treffen“, meint der Direktor. In
umzusetzen und Ihre Wachstumsziele zu erreichen. Sprechen Sie mit uns!
den Instituten seien solche Orte eher selten geworden. Wichtig
Telefon: 030 / 2125-4747
ist für die Studierenden auch der freie Zugang zu den mehr als
E-Mail: wachsen@ibb.de
300.000 E-Books – ein Format, das zunehmend akzeptiert wird.
www.ibb.de/wachsen
Andreas Degkwitz treibt die Digitalisierung des HU-Bibliotheksbestandes voran
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