die letzten zwölf Ausgaben ...
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Inhalt März 2002
Editorial Editorial
In eigener Sache
Der »Neue« ist da. Seit dem 1. März 2002 bin ich als Nachfolger von Professor Rolf Scharwächter Geschäftsführer der
WISTA-MANAGEMENT GMBH. Mein Name: Hardy Rudolf Schmitz, Jahrgang 1951, verheiratet, drei Kinder. Ich stamme aus dem
Münsterland, habe in Aachen (Elektrotechnik) und München (wirtschaftlicher Aufbaustudiengang) studiert. Mein Berufsweg
führte mich zunächst als Project Manager in das Beratungsunternehmen The Boston Consulting Group, danach zur Digital
Equipment GmbH in die Bereiche Vertrieb und Marketing.
1989 gründete ich innerhalb der CompuNet-Gruppe ein Unternehmen. Drei Jahre später wurde ich Geschäftsführender Gesellschafter in der CompuNet Computer AG in Berlin. CompuNet entwickelte sich in kurzer Zeit zum führenden deutschen Systemintegrator für verteilte Informationstechnik. 1996 verkauften die Gesellschafter ihre Anteile an General Electric. Ich blieb bis Ende 1999 weiterhin für CompuNet tätig. Seither engagiere ich mich bei der Gründung und bei dem Aufbau innovativer Hochtechnologie-Unternehmen. Ich bin Mitglied des Beirates der Investitionsbank Berlin (IBB) und gehöre dem Kuratorium des Business Angels Club Berlin an. Was interessiert mich an Adlershof? Ich bin mittelständischer Unternehmer. Solche Strukturen entstehen auch hier. Ich bringe Erfahrung mit. In der Gründerszene kenne ich mich aus. Der Aufbau eines integrierten Wissenschafts-, Wirtschafts- und Medienstandortes mit klarem Technologieprofil ist in Deutschland einmalig. Adlershof hat alle Chancen, das bedeutendste wirtschaftliche Kraftzentrum Berlins zu werden. Ich möchte daran mitarbeiten, dass wir dieses Ziel erreichen. Adlershof hat in den vergangenen Jahren beim Wachstum deutlich an Fahrt gewonnen. Ein solches Projekt duldet keinen Aufschub. Adlershof steht auf drei Säulen: außeruniversitäre, universitäre Wissenschaft und innovative Unternehmen. Anfangs dominierte die Wissenschaft. In Zukunft werden dies die Unternehmen sein. Sie suchen die Nähe zur Wissenschaft und arbeiten mit ihr eng zusammen. Was will ich tun? Mir geht es darum, in Abstimmung mit der Wissenschaft die Wirtschaftskraft von Adlershof zu stärken. Mir geht es um gezielte Akquisition, um die passgenaue Ansiedlung von Unternehmen. Berlin hat kein Geld. Wo Geld fehlt, müssen Talente gebündelt werden, um sie strahlen zu lassen. Ich will dazu einen Beitrag leisten. Ich möchte, dass wir das »Produkt« Adlershof konsequent an den Markt bringen. Junge Unternehmen sollen Adlershof als bevorzugten Standort wählen. Ich möchte erreichen, dass der Name zur anerkannten Qualitätsmarke wird, unter deren Dach sich alle Partner gleichermaßen wiederfinden. Ich werde mich ebenso für die Integration der Humboldt-Universität wie für die konzeptionelle Weiterentwicklung des ganzen Standortes engagieren. Ich freue mich auf meine neue Aufgabe in Adlershof. Ich freue mich auch darauf, in nächster Zeit möglichst viele Standortpartner persönlich kennen zu lernen. Und ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit.
Ihr
Hardy Schmitz
Aktuelles
Jahresempfang für Standortpartner
450 Gäste im Informatikzentrum
Rund 450 Gäste kamen am Abend des 14. Februar 2002 in das Zentrum für Informations- und Medientechnologie zum
traditionellen Jahresempfang der WISTA-MANAGEMENT GMBH und der BAAG Berlin Adlershof Aufbaugesellschaft mbH.
In diesem Jahr gab es gleich mehrere Anlässe: Vor zehn Jahren begann die Entwicklung Adlerhofs zum integrierten Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort. Am 1. März 2002 tritt Hardy Rudolf Schmitz die Nachfolge von Professor Rolf Scharwächter als Geschäftsführer der WISTA-MANAGEMENT GMBH an. Nicht zuletzt richtet sich derzeit das öffentliche Interesse auf den neuen Berliner Senat. Mit großer Spannung wurde daher der Auftritt des Regierenden Bürgermeis-ters Klaus Wowereit erwartet. Mit Blick auf den ersten Mann der Stadt bemerkte BAAG-Geschäftsführer Jens Krause in seiner Begrüßung ironisch »in Adlershof ist alles bestens – fast alles«, um von der Politik »mehr Klarheit und Zuverlässigkeit« bei den »Rahmenbedingungen der Entwicklung« des Standortes zu fordern. Wowereit seinerseits unterstrich die Bedeutung Adlershofs für ganz Berlin. Es gebe, so der Regierende sinngemäß, nicht viele solcher Vorzeigeobjekte in der Stadt. Besonders erwähnenswert fand er die Tatsache, dass kaum ein ostdeutscher Standort eine so positive Beschäftigungsbilanz wie Adlershof vorweisen könne. Professor Rolf Scharwächter nutzte seinen letzten öffentlichen Auftritt in Adlershof dazu, eine Bilanz seiner Tätigkeit und der geschichtlichen Entwicklung des Standortes zu ziehen. Er erinnerte daran, dass ohne »die Institute der Akademie der Wissenschaften der DDR, ohne das hier konzentrierte Wissen und die Erfahrung«, Adlershof nicht das geworden wäre, was es geworden ist. Mit Blick auf die Zukunft betonte Scharwächter: »Adlershof hat heute eine Reife erreicht, die es zwingend erforderlich macht, gemeinsam und zielgerichtet sich auf Leitlinien zu verständigen und nach ihnen zu handeln.« Für die weitere Entwicklung bis 2010 sind dementsprechend eine Vision, Leitlinien, Handlungsfelder und Stoßrichtungen entworfen worden, die derzeit zur Diskussion gestellt werden. Scharwächter dazu: »Ich gehe davon aus, dass die Ergebnisse mit dem in Adlershof gewachsenen Wissen, Können und Wollen umgesetzt werden. Wer kein Ziel hat, verläuft sich. Den Senat von Berlin bitte ich um Geduld mit der auf Freiheit, Verantwortung und Pragmatismus beruhenden Entwicklung Adlershofs.« Aktuelles
Lange Nacht der Wissenschaften
Am 15. Juni 2002 findet zum zweiten Mal die »Lange Nacht der Wissenschaften« in Berlin statt. Anknüpfend an den
überwältigenden Erfolg des letzten Jahres mit über 15.000 Besuchern allein in Adlershof, will die
WISTA-MANAGEMENT GMBH in Zusammenarbeit mit den außeruniversitären Forschungsinstituten und der Humboldt-Universität
den hier ansässigen Firmen die Möglichkeit bieten, von diesem Erfolg zu profitieren. Die Firmen können ihr Produkt
oder ihre Dienstleistung in eine wissenschaftliche Präsentation eines Forschungszentrums ihrer Wahl integrieren. Dies
ist eine große Chance, das Synergiepotential von Wissenschaft, Wirtschaft, Medien und Dienstleistung auf unserem
Gelände einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Wir rufen daher alle interessierten Firmen auf, ihre Ideen
sobald wie möglich, jedoch bis spätestens 31. März 2002, an die WISTA-MG zu mailen oder zu faxen
(Stichwort: Lange Nacht).
Alle Standortpartner sind außerdem eingeladen, an den Sitzungen unseres Projekteams zur »Langen Nacht« teilzunehmen. Es trifft sich ab März jeden Dienstag um 11.00 Uhr im WISTA-Club, Rudower Chaussee 17. Voranmeldung ist nicht erforderlich. Title
Internationale Kontakte
Deutsch-französisches und Internationales Büro
Ein erfolgversprechender Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort darf nicht im eigenen Saft schmoren. Deshalb ist ein
Unternehmensziel der WISTA-MANAGEMENT GMBH (WISTA-MG) die Anbahnung von internationalen Kontakten, Kooperationsprojekten
und Partnerschaften.
Der Aufbau des deutsch-französischen Büros (dfb-bfa) Ende 1993 stellte einen ersten Schritt dazu dar. Zu den Initiatoren zählten die WISTA-MG, die Association Franco-Allemande pour la Science et la Technologie (AFAST), Paris und die Deutsch-Französische Gesellschaft für Wissenschaft und Technologie (DFGWT), Bonn. Schwerpunkt war einerseits die bessere Nutzbarmachung technologischer Entwicklungen von Berlin Adlershof mit Hilfe des bestehenden deutsch-französischen Netzwerks für Technologietransfer. Zum anderen stand die Erschließung neuer Kooperationsmöglichkeiten für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Forschungseinrichtungen im Mittelpunkt. Bei der Vermittlung von Partnerschaften für europäische Kooperationsprojekte vorrangig für Adlershofer und Berliner Unternehmen hatte der Austausch von Studenten und Nachwuchswissenschaftlern schnell einen hohen Stellenwert erhalten. Die Organisation von Messen und Technologiebörsen, insbesondere die Ausrichtung von Gemeinschaftsständen für die KMU, konnte ebenfalls zu einem fruchtbaren Instrument für die internationale Arbeit entwickelt werden. Eine neue Herausforderung für die Arbeit des dfb stellte der Aufbau von internationalen Netzen zur Unternehmenskooperation im Bereich innovativer KMU dar. Um kompetente Partner und Regionen für die Zusammenarbeit mit den Adlershofer Unternehmen zu gewinnen, wurde die Einbindung dieser Netzwerkarbeit in europäische Projekte ein wichtiger Erfolgsfaktor. Damit hat sich auch der Aufgabenbereich des Büros enorm vergrößert. Die ursprüngliche Ausrichtung auf Frankreich und den französischen Markt wurde zusehend ergänzt um weitere Partner: insbesondere aus Polen und Rußland sowie den EU-Mitgliedsländern. Unabhängig davon sind auch heute noch deutsch-französische Projekte eine tragende Säule der Zusammenarbeit. Allein im letzten Jahr hat das dfb-bfa mehr als fünfzig Unternehmen bei Informationsrecherchen, Partnervermittlungen und der Anbahnung und Begleitung von Kooperationsprojekten unterstützt. Eine wichtige Erfahrung für erfolgreiches Projektmanagement zum Auf-bau europäischer Zulieferbeziehungen konnte im EU-Projekt TRANSTECH gewonnen werden. In gemeinsamer Arbeit unterschiedlicher europäischer Einrichtungen von Griechenland bis Norwegen und von Portugal bis Polen ist es gelungen, die Grundlagen für ein Europäisches Zuliefernetzwerk zu legen. Die gewonnenen Erkenntnisse sind Ausgangspunkt, künftig bei der Moderation der Berliner Aktivitäten für die Mitarbeit im Europäischen Netzwerk der »Regions of Excellence« einen neuen Arbeitsschwerpunkt des Büros zu sehen. Die WISTA-MG hat sich mit dem EU-Projektantrag HIGHEST++ erfolgreich für Berlin um die Aufnahme in den Kreis dieser EU-Regionen beworben. Das Projekt zielt darauf, ein europäisches Netz leistungsstarker Partner zur Unterstützung für Firmengründer und das Wachstum von innovativen Unternehmen zu errichten. Zum Team gehören weiterhin die Regionen Sophia Antipolis (bei Nizza), Turin, Südschweden und Helsinki. Gemeinsam werden vorhandene Methoden, Instrumente und Erfahrungen zur Unterstützung von KMU verglichen und ausgetauscht. Für gut befundene werden in den Partnerregionen genutzt, um die eigenen Schwerpunktfelder zu stärken und eine stabile Zusammenarbeit sowohl mit den Projektpartnern als auch mit anderen leistungsstarken europäischen Regionen zu erreichen. Wir lernen am Praxisbeispiel. Das dfb-bfa interessieren die Erfahrungen der Partnerregionen in der Zusammenarbeit von Parkmanagement und Dienstleistern für Startups, z.B. Mechanismen zur Unternehmensbetreuung im Otaniemi Science Park bei Helsinki. Die Zusammenarbeit in solchen Netzwerken hilft dem dfb-bfa auch sehr, Adlershof international bekannter zu machen, gleichwertig mit anderen Regionen zusammenzuarbeiten und Unternehmen aus anderen Ländern hierher einzuladen. Die internationale Zusammenarbeit ist im Aufschwung. Ein Beleg dafür ist die Tatsache, dass sich Technologietreffen in Adlershof immer stärker internationaler Aufmerksamkeit erfreuen. So kommen beispielsweise zur Laser+Optik Berlin (LOB) in diesem Monat Unternehmen aus neun Ländern. Außerdem wählen immer mehr Studenten und Nachwuchswissenschaftler Adlershof als Wunschziel für Auslandspraktika bzw. Forschungsaufenthalte – allein 150 wurden über das deutsch-französische bzw. das internationale Büro vermittelt.
Kontakt :
dfb-dfa bei der WISTA-MANAGEMENT GMBH Dr. Helge Neumann, Tel.: 6392-2230 E-Mail: helge@wista.de Interview
Auf dem Weg zum Global Player
Im Gespräch mit Tilo Schermuck, Gesellschafter der Logermann KG
Die Logermann KG ist ein spezialisiertes Beratungsunternehmen. Dienstleistungen rund um die Betriebswirtschaft ist ihr
Metier. Als zertifizierter Berater der EU und der Deutschen Ausgleichsbank unterstützt sie mit ihrem amerikanischen
Partner A.I.T. Andromeda International Trading Inc. klein- und mittelständische Unternehmen bei der Erschließung des
Auslandsmarktes.
Deutsche Unternehmen scheitern zu oft bei ihren US-Engagement. Laut Ihrer Studie »Deutsche Mittelständler auf
internationalen Märkten« wiederholen sich die Fehler unabhängig von der Branche. Warum?
Unsere Erfahrungen zeigen: Deutsche Unternehmen scheitern selten am Produkt, sondern am Umfeld. Unzureichende
Vorbereitung, fehlendes Fachwissen und mangelnde Erfahrung sind die größten Stolpersteine.
Welche konkreten Hürden stehen auf dem Weg zum internationalen Erfolg?
Deutschland ist bekannt für die exzellente Qualität seiner Produkte. Start-ups stehen mehrheitlich unter der Leitung
von Technikern. Aber in den USA sprechen die Produkte nicht für sich selbst. Von Nöten ist eine detaillierte
Marketing- und Vertriebsstrategie, angepasst an die Spezifikationen des amerikanischen Marktes. Dem voraus geht
eine fundierte und detaillierte Marktanalyse, wobei eine Informationsbeschaffung übers Internet nur ein erster
Schritt sein kann. Auch die Frage: ‘Kann ich mir das leisten?’ sollte sich jedes Unternehmen vorher stellen. Falsche
Vorstellungen über den zeitlichen Ablauf und über finanzielle Risiken lassen Vorhaben oft scheitern= bevor sie richtig
begonnen haben. Nicht unterschätzen sollte man auch die fehlende Vertrautheit mit fremden Kulturen. Bewährte Konzepte
aus dem Inland funktionieren meist nicht eins zu eins im Ausland. Ein amerikanischer Vertriebsprofi kann gegebenenfalls
mehr erreichen als ein deutscher Spezialist. Und die für viele oft unerwarteten Unterschiede in amerikanischen
Gesetzen...
... im Umgang mit Gesetzen sind die Deutschen doch Spitzenreiter. Denken Sie nur an das Gewährleis-tungsrecht in den USA. Bis nach Deutschland sind die Prozesse wegen des zu heißen Kaffees bei McDonalds oder der verbrannten Katze in der Mikrowelle – weil nicht darauf stand, keine lebenden Tiere in die Mikrowelle zu stecken – herübergeschwappt. Auch aus der freien Vereinbarung von Verträgen – unabhängig von einer breiten Rahmengesetzgebung wie in Deutschland – entstehen zahlreiche Probleme, wenn man keinen Fachanwalt, möglichst einen vor Ort, zu Rate zieht.
Warum sprechen Sie gerade den Mittelstand an?
Deutschland ist die zweitgrößte Exportnation der Welt. Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Aber
es fehlt den Unternehmen oft der Mut zum ausländischen Markteintritt. Daher steckt die internationale Geschäftstätigkeit
von mittelständischen Unternehmen noch in den Kinderschuhen.
Wie sieht die Hilfe für Unternehmen aus?
Wir unterstützen die Unternehmen aktiv bei ihren internationalen Vorhaben. Dazu haben wir gemeinsam mit der A.I.T. ein
praxisorientiertes Programm entwickelt, das den Unternehmen die notwendigen Fähigkeiten und Ressourcen für internationale
Geschäfte zur Verfügung stellt und sie befähigt, ohne riesige Investitionen und mit beschränkten Risiken auf dem US-Markt
erfolgreich zu werden.
Ab 4. April 2002 bieten Sie Ihre Beratungsleistungen speziell auch für die Adlershofer Unternehmen an?
Jeden Donnerstag sind wir dann vor Ort in der Rudower Chaussee 19. Pa-rallel zur Sprechstunde der Investitionsbank Berlin
stehen wir erstmal kosenfrei für alle betriebswirtschaftlichen Fragen der Unternehmen zur Verfügung. Also, nicht nur
Exportwillige, bei denen wir prüfen, ob sich das »Wagnis Ausland« rechnet, sind willkommen. Unser Partner, Michael
Meinel, ein Berliner Steuerberater, wird uns dabei im 14-tägigen Wechsel unterstützen.
Kleiner Wegweiser für Unternehmen
Programm: »Marktchancen für den Mittelstand in den USA«
Praxisbezogenes Programm für die Ausbildung des Führungspersonals in Bezug auf Vorbereitung, Planung und Umsetzung
internationaler Vorhaben in einem vorab genau definierten zeitlichen und finanziellen Rahmen in vier Stufen:
Herausgeber:
A.I.T. Andromeda International Trading, Inc. Nähere Informationen über Tilo Schermuck, Tel.: 0341 / 2 30 37 26 Serie
Zentrum für Mikrosystemtechnik Berlin (6)
Das Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik im ZEMI
Das Zentrum für Mikrosystemtechnik (ZEMI) Berlin ist ein Netzwerk aus Forschungseinrichtungen, in dem Know-how
und technische Ressourcen in der Mikrosystemtechnik gebündelt werden. Das Ferdinand-Braun-Institut für
Höchstfrequenztechnik bringt in dieses Netzwerk seine Kompetenz in der Ent-wicklung und Prozessierung
von optoelektronischen und Mikrowellen-Schaltkreisen auf der Basis von III/V- Verbindungshalbleitern ein.
Das Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) in Adlershof entwickelt seit zehn Jahren Halbleiterbauelemente und -schaltungen für die Mikrowellentechnik und Optoelektronik vorwiegend auf der Basis von III/V-Halbleitern. Mit seinen 145 Mitarbeitern, davon 70 Wissenschaftlern, ist es als Teil des Forschungsverbundes Berlin e.V. ein Institut der Leibniz-Gemeinschaft und befindet sich in gemeinsamer Trägerschaft des Landes Berlin und der Bundesrepublik Deutschland. Die Bauelemente und Schaltungen des FBH werden in der Informations- und Kom-munikationstechnik, in der Sensorik, Verkehrstechnik und Medizintechnik sowie in der Lasertechnologie verwendet. Das FBH hat seine Forschungsarbeiten auf Sendebausteine für elektromagnetische Strahlung fokussiert – im Mikrowellen- und Millimeterwellenbereich auf Transistoren und Integrierte Mikrowellenschaltkreise (MMICs) bis 40 GHz; in der Optoelektronik auf Galliumarsenid-Laserdioden im roten sichtbaren und nahen infraroten Wellenlängenbereich zwischen 630 nm und 1,2 µm. Damit hat das FBH ein klares, weltweit einzigartiges Profil. Gegenwärtig beginnt das FBH mit der Entwicklung von InP-MMICs für die optische Nachrichtentechnik mit Übertragungsraten von 80 Gbit/sec. Damit sind die aktuellen Forschungsschwerpunkte des Instituts: - Leistungs-Heterobipolartransistoren - Integrierte Mikrowellenschaltkreise (MMICs) bis 40 GHz - GaN-Elektronik - InP-Elektronik für Übertragungsraten > 80 Gbit mit Grenzfrequenzen bis 200 GHz - HF-Know-how in Simulation, Design und Messtechnik bis 110 GHz - Hochleistungs-Diodenlaser im Wellenlängenbereich von 0,63 bis 1,2 µm - Laserdioden hoher Brillanz - Rote oberflächenemittierende Laserdioden (650 nm VCSELs) Das FBH hat den klaren Auftrag, die Ergebnisse seiner Forschungsarbeiten zu Halbleiterbauelementen und Schaltkreisen rasch in nutzbare Anwendungen umzusetzen. Das Institut arbeitet daher sehr eng und kundenorientiert mit Partnern in Forschung und Industrie zusammen. Für Systemanwendungen realisiert es Prototypen und unterhält eine Pilotserienfertigung. Das FBH bearbeitet seine Themenfelder umfassend, beginnend bei der physikalischen Bauelementesimulation über Schaltungsentwurf, Halbleitertechnologie, Material- und Bauelemente-Messtechnik bis zur Aufbau- und Verbindungstechnik. Es unterhält ein Kompetenzzentrum für die Galliumarsenid-Technologie. In dessen Rahmen betreibt es ein industriekompatibles und hochflexibles Reinraumlaboratorium mit Metallorganischer Gasphasen-epitaxie (MOVPE) für Substratdurchmesser von 2 bis 6 Zoll und einer Prozesslinie für Substratdurchmesser von 2 bis 4 Zoll. Es verfügt über Material- und Prozessanalytik, Bauelemente-und Lebensdauer-Messtechnik und Werkzeuge für Simulation und CAD, sowie über Aufbau- und Verbindungstechniken. Auch im Bereich der Mikrowellensimulation gehört es zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen. Serie
Straßen - Namen (11): Justus von Liebig (1803-1873)
Serie zu den Namensgebern der Straßen in Adlershof
Von »Liebigs Annalen der Chemie« bis »Liebigs Fleischextrakt«: dieser Name ist dem Chemiker wie der Hausfrau geläufig.
Justus von Liebig gab die Annalen der Chemie seit 1832 heraus, und seit 1873 tragen sie seinen Namen. Ihr Ansehen war
so groß, dass die bis dato »chemische Weltsprache Französisch« durch die deutsche Sprache abgelöst wurde. Die »Annalen« stehen
selbstverständlich auch auf dem Adlershofer Campus zur Verfügung, und zwar in der – wie sollte es anders sein
– Justus-von-Liebig-Str. 3, in der Zentralen Fachbibliothek für Umwelt. Neben diesem wissenschaftlichen Magazin
sind unbedingt auch »Liebigs chemische Briefe« zu erwähnen, da sie in ihrer Allgemeinverständlichkeit einen
Meilenstein der populärwissenschaftlichen Literatur darstellen. Aber die publizistischen Erfolge Liebigs fundieren
letztlich auf bedeutenden wissenschaftlichen Leistungen.
Der in Darmstadt geborene Liebig bekam schon als Kind Zugang zur väterlichen chemischen Werkstatt und wiederholte Versuche, die er bei Schaustellern auf dem Jahrmarkt gesehen hatte. Daneben eignete er sich in der Großherzoglichen Hofbibliothek das bis dahin vorhandene niedergeschriebene chemische Wissen an. Seine Studien beendete er in Paris bei dem damals bedeutendsten Chemiker Louis Joseph Gay-Lussac. 1824 wurde Liebig un-verzüglich an die Landesuniversität Gießen berufen, die heute seinen Namen trägt. Hier führte er den experimentellen Unterricht ein, sein Labor war zugleich auch Lehrstätte und damit Vorbild für die chemische Ausbildung weltweit. Liebig beschäftigte sich intensiv mit organischen Stoffen. Mit Friedrich Wöhler entwickelte er die Radikaltheorie (Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoff-Atome bilden verschiedene stabile Radikalgruppen, die eine dualistische Betrachtung erlauben sollten, ähnlich derjenigen der Salze in der Anorganischen Chemie). Er verbesserte wesentlich die Analytik und befasste sich, angeregt durch die schlechte Ernährungssituation in Europa, mit dem Stoffwechsel der Pflanzen. 1840 veröffentlichte Liebig die »Agrikulturchemie«. Es dauerte aber noch zwanzig Jahre, bis sich die darin entwickelte chemische Düngung theoretisch wie praktisch durchsetzen konnte. Nach heutigen Berechnungen könnte die Erde ohne die Anwendung von Liebigs Mineralstofftheorie nur 1,5 Mrd. Menschen ernähren. Schwerer hatte es Liebigs »Tierchemie« von 1842, die die Stoffwechselvorgänge im Tierkörper als chemische Reaktionen beschreibt. Damit war er seiner Zeit zu weit voraus und wurde heftig angefeindet. In der Öffentlichkeit bekannt wurde Liebig durch »Liebigs Fleischextrakt«, den er freilich nicht erfunden hat, der aber vom Produzenten mit seinem Namen geziert werden durfte.
Wiebke Metzgen,
im Auftrag der IGAFA e.V. Aktuelles
Neu am Standort
Technologiefeld Material- und Mikrosystemtechnologie
Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung entwickelt Produkte in den Bereichen pflanzliche und
synthetische Polymere, polymere Elektronik und wasserbasierende Polymere. Seit Januar ist das Institut in der
Richard-Willstätter-Str. 12 angesiedelt.
Technologiefeld Umwelt-, Bio- und Energietechnologie
Der Bedarf und die Qualität reinen Wassers für Forschung, Medizin und Industrie unterliegen ständig steigenden
Anforderungen. Die Firma »Jens Löwe - Wasseraufbereitung und Labortechnik« hat sich auf den Vertrieb von Rein- und
Reinstwassersystemen spezialisiert und befindet sich seit Februar im UTZ, Volmerstraße 9.
Technologiefeld Dienstleistungen
Adler-Logistics.com GmbH bietet u.a. den Einbau genormter Baufertigteile, Montagearbeiten von Lagerregalen,
Lagertechnik und logistische Ausstattung, Consulting- und Akquisitionsdienstleistungen sowie den E-Commerce
über das Internet an. Die Firma ist seit Januar im IGZ, Rudower Chaussee 29, vertreten.
Kontakt :
Silvester Orlowski Tel.: 6789-2612 Veranstaltungen und Termine März 2002 Impressum
Herausgeber : © WISTA-MANAGEMENT GMBH
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