die letzten zwölf Ausgaben ... Inhalt Mai 2001
Editorial Editorial
Jens Krause, Geschäftsführer der BAAG
Bald zehn Jahre Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Berlin Adlershof. Eigentlich sind es schon fast
hundert Jahre, solang wird hier bei uns geforscht, entwickelt und produziert. Eine kontinuierliche und
dennoch von Brüchen gekennzeichnete Entwicklung. Ein Projekt des Künstlers und Architekten Z. Peter
Pininski will diese wechselhafte Geschichte des Standortes jetzt entlang der historischen Spur des
Oktogons in einzelnen Stationen aufzeigen.
Das Jahr 2001, das erste im neuen Jahrtausend, wird die »Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien«
entscheidend verändern. Eine Fülle von Meilensteinen werden wir erreichen: Die Humboldt-Universität wird
ihr erstes eigenes Institutsgebäude beziehen, der Neubau der Chemie wird im September bezogen. Der
Landschaftspark wird mit der Eröffnung der Promenade rund um das Naturschutzgebiet der Öffentlichkeit
übergeben, auch wenn es noch Jahre dauern wird, bis alles gepflanzt, gebaut und genutzt wird. Entlang
der Rudower Chaussee, die in diesem Jahr bis zur Wegedornstraße fertig wird – wir hoffen mit der
Straßenbahn – werden mehrere Großbaustellen entstehen mit einem möglichen Investitionsvolumen von
mehreren 100 Millionen DM. Hinzu kommt noch das Technikum an der Johann-Hittorf-Straße.
Im Mai wird das Ernst-Ruska-Ufer bis zur Albert-Einstein-Straße dem Verkehr übergeben. Der Anschluss an
die Wegedornstraße ist Teil des Verkehrsprojektes A 113, der Autobahnverbindung vom Schönefelder Kreuz
über den neuen Großflughafen Berlin-Brandenburg vorbei an Adlershof bis zum Stadtring. Die
Autobahnabfahrt Adlershof ist die erste auf Berliner Stadtgebiet, die Bauarbeiten für die Brücke über
den Teltowkanal beginnen im Juli dieses Jahres. Diese Arbeiten werden erst im Jahre 2004 abgeschlossen
sein, es soll aber noch in diesem Jahr eine provisorische Anbindung des Ernst-Ruska-Ufers an die
Wegedornbrücke gebaut werden, auch um eine wirksame Umfahrung des S-Bahnhofes Adlershof
sicherzustellen, wenn – ja hoffentlich – wenn in diesem Jahr endlich mit dem Umbau des S-Bahnhofes und
der Brücke über die Rudower Chaussee begonnen wird.
Der Umbau Berlins zu einer Dienstleistungsmetropole
Das Projekt Adlershof hat erkennbare Priorität in Berlin. Immer wieder, insbesondere auch bei
Auslandsreisen, berichtet der Regierende Bürgermeister über die Erfolge bei der Umsetzung des
Zieles, in Berlin den Umbau von einer Industriestadt zu einer Dienstleistungsmetropole beispielhaft
zu vollziehen. Der Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat Adlershof zu Recht als Beispiel einer
positiven Entwicklung im Osten Deutschlands dargestellt, die aus seiner Sicht sonst noch nicht so
überzeugend sei.
Verpasste Chancen
Unser Projekt hat trotz oder auch wegen dieser Priorität und Erfolge auch immer wieder neue
Schwierigkeiten zu überwinden. Es fing an mit der Ablehnung des Entwurfes von Professor Albert Speer
für einen neuen S-Bahnhof im Jahr 1994, eine verpasste Chance, deren damals vorgeschlagene Alternative,
einen Fußgängertunnel durch den Damm zu graben, zum Glück von uns verhindert werden konnte. Es drohte
der Stopp des Umzuges der Humboldt-Universität zu Berlin aus finanziellen Gründen, dieses Gespenst zog
vorüber. Heute ist eine erkennbar zunehmende Akzeptanz des neuen Standortes spürbar, nicht zuletzt
wegen der hervorragenden Ausstattung, die nur durch den Neubeginn in Adlershof finanzierbar war.
Projekt Geschäftszentrum
Aktuell diskutieren wir die Ausstattung der Rudower Chaussee mit Geschäften. Das Projekt
Geschäftszentrum ist überraschend vom Ausschuss für Bebauungspläne des Abgeordnetenhauses
angehalten worden, angeblich wegen fehlender Stadtentwicklungsplanungen für den Einzelhandel
im Südosten Berlins. Der Hintergrund ist aber wohl, dass die lokalen Politiker sich einer
Auseinandersetzung mit den Geschäftsinhabern in der Dörpfeldstraße ausgesetzt sehen, die
gegenwärtig von mehr und mehr Geschäftsaufgaben gekennzeichnet ist.
Hier ist Überzeugungsarbeit zu leisten. Die Dörpfeldstraße kann sich aus eigener Kraft meines
Erachtens nicht als Geschäftszentrum im Südosten Berlins entwickeln, dazu ist die Konkurrenz
von der Altstadt Köpenick im Süden und dem Norden Treptows zu groß. Nur aus einer gemeinsamen
Anstrengung auf beiden Seiten der S-Bahn kann der Straßenzug Dörpfeldstraße – Rudower Chaussee
seine Kraft als Zentrum im Südosten Berlins ziehen. Jede Einschränkung im Bereich des Standortes
Adlershof nimmt der Dörpfeldstraße die Chance, von einer gemeinsamen Leistungsfähigkeit zu
profitieren. Es lachen die Dritten, wenn wir uns gegenseitig behindern.
Kooperation und Integration
So ist es, nur gemeinsam sind wir stark. Das gilt auch für die Zusammenarbeit von WISTA-MANAGEMENT GMBH
und der BAAG Berlin Adlershof Aufbaugesellschaft mbH. Die Zeichen stehen hier auf Kooperation, ja auf
Integration. Der Aufsichtsrat der WISTA-MG und der Steuerungsausschuss der BAAG unterstützen die Ziele
der beiden Geschäftsführungen, über weite Arbeitsbereiche gemeinsam Verantwortung auszuüben. Mit einer
so verbesserten Organisationsstruktur sind wir gerüstet, dem zunehmenden Interesse an unserem Standort
zu begegnen. Autobahn und Flughafen werden Wirkung zeigen. Auf dem schon gebauten Fundament können wir
die uns gebotenen Chancen Nutzen – gemeinsam!
Dann wird die von unserem Jubilar Professor Eberhard Jaeschke im Jahre 1990 durch sein Engagement für
Bessy II in Adlershof initiierte Leistungsfähigkeit des Standortes für ganz Berlin und damit für die
Entwicklung unseres Landes wirksam werden. Dass das auch so Wirklichkeit wird, das sind wir ihm
schuldig, versprochen an seinem 60. Geburtstag.
Jens Krause
Geschäftsführer der BAAG
Titel
Neues vom Entwicklungsträger
Die BAAG Berlin Adlershof Aufbaugesellschaft mbH berichtet...
Am Donnerstag, dem 3. Mai um 12.00 Uhr werden ca. 1,3 km der neuen Straße entlang des Teltowkanals
von Peter Strieder, Senator für Stadtentwicklung, und Dr. Klaus Ulbricht, Bürgermeister von
Treptow-Köpenick, feierlich für den Verkehr freigegeben und nach dem Nobelpreisträger Ernst
Ruska benannt. Als Ehrengast wird dessen Witwe Irmela Ruska an der Zeremonie teilnehmen. Eingeladen
sind auch alle Unternehmer und Mitarbeiter vom Standort.
Das Ernst-Ruska-Ufer verbindet Adlershof und den Bezirk mit der zukünftigen Autobahn A 113
(Berliner Innenstadtring – Flughafen Berlin Brandenburg International). Mit der Fertigstellung der
1,5 km langen Magistrale soll der Standort spürbar vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Dies
umso mehr durch die Anbindung an die Wegedornstraße. Außerdem wird sich mit der Freigabe der Strecke
bis zur Albert-Einstein-Straße die Zufahrt zum Standort auf mehrere Straßen verteilen. Das Ufer des
Teltowkanals bleibt dabei durch großzügige Grünflächen ein gut erreichbares Naherholungsgebiet, das
durch eine Anlegestelle für Sportboote und Ausflugsschiffe zusätzlich aufgewertet wird.
Um die laufenden Forschungsarbeiten im nahe gelegenen Elektronenspeicherring BESSY II nicht durch
Erschütterungen und Schwingungen des Straßenverkehrs zu gefährden, erhielt das Ernst-Ruska-Ufer ein
in dieser Dimension in Deutschland einmaliges Fundament: eine nahezu 400 m lange, 12,5 m breite und
durchschnittlich 69 cm starke monolithische Stahlbetonplatte, die bis in eine Tiefe von 15 m auf
2.554 Natursteinschotterpfählen mit einem Durchmesser zwischen 1 m und 1,50 m ruht. Sämtliche
Leitungen und Schachtwerke verlaufen ausschließlich unter den Gehwegen oder im Grünflächenbereich.
Es ist ein schöner Zufall, dass sich Ernst Ruska, dessen Name für das Elektronenmikroskop steht,
in seinen späten Jahren fast ausschließlich mit der fast gleichen Thematik befasste, wie die Planer
und Ingenieure der Straße: der Herstellung von Schwingungsfreiheit.
Planungen im Bereich Schule
In den kommenden Jahren werden im Entwicklungsbereich Wohngebiete für ca. 8.500 Einwohner geschaffen.
Der Zuzug von Wohnbevölkerung wird eine wichtige Voraussetzung für die künftige Ansiedlung privater
Dienstleistungs- und Einzelhandelsunternehmen bilden, die auch für die Beschäftigten und Besucher
in Adlershof ein vielfältiges Angebot schaffen werden.
Unter dem Druck der leeren öffentlichen Kassen lassen sich die ursprünglichen ehrgeizigen Schulplanungen
nicht mehr realisieren. Während im Jahr 1994 noch der Neubau eines Gymnasiums, einer Gesamtschule,
einer Realschule sowie dreier Grundschulen vorgesehen wurde, halten die Fachverwaltungen inzwischen
eine Grundschule für ausreichend. Im Zusammenhang mit der Grundschule sind eine Doppelstocksporthalle
und ein Sportplatz geplant, die dann auch die maroden Anlagen an der Rudower Chaussee und am
Segelfliegerdamm ersetzen sollen.
Die BAAG hält an dem Fernziel eines mathematisch-naturwissenschaftlichen Spezialgymnasiums in
Nachbarschaft zur Humboldt-Universität zu Berlin weiterhin fest. Als konsequente Fortführung der
Idee einer Wissenschaftsstadt könnte ein wissenschaftsorientiertes Gymnasium einen berlinweiten oder
sogar berlinübergreifenden Bedarf bedienen. Die BAAG geht davon aus, dass der Standort Adlershof
zukünftig aufgrund der Synergieeffekte von be-nachbarten Lehr- und Forschungseinrichtungen eine
hohe Attraktivität sowohl für Schüler, als auch für Lehrer eines solchen Gymnasiums besitzen und
damit einen großen Einzugsbereich erreichen könnte. Möglicherweise wird diese Vision nun mit einer
Privatschule zu realisieren sein.
Konfliktpunkt Schießsportanlage
Die bezirkliche Schießsportanlage hinter dem künftigen Lehrgebäude für Chemie der HU sollte eigentlich
bereits zum Jahreswechsel 2000/2001 geschlossen werden. Das Baufeld, auf dem ab 2005 das Institut
für Biologie der HU errichtet wird, sollte in diesem Frühjahr von der BAAG geräumt werden. Das Land
Berlin hat jedoch noch immer kein Einvernehmen zum Neubau einer ca. sieben bis acht Mio. DM teuren
Ersatzanlage gefunden, die von den Schießsportlern, dem Bezirk und der Senatssportverwaltung mit
Verweis auf das Sportförderungsgesetz gefordert wird. Deshalb besteht nun nicht nur die Gefahr,
dass die Fördergelder in Höhe von 1,5 Mio. DM verfallen, sondern auch, dass die Sportler mangels
Alternativen vorerst weiterhin in der Anlage verbleiben müssen. Das widerspricht hingegen wegen
des Lärms den Interessen benachbarter Einrichtungen, so dass dringend eine Lösung gefunden werden muss.
Portrait
The little Oscar goes to...
Wolfgang Reinecke, Optik-Designer aus Adlershof
In Lichtgeschwindigkeit hatte sich im vergangenen Monat die Neuigkeit verbreitet, dass ein Forscher
aus Adlershof einen Hollywood-Oscar gewonnen habe. »Nein, ich habe keinen Oscar gewonnen«, wehrt
dagegen der Gegeinte ab. Wenn Dr. Wolfgang Reinecke die Geschichte dann richtig erzählt, muss er
schmunzeln. Stolz sieht er aus. Und dazu hat er auch jeden Grund. Denn wenngleich Reinecke nicht
den klassischen Oscar gewonnen hat, so wurde der Unternehmer aus Adlershof dennoch von der Academy
of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles ausgezeichnet: mit dem »Technical Achievement
Award«, einem nahen Verwandten des Oscars.
Das kleine goldene Männchen
Parallel zu den Film-Oscars vergibt die Academy in jedem Jahr auch Auszeichnungen für technische
Errungenschaften, die der Filmindustrie zugute kommen. Ausgezeichnet werden Personen, die maßgeblich
an der Entwicklung dieser Produkte beteiligt waren. Diese Preiskategorie ist gestaffelt: Der »Sieger«
erhält einen echten Oscar, eine der begehrten Statuetten. Der Zweitplatzierte eine Oscar-Plakette. Und
der Dritte ein Zertifikat, den »Technical Achievement Award«, den Reinecke sich in diesem Jahr mit dem
Deutschen Horst Linge von der Firma ISCO-OPTIC und dem Amerikaner Glenn M. Berggren teilt. »Das ist
sozusagen die Bronze-Medaille«, sagt Reinecke und freut sich wieder. Denn auch auf diesem Zertifikat
befindet sich dieses kleine goldene Männchen, das ihn so zum Schmunzeln bringt. Die Preisverleihung
fand am 3. März im Rahmen einer Gala im Regent Beverly Hills Wilshire Hotel in
Beverly Hills/Kalifornien statt.
Ein Preis für optisches Design
Für seinen Preis hat Reinecke einiges getan. Er ist Optik-Designer, einer von nur ca. 120 in ganz
Deutschland. Optik-Designer beschäftigen sich mit dem Entwurf, der konkreten Auslegung, der
Optimierung, der Bewertung und der praxisgerechten Fertigbarkeit optischer Systeme. Reinecke
berechnet die Parameter der Systeme, wie Radien, Abstände, Dicken sowie die Material-Daten der
Linsen und anderer optischer Elemente, wie Spiegel und Prismen. Zu seinem Repertoire gehören u. a.
Endoskope für die minimal-invasive Chirurgie, endoskopische Wärmebildkameras, anamorphotische
Systeme für Breitwandprojektionsverfahren Cinemascope, Laserobjektive sowie Zoom- und Vario-Objektive.
Auftraggeber sind die optische Industrie, Technische Hochschulen und Universitäten. Dabei gibt der
Kunde die Aufgabenstellung in Form von Spezifikationen, die die Leistungsmerkmale des optischen
Systems beinhalten, vor. Reinecke tüftelt anschließend am Computer an der Realisierbarkeit dieser
Anforderungen. Seine Berechnungen bilden dann die Grundlage für die Herstellung der Objektive.
Steigerung der Abbildungsqualität
Eine seiner Berechnungen führte zur Entwicklung der ISCO Ultra-Star Plus-Objektive im Auftrag der
ISCO-OPTIC GmbH aus Göttingen, für die Reinecke jetzt gemeinsam mit Linge (Forschung und Entwicklung)
und Berggren (Konzept) ausgezeichnet wurde. Die Academy verleiht den Technical Achievement Award nur
für technische Leistungen, die sich bereits am Markt bewährt haben.
Die von Reinecke berechneten ISCO Ultra-Star Plus-Objektive für 35mm-Film im Brennweitenbereich
von 25-95mm sorgen bei Filmprojektionen für 50 % mehr integrale Helligkeit im Bild. Am besonders
kritischen Rand wurde die Helligkeit um bis zu 20 % verbessert, und das bei gleichzeitiger Steigerung
der Abbildungsqualität, die sich besonders im Randbereich auswirkt. In seiner Oscar-Urkunde heißt
es: »Das einzigartige Optik-Design der Ultra-Star-Plus-Projektionsobjektive erreicht eine noch nie
da gewesene Gleichförmigkeit der Beleuchtung, verbunden mit einem beachtlichen Anstieg der Helligkeit.«
Das Bild ist jetzt dank der neuen Objektive bis zum Rand hin gleichmäßig scharf. »Ein völlig neues
Seherlebnis!«, freut sich da der Miterfinder.
Fünfzehn Jahre lang war Reinecke Mitarbeiter im Zentralinstitut für Optik und Spektroskopie der
Akademie der Wissenschaften der DDr, bis er sich 1994 im Innovations- und GründerZentrum (IGZ)
mit seinem Ingenieurbüro für Optik-Entwicklung selbständig machte. Wolfgang Reinecke ist sein
bester und einziger Mitarbeiter. Denn neben der Virtuosität am Computer und den technischen
Detailkenntnissen gehört zum Beruf des Optik-Designers vor allem Erfahrung. In den Jahren hat
Reinecke dabei schon allerlei erlebt. Zu seinen kritischsten und aufwendigsten Projekten gehörte
die Entwicklung eines Zoom-Aufnahmeobjektivs mit 24 Linsen im Telebereich mit hoher Öffnung.
Zu seinen schönsten Erlebnissen zählt jetzt wohl das kleine goldene Männchen auf seiner Urkunde.
Kontakt:
Dr.-Ing. Wolfgang Reinecke Tel.: 6392 - 6335 Bericht
Kompetenznetze Optische Technologien
OpTecBB erfolgreich im Bundeswettbewerb des BMBF
Der Optec-Berlin-Brandenburg (OpTecBB) e. V., ein Zusammenschluss von Unternehmen,
Forschungseinrichtungen und Verbänden aus der Region Berlin/Brandenburg mit Geschäftsstelle beim
Max-Born-Institut in Adlershof, gehört zu den insgesamt sieben Siegern des vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung ausgelobten Wettbewerbes für Kompetenznetze Optische Technologien.
Der Zusammenschluss wurde eigens für den Wettbewerb gegründet. Er besteht zur Zeit aus 36 Firmen,
19 wissenschaftlichen Einrichtungen, 6 Verbänden, Organisationen und Banken sowie 2 persönlichen
Mitgliedschaften. Bei den beteiligten Großunternehmen handelt es sich u. a. um Siemens AG,
Schering AG und Infineon Technologies AG. Zu den Mitgliedern gehören aber auch viele kleine
Unternehmen, die meisten mit Sitz in Adlershof. Vorstandsvorsitzender ist der Direktor des MBI,
Professor Ingolf Hertel.
Ziel des Verbundes ist es, die vielfältigen Aktivitäten im Wissenschaftsbereich und in der Industrie
zu vernetzen und die Vorteile der Kooperation zur Weiterentwicklung der Wirtschaft der Region zu
nutzen. Der Senator für Wirtschaft und Technologie, Wolfgang Branoner, würdigte in einer
Pressemitteilung den Erfolg des Verbundes: »Ohne den beispielhaften Einsatz der Professoren
Ingolf Hertel und Wolfgang Sandner vom MBI, die die Federführung für die Vereinsgründung übernommen
haben, wäre der Berliner Erfolg kaum denkbar.« Branoner kündigte an, dass die als Schlüsseltechnologie
geltenden optischen Technologien künftig eine noch höhere Priorität in der Technologiepolitik des
Landes Berlin genießen werden. Auch das Bundesministerium hat für den kommenden Herbst ein
entsprechendes Rahmenprogramm mit Fördermitteln im Sinne eines neuen technologischen Schwerpunktes
vorgesehen.
Die für Technologiepolitik in der Senatsverwaltung für Wirtschaft und Technologie zuständige
Staatssekretärin, Dr. Gisela Meister-Scheufelen, sieht in dem Zusammenschluss eine Chance für
Berlin von erheblicher Tragweite, vor allem für Start-ups. Sie betonte, dass die optischen
Technologien, d. h. die Technologien zur Erzeugung, Verstärkung, Formung, Übertragung, Messung
und Nutzbarmachung von Licht sowie deren naturwissenschaftliche Grundlagen, die Schlüsseltechnologie
des 21. Jahrhunderts schlechthin werden könnte. Dabei verwies sie auf die Umsatzsteigerung von
30% im Optik-Bereich im vergangenen Jahr allein in Adlershof.
in Kürze
Neues Verbundprojekt Nano-Optik gestartet
Die Berliner Elektronenspeicherring-Gesellschaft für Synchrotonstrahlung mbH - BESSY in Adlershof
hat sich mit sieben Unternehmen und drei weiteren Forschungsinstituten zum Verbundprojekt
Nanometer-Optikkomponenten zusammengeschlossen. Das auf drei Jahre konzipierte Projekt hat
einen Finanzrahmen von 6 Mio. DM und wird zu 74 % durch das Bundesministerium für Bildung und
Forschung gefördert. Projektträger ist der Verein deutscher Ingenieure (VDI). Ziel des
Verbundprojektes ist es, hochgenaue optische Komponenten zur Aufbereitung und Nutzung der
bei BESSY produzierten hochbrillanten Synchrotronstrahlung zu fertigen.
Synchrotronstrahlung wird als ein analytisches Werkzeug in einem sehr breiten wissenschaftlichem
Bereich eingesetzt. Sie hat den Vorteil der hohen Intensität, die über einen wei-ten Spektralbereich
verfügbar ist und die aus einem sehr kleinen Fleck gerichtet in einem sehr kleinen Raumwinkel
abgestrahlt wird. Der Physiker bezeichnet diese Eigenschaften als Brillanz. Damit die an der
Synchrotronstrahlungsquelle vorhandenen Auflösungseigenschaften für Experimente gut ausgenutzt
werden können, wird das Licht in den Strahlrohren mit Monochromatoren aufbereitet, indem es über
verschiedene Spiegel und optische Gitter geleitet wird. Die Qualität dieser optischen Komponenten
ist für die Erhaltung der Brillanz entscheidend. Weil die Qualität jedoch durch den gegenwärtigen
Entwicklungsstand der Technologie begrenzt ist, arbeitet der Verbund jetzt unter Federführung von
BESSY daran, optische Komponenten zu erhalten, die genauer als die derzeit machbaren sind
(Formabweichungen von unter einem Nanometer).
Portrait
Hauptquartier: Adlershof
RÖNTEC feiert 10jähriges Bestehen
Im Hauptquartier der RÖNTEC GmbH in der Schwarzschildstraße 12 hängt eine Weltkarte, gespickt mit
etlichen Nadeln. Die einfachen Nadeln markieren die Standorte der Vertreter von RÖNTEC-Geräten:
Jerusalem, Singapur, Moskau, Madrid, Taipeh, Tokyo, Canberra. Die Nadeln mit den Fähnchen dagegen
kennzeichnen die Standorte der Niederlassungen: Paris, Liverpool, Boston/Massachusetts.
Am 28. Mai blickt die Firmenleitung im Rahmen eines Festkolloquiums auf zehn erfolgreiche
Jahre zurück.
Zum Jubiläum ein Rückblick
Die RÖNTEC GmbH hat es seit ihrer Gründung 1991 weit gebracht. Inzwischen existiert eine ganze
RÖNTEC-Gruppe: neben der RÖNTEC GmbH die RÖNTEC Holding AG sowie die INTAX GmbH, alle mit Sitz
in Adlershof. 1991 hat der ehemalige Akademie-Mitarbeiter Thomas Schülein, heute Geschäftsführer
der RÖNTEC GmbH und Vorstand der RÖNTEC Holding AG, gemeinsam mit zwölf Kollegen mit der Entwicklung,
Fertigung und Vermarktung energiedispersiver Röntgenspektrometer (EDX) für die Materialanalyse begonnen.
Als Zusatzgerät am Rasterelektronenmikroskop (REM) können EDX-Spektrometer die Zusammensetzung
unterschiedlichster Materialproben im Mikrometerbereich analysieren.
In den Jahren nach der Gründung entwickelt und fertigt die RÖNTEC GmbH eine Reihe sehr erfolgreicher
Geräte, u. a. den UHV Dewar Detektor für die Detektion von Röntgenstrahlung sowie das RÖNTEC EDWIN,
ein EDX-System mit Windows-Anbindung. 1996 zieht die Firma nach Adlershof.
Marktführer für EDX-Spektrometer
Ein Jahr später gelingt mit der Einführung des XFlashâ-Detektors der Durchbruch. Im Vergleich zu
herkömmlichen Detektoren erreicht der XFlashâ eine zehnfach höhere Verarbeitungskapazität und muss
nicht mit flüssigem Stickstoff gekühlt werden. Die RÖNTEC GmbH wird Marktführer für EDX-Spektrometer
in Deutschland. Es entstehen die Tochterunternehmen in England, Frankreich und den USA. Mit der
Gründung der INTAX GmbH 1999 erhält die Firmengruppe ein zweites Standbein. INTAX spezialisiert
sich auf die Entwicklung, die Fertigung und den Vertrieb von Röntgenfluoreszenz-Spektrometern, wie
sie z. B. bei Analysen an Kunstgegenständen zum Einsatz kommen. Im gleichen Jahr geht das
Element-Imaging-System RÖNTEC MultiMax in die Serienfertigung.
MultiMax – ein Gerät der Superlative
Der MultiMax ist nicht nur vom Namen her ein Gerät der Superlative. Das System erzeugt am REM so
genannte Element-Maps, die mittels Farbcode Aufschluss über die Verteilung bestimmter chemischer
Elemente einer Probe geben. Das Gerät benötigt nur noch einen Bruchteil der für herkömmliche
Verteilungsbilder erforderlichen Zeit. Während die Erzeugung eines Eisenmaps mit den konventionellen
Systemen bisher 100 Minuten dauerte, sind es jetzt mit dem MultiMax nur noch zehn. Dabei bestechen
die Bilder durch ihre Qualität und Tiefenschärfe.
Diese enorme Zeitersparnis hat ihren Ursprung im XFlashâ-Detektor, der neben Software und Steuergerät
Teil des MultiMax-Systems ist. Mit einer Durchsatzrate von 400.000 Impulsen pro Sekunde kann er im
Gegensatz zu herkömmlichen Detektoren ein Vielfaches an Röntgenquantenemissionen verarbeiten.
Und das funktioniert so: Der MultiMax wird an das REM angeschlossen. Im REM rastert der
Elektronenstrahl über die Probe (z. B. ein Gestein oder eine Asbestfaser) und regt das Material
dabei Mikrometer für Mikrometer an. Die als Reaktion darauf ausgesendeten Röntgenstrahlen werden
als Impulse vom Detektor aufgenommen und in elektrische Signale umgewandelt, die durch die
nachgeschaltete Software ausgewertet werden. Der MultiMax erkennt und analysiert dabei alle Elemente
des Periodensystems von Natrium bis Uran.
Zum Einsatz kommt der MultiMax vor allem in der Automobil- und Baustoffindustrie, der Kriminalistik,
aber auch im geologischen und kunsthistorischen Bereich sowie in der Meteoritenforschung findet er
Verwendung. Dort gibt er z. B. Rückschlüsse auf die Entstehung des Sonnensystems und die Entwicklung
planetarer Körper.
Kontakt: Gabriele Mäurer, Marketing Tel.: 6709 - 9050 e-mail : maeurer@roentec.de Humboldt-Universität
Innovationsforum 2001
Unternehmen stellen ihre technischen Errungenschaften vor
Nach den großen Erfolgen in den vergangenen beiden Jahren holt das Institut für Informatik der
Humboldt-Universität zu Berlin auch in diesem Jahr wieder Unternehmen zu einem Innovationsforum
nach Berlin. Auf der Eröffnungsveranstaltung Ende April sprach neben dem Institutsleiter und Initiator
der Veranstaltung, Professor Miroslaw Malek, auch Lars Rövekamp von der Jamba!AG. Thema:
»Erfolgsfaktoren im Mobile Internet«.
Insgesamt werden sich im wöchentlichen Rhythmus 14 der innovativsten High-Tech-Unternehmen Deutschlands
vorstellen, über ihre Entstehung berichten und ihre Ideen und Produkte präsentieren. Im Anschluss an die
Vorträge sollen die Studenten in Einzelgesprächen die Gelegenheit erhalten, die Experten »in die Mangel
zu nehmen«, so Peter Ibach vom Institut.
»Die Studenten sollen einen Blick dafür bekommen, ob ihre Forschung in der Praxis umsetzbar ist«, so
Ibach weiter. Das Forum soll den Studenten Anregungen vermitteln und Wege zur Verwirklichung ihrer
eigenen Ideen aufzeigen. Studenten haben dabei die Möglichkeit, im Rahmen des Studium Generale einen
Schein zu erwerben.
Neben den Studierenden aller Hochschulen und jeder Fachrichtung sind aber auch diejenigen Unternehmer
eingeladen, die es schon geschafft haben. Zu den Höhepunkten gehören u. a. die Roadshow der Firma
Microsoft im Mai sowie die 3-D-Applikationen für E-Business der echtzeit AG im Juni.
Die Abschlussveranstaltung zum Thema »Kommunikations- und Interaktionsdesign« wird die DaimlerChrysler
AG am 18. Juli bestreiten.
Info:
Tel.: 2093 - 3028
Termine Innovationsforum Mai 2001:
02.05. »Microsoft.NET Uni Roadshow«
(Hans Brender, Microsoft) 09.05. »Das zweite Kapitel der Internet Revolution« (Prof. Dr. F. Leymann, IBM Deutschland Entwicklung GmbH) 16.05. »Kundenspezifische Anwendungslösungen – ohne Programmierung« (K. Noack, Scopeland Software GmbH) 23.05. »TeleObserver – die Genesis eines High-Tech-Produktes« (Dr. Michael Weber, DResearch GmbH) 30.05. »Bridging the Gap – Architekturmuster für Internetanwendungen auf CORBA« (Dr. G. Müller-Pröfrock, Tec@spree GmbH) Zeit: 15.00 Uhr c.t. Ort: Rudower Chaussee 25, Haus 3, Großer Hörsaal 001
Vorschau:
06.06. eCrypt encryption technologies AG
13.06. LuraTech GmbH 20.06. echtzeit AG 27.06. ARS NOVA Software GmbH 04.07. Siemens AG 11.07. Eckmann Telindus GmbH 18.07. DaimlerChrysler AG Humboldt Universität
Adlershof goes Mitte
Ausstellung im Foyer Unter den Linden
»Wilhelm in Mitte, Alexander in Adlershof?« fragte in der Februar-Ausgabe des »Campus Adlershof«
skeptisch ein Student und spielte damit auf die in manchen Kreisen befürchtete Spaltung infolge
der räumlichen Trennung der Humboldt-Universität zu Berlin an. Dabei hat das gegenseitige Unwissen
der Geistes- und Naturwissenschaftler vom jeweiligen Tun des anderen eine lange Tradition. Um
Adlershof als Campus der naturwissenschaftlichen Institute in das Bewusstsein der Masse der Studenten
im Hauptgebäude Unter den Linden zu rücken, zeigt die Humboldt-Universität zu Berlin gemeinsam mit
der WISTA-MANAGEMENT GMBH, der BAAG Berlin Adlershof Aufbaugesellschaft mbH und der
Initiativgemeinschaft Außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Adlershof IGAFA e.V. im Foyer
des Hauptgebäudes eine Ausstellung. Eröffnet wird die Präsentation am 8. Mai um 10 Uhr von
Vizepräsident Hans Jürgen Prömel. Auch Professor Rolf Scharwächter, Generalbevollmächtigter von
Berlin Adlershof, Professor Ingolf Hertel, Sprecher der IGAFA e. V. und Jens Krause, Geschäftsführer
der BAAG, werden anwesend sein, um die Studierenden der Humboldt-Universität für den Standort Adlershof
zu begeistern.
Das Foyer Unter den Linden 6 ist für die Öffentlichkeit werktags von 6.00 bis 22.00 Uhr sowie samstags
von 6.00 bis 16.30 Uhr zugänglich. Die Ausstellung läuft bis zum 9. Juni. Info: Dr. Christine Titel,
Tel.: 2093 - 2332 .
Serie
Straßen – Namen (3): Abram Joffe (1880-1960)
Serie zu den Namensgebern der Straßen in Adlershof
Am 24. April enthüllte der Nobelpreisträger Professor Zhores Alferov aus St. Petersburg ein neues
Straßenschild: Abram-Joffe-Straße steht nun auf der Emaille im Adlershofer Nordgelände. Die neue
Abram-Joffe-Straße geht als Verlängerung der Johann-Hittorf-Straße in nord-östlicher Richtung von
der Max-Born-Straße ab. Doch wer war Abram Joffe?
Abram Joffe wurde 1880 in der Ukraine als Sohn eines jüdischen Bankangestellten geboren. Er studierte
Physik und promovierte 1905 bei Wilhelm Conrad Röntgen in München mit »summa cum laude«.
1915 habilitierte Joffe sich an der Petrograder Universität. Drei Jahre später, im Jahre 1918, gründete
er das Physikalisch-Technische Institut (PTI) in Leningrad, das vor allem durch seine Arbeiten auf
dem Gebiet der Festkörperphysik berühmt wurde. Bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten pflegte
Joffe enge Kontakte nach Deutschland, besonders nach Berlin.
Im Jahre 1928 wurde Joffe auf Vorschlag von Walther Nernst, Max Planck und Max von Laue zum Mitglied
der Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt. In dem handschriftlich von Nernst verfassten
Antrag heißt es unter anderem: »Von sehr erheblicher Bedeutung sind die Kategorien von Arbeiten
geworden, die ihn in die Reihe der führenden Physiker unserer Zeit gebracht haben: 1. Untersuchungen
über die elektrische Leitfähigkeit reiner Krystalle; 2. Festigkeit von Krystallen; 3.
Durchschlagsfestigkeit von Isolatoren.«
Im gleichen Jahr wurde Joffe auch Mitglied der Göttinger Akademie. Wenige Tage nach der faschistischen
Pogromnacht im November 1938 erklärte er mit einem handschriftlichen Brief an Max Planck, seinerzeit
»Sekretar« der Preußischen Akademie, seinen Austritt. Gleichzeitig trat er aus der Göttinger Akademie
aus.
Nach dem Krieg holte der Antisemitismus Joffe auch in Rußland ein: 1950 wurde er im Zuge der durch
Stalin geschürten anitisemitischen Aktionen als Institutsdirektor abgesetzt. Joffe konnte jedoch
in Leningrad das Institut für Halbleiterphysik gründen, welches später wieder im PTI aufging.
Auch in dieser Zeit riss die Verbindung zu Deutschland nicht ab. Während die Göttinger Akademie der
Wissenschaften seine Mitgliedschaft schon 1946 erneuert hatte, erinnerte sich die Deutsche Akademie
der Wissenschaften zu Berlin als Rechtsnachfolger der Preußischen Akademie erst 1956, nach der
Rehabilitierung der jüdischen Wissenschaftler in der Sowjetunion, an Joffe und trug ihm die
Wiederaufnahme der Mitgliedschaft an.
Aus Joffes Schule gingen die meisten führenden russischen Physiker hervor, darunter die Mehrzahl der
russischen Nobelpreisträger auf dem Gebiet der Physik und Chemie: Kapiza, Landau, Tamm, Semenov und
Alferov, der jetzt den Namenszug seines Lehrers enthüllte.
Zur Festveranstaltung aus Anlass des 100. Geburtstages von Max Planck im Jahre 1958 besuchte Joffe
Berlin das letzte Mal. Er traf dabei mit so bedeutenden früheren Berliner Wissenschaftlern wie Hahn,
von Laue, Lise Meitner, Volmer und Hertz zusammen. Anläßlich einer Feierstunde im Magnus-Haus der
Physikalischen Gesellschaft übergab er einen Teil der Privatbibliothek von Planck, die nach dem
Zweiten Weltkrieg in die Sowjetunion gebracht worden war.
Abram Joffe starb 1960. Zwischen dem seit 1968 nach ihm benannten PTI in St. Petersburg und
verschiedenen Berliner Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Betrieben gibt es seit langem
enge Kooperationen. Die Entwicklung von Höchstfrequenz-Bauelementen, Halbleiterlasern und
Nanostrukturen wären ohne die bahnbrechenden Arbeiten von Joffes Schüler Zhores Alferov, seit
1987 Direktor des Joffe-Instituts, nicht denkbar. Alferov würdigte die Benennung der Straße nach
seinem Lehrer als »Symbol für die Freundschaft zwischen Deutschland und Rußland«. Er freute sich
besonders, dass die Abram-Joffe-Straße von der Max-Born-Straße abzweigt: schließlich waren die
zwei Forscher gut befreundet.
Prof. Dr. habil. Klaus Thiessen
Aktuelles
Neue Hautkrebsdiagnostik mit Femtosekundenlaser
Physiker aus Adlershof schufen Grundlagen für Früherkennungsverfahren
(MBI) Der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) hat eine der höchsten Zunahmeraten und ist einer der
bösartigsten Tumore überhaupt. In fortgeschrittenen Stadien kommt er häufig einem Todesurteil gleich.
Früherkennung ist deshalb von herausragender Bedeutung. Doch sind die bisher gängigen
Diagnostikmethoden gerade für eine Früherkennung nach Ansicht der Experten nicht zufriedenstellend.
Das könnte sich bald ändern. In mehrjähriger Forschungsarbeit haben Physiker des Max-Born-Insitutes
(MBI) und Mediziner der Dermatologischen Klinik der Ruhr-Universität Bochum die Grundlagen für ein
neues, nicht invasives Verfahren der Krebserkennung erforscht, dessen Herzstück ein Femtosekundenlaser
ist. Mit diesem Laser ist es möglich, das entartete Gewebe selbst im frühesten Entstehungsstadium mit
hoher Sicherheit zu identifizieren. Der Diagnosevorgang beruht darauf, dass das kranke Gewebe durch
eine genau dosierte Laseranregung zu einem charakteristischen ultraschwachen Leuchten gebracht wird.
Dabei kann – wie Dr. Dieter Leupold, Projektleiter im MBI, erklärt – durch die von ihm verwendeten
extrem kurzen Laserimpulse zwischen gutartigen Pigmentkonzentrationen und dem malignen Melanom
unterschieden werden.
Der Unterschied, sozusagen die »Antwort« des Hautgewebes, bildet sich in Form eines charakteristischen
Spektrums ab.
Nachdem die Grundlagenuntersuchungen zunächst mit Laboraufbauten an den ortsfesten Femtosekundenlasern
des MBI-Applikationslabors stattgefunden hatten, wollen die Forscher nun zusammen mit zwei
mittelständischen Berliner Unternehmen ein mobiles Diagnostikgerät entwickeln, um diesem
Früherkennungsverfahren den Weg in die klinische Anwendung zu ebnen. Die Geräteentwicklung hat
die in Adlershof ansässige Firma LTB Lasertechnik Berlin GmbH in Zusammenarbeit mit der
Elektronikfirma Becker & Hickl GmbH Berlin übernommen.
Das Vorhaben wird gefördert von der TSB Technologiestiftung Berlin.
Kontakt: Dr. Dieter Leupold Tel.: 6392 - 1340 e-mail : leupold@mbi-berlin.de in Kürze
Brennpunkt »Recht im High-Tech-Bereich«
Am Dienstag, dem 22. Mai informiert die Rechtsanwaltskanzlei Wendler Tremml von 16.00 bis 19.00 Uhr
im Pasteur-Kabinett in der Rudower Chaussee 17 über folgende Themen: »Brennpunkt Recht – Überblick
über die neuesten Entwicklungen« (RA Walch), »Klassische Fallstricke bei der Vertragsgestaltung im
High-Tech-Bereich« (RA Dr. Karger) und »Versicherungen zur Absicherung von Haftungsrisiken im
High-Tech-Bereich« (Detlef Milkereit, Olaf Genuth).
Informationen unter Tel.: 2804 - 6360
in Kürze
Golfen als Breitensport
»Golfen für Jedermann«, im Adlershofer Nordgelände auf dem öffentlichen Übungsplatz ist das möglich.
Zu fairen Preisen kann jeder Interessierte auf dem ca. sechs Hektar großen Gelände den Schläger
schwingen; eine Clubmitgliedschaft ist nicht erforderlich. Trotzdem hat der 1993 gegründete
Golf-Spiel-Verein Albatros e. V., der auf dem Platz spielt, inzwischen mehr als 200 Mitglieder,
die sich spielerisch mit dem oft als elitär geltenden Sport auseinandersetzen.
Anfängern bietet der Verein regelmäßig Schnupperkurse. Nächster Einführungstermin ist Samstag,
der 12. Mai um 10.00 Uhr. Kosten pro Teilnehmer: 50 DM. Am 24. Mai findet ab 11.00 Uhr ein
Vatertags-Golf-Frühschoppen mit Musik statt. Der Platz ist täglich ab 10.00 Uhr bis zur
Dunkelheit geöffnet.
Informationen unter Tel.: 67 01 24 21 oder im Internet: www.go-4-golf.de
Veranstaltungen
Unternehmer im Dialog
Veranstaltungsreihe bietet neue Kommunikationsplattform
Wie werde ich Unternehmer? Welche Fehler kann ich vor allem in der Anfangsphase machen und noch besser:
wie vermeiden? Wer hilft bei der Erstellung eines Businessplans? Wie sichere ich meine Produkte
rechtlich ab? All diesen Fragen widmet sich eine neue Vortragsreihe in Adlershof. Sie beginnt
am Mittwoch, dem 23. Mai mit dem Referat von Dipl.-Ing. Michael Thierschmann zum Thema »Erfolgreich
günden«. Thierschmann selbst gründete vor einigen Jahren die Firma Luratech GmbH und berichtet nun
von seinen zahlreichen Erfahrungen.
Träger des vor allem an Existenzgründer und Jungunternehmer gerichteten Projektes sind die
Investitionsbank Berlin (IBB), die Wirtschaftsjunioren Berlin (WJB) sowie die WISTA-MANAGEMENT GMBH.
Die Vorträge verstehen sie als Starthilfe und Unterstützung für den Unternehmeralltag. Nach den
Vorträgen besteht bei einem Glas Wein die Möglichkeit zum Austausch von ganz persönlichen Tricks
und Kniffen.
Weil erfahrungsgemäß nach einer solchen Veranstaltung noch immer Fragen offen bleiben, bietet
die IBB als völlig neues Format ein Nachgespräch an. Termin ist jeweils der Dienstag der
Folgewoche in der Zeit zwischen 15.00 und 19.00 Uhr (Rudower Chaussee 17, Raum 321).
Die zweite Folge der Veranstaltung findet am 6. Juni statt und widmet sich dem Businessplan.
Damit unterstreichen die Referenten Dr. Lutz Mackebrandt und Sven Dübbers von der CMS
Unternehmensberatung AG die Bedeutung des Businessplanes in den verschiedenen Phasen der
Finanzierung als Entscheidungsgrundlage der Förderungsgeber, Risikokapitalgeber und Banken.
Jene stellen zwei Wochen darauf die Kriterien dar, die aus ihrer Sicht für die finanzielle
Unterstützung eines Projektes ausschlaggebend sind.
Termine 2001:
23.05. Erfolgreich gründen
M. Thierschmann, Luratech GmbH 6.6. Businessplan CMS Unternehmensberatung AG 20.6. Finanzierung Gbb Beteiligungs AG; Volksbank 18.7. Unternehmensstrategie/Marketing ADVA AG; Armin Deboelles 5.9. Gewerblicher Rechtsschutz Deutsches Patent- und Markenamt; Patentanwalt Jürgen D. Hengelhaupt 19.9. Betriebsorganisation Werkstatt für Innovationen 10.10. Personal HRblue GmbH 24.10. Recht Dr. Martin Weimann, RA
Beginn: 17.00 Uhr
Ort: Rudower Chaussee 17, Newton-Kabinett
Info: Tel.: 6392 - 2213
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Informationsveranstaltung über internationale Märkte
Am Dienstag, dem 15. Mai um 16 Uhr stellt die WISTA-MANAGEMENT GMBH gemeinsam mit der BAO BERLIN
International GmbH, einer Tochtergesellschaft der IHK, »Angebote für kleine und mittlere innovative
Unternehmen in Berlin Adlershof zur Erschließung neuer internationaler Märkte« vor. Die BAO BERLIN
wird sich im Rahmen dieser Veranstaltung u. a. als offizielle Beratungsstelle für Unternehmen, die
sich für öffentliche Aufträge interessieren, präsentieren. In Vorträgen und Diskussionen wird es
um die Möglichkeiten der Teilnahme an internationalen Messen und Delegationsreisen gehen. Weiter
werden das Außenwirtschaftsförderungsprogramm »Neue Märkte erschließen« sowie die Arbeit des
Internationalen Büros dargestellt.
Rudower Chaussee 17, Einstein-Kabinett
Anmeldung unter Fax: 6392-2204 oder EMail: gorny@wista.de Veranstaltungen und Termine Mai 2001 Impressum
Herausgeber : © WISTA-MANAGEMENT GMBH
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