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Inhalt

Februar 2001


Editorial
»Kunde droht mit Auftrag«

Titel
Mehr Service für die High-Tech-Community
Dienstleistungsangebote in Adlershof werden ausgebaut

Interview
Jörg Israel, WISTA-MANAGEMENT GMBH

Interview
Dipl.-Ing. Peter Ifflaender, TÜV Rheinland Berlin-Brandenburg

Porträt
Mit Hochdruck in die Zukunft -
Sigmar Mothes Hochdrucktechnik experimentiert mit überkritischen Medien

Bericht
Change Management auf dem Prüfstand -
Die GFaI ist mit Unterstützung des IIEF umgezogen

Bericht
Eine erfolgreiche Tochter feiert Jubiläum -
Zehn Jahre Siemens Postautomation GmbH

Bericht
Das Potential der Sonne -
Neue Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern an der Rudower Chaussee

Humboldt-Universität
Premiere am Institut für Mathematik

Humboldt-Universität
Kuratoriumssitzung in Adlershof

Aktuelles
Hollywood in Adlershof

Aktuelles
Gelbe, blaue, schwarze Tonne

Ausstellung
Australische Impressionen bei BESSY

Ausstellung
Kunst aus Silizium-Schrott

Veranstaltungen und Termine

Impressum

Editorial Dr. Peter Strunk

»Kunde droht mit Auftrag«

In manchem deutschen Unternehmen löst diese ironisch gemeinte Bemerkung tatsächlich noch Panik aus. Nicht etwa in den kleinen, nein, vor allem in den großen Firmen wird häufig gerne ein großer Bogen um den Kunden gemacht. Da helfen auch keine Ermahnungen und Schulungen. Wir Deutschen neigen dazu, Produkte und Leistungen zu verteilen, und würden am liebsten den Bezugschein wieder einführen, der dann von irgendeiner Behörde ausgegeben würde. Wir Deutschen dienen nicht gerne. Wir empfinden es als demütigend. Das hat historische Gründe.

Ist Deutschland also nach wie vor eine Servicewüste? Manche Imagebroschüre mag diesen Eindruck bestätigen. Etwa, wenn es darin allen Ernstes heißt, das Unternehmen sei »kundenorientiert«. Wer so etwas schreibt, hat wohl von Dienstleistung nichts verstanden. Ein Unternehmen, das sich nicht an seinen Kunden orientiert, kann über kurz oder lang Konkurs anmelden.
Deutsche Unternehmen genießen weltweit einen guten Ruf, weil sie maßgeschneiderte Produkte und Leistungen in höchster Qualität anbieten können. Gerade in Adlershof läßt sich das eindrucksvoll bestätigen. In Sachen Service haben wir hierzulande aber noch Nachholbedarf. Unsere Kunden sind nun mal nicht maßgeschneidert. Sie sind pingelig, anspruchsvoll und drücken am Ende auch noch den Preis.
Wir werden es wohl nie so weit schaffen wie die Amerikaner, die einem nahezu überall ein freundliches »Can I help you« entgegenflöten - egal, ob sie helfen können oder nicht. Aber auch in der deutschen Wirtschaft wächst der Dienstleistungssektor unaufhaltsam. Das läßt sich in Adlershof ebenfalls beobachten. Guter Service schadet nicht. Vielleicht wird er eines Tages unser entscheidendes Markenzeichen sein.

Titel

Mehr Service für die High-Tech-Community
Dienstleistungsangebote in Adlershof werden ausgebaut

Dienstleistungen sind das Rückgrat jeder betriebswirtschaftlichen Tätigkeit. Ein funktionierender Wirtschaftsstandort braucht Unternehmensberater ge-nauso wie Hausmeister, den Pizzaservice und den Kurierdienst. Gegenwärtig bieten bereits circa 90 Betriebe und Einrichtungen ihre unternehmensbezogenen Dienste in Adlershof an: Prüfer, Handwerker, Bibliothekare, Gebäudereiniger, Anwälte, Dolmetscher, Grafiker, Drucker, Steuerberater, Managementconsultants und viele andere sorgen dafür, dass der High-Tech-Standort sich weiterentwickelt. Ebenso wächst das Angebot an personenbezogenen Dienstleistungen: Das Ärztehaus sichert die medizinische Bertreuung; Schwimm- und Sporteinrichtungen sind vorhanden; ein Fitnesscenter wird gebaut. Kantinen, Mensen und Caféterien sorgen für gute Verpflegung und werden bald durch neue Bistros und Restaurants ergänzt. Sogar ein Hotel mit 120 Betten wird errichtet, und am Bahnhof entsteht ein modernes Büro- und Einkaufszentrum.

Parallel dazu entwickelt sich Adlershof zur ersten Adresse für Telekommunikation und Information. Mit der naturwissenschaftlichen Bibliothek und dem Rechenzentrum der Humboldt-Universität entsteht vor Ort eine zukunftsweisende Schnittstelle zwischen Forschung, Lehre und Praxis. Die Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien wird zu einem der modernsten Telekommunikationszentren Deutschlands.

Besser, Schneller, Flexibler

Dabei haben alle Standortpartner - die Berlin Adlershof Aufbaugesellschaft (BAAG), die Unternehmen im Gewerbegebiet und in der Medienstadt sowie die Humboldt-Universität und die WISTA-MANAGEMENT GMBH - ein gemeinsames Interesse: Die Arbeitsbedingungen der Menschen vor Ort sollen sich verbessern, Wege sollen kürzer werden, die Angebote schneller und flexibler, zuverlässig und günstig. Dafür werden den Dienstleistungsunternehmen optimale Rahmenbedingungen geschaffen,
z.B. werden attraktive Mieträume zur Verfügung gestellt. So wird ab April das Dienstleistungszentrum in der Kekuléstraße 2/4 bezogen. Dabei geht es darum, neue Unternehmen zu gewinnen und bereits ansässige Firmen zu binden.

Klima der Kooperation

Was der Standort darüber hinaus braucht, ist ein Klima der Kooperation. Beziehungen sind alles - »connectivity works« - das gilt auch für den Dienstleistungssektor. Wie viele Ressourcen der Standortpartner bleiben derzeit ungenutzt: Geräte, Anlagen, Instrumente und Erfahrungen? Um Potential und Bedarf einer serviceorientierten interbetrieblichen Zusammenarbeit zu erkennen, braucht Adlershof eine funktionierende Kooperationsbörse, die es Betrieben ermöglicht, unbürokratisch Kontakt miteinander aufzunehmen, um Erfahrungen, Experten und Geräte auszutauschen. Die Voraussetzungen dafür sind auf dem Campus vorhanden: Innovative Firmen, fähige Leute und die notwendige Technik.

Um die Firmen zusammenzubringen, wird in der nächsten Ausgabe des »Adlershof Aktuell« die Kooperationsbörse wiederbelebt. Unternehmen, die Partner suchen, Geräte tauschen oder auch einfach nur Kontakt aufnehmen wollen, können auf einer Sonderseite ihr Anliegen vorbringen.

Ausbau der Infrastruktur

In der unternehmerischen Kooperation liegt zwar eine große Chance für die Verbesserung der Serviceinfrastruktur; trotzdem bleibt die Aufgabe, auch in Zukunft gezielt Dienstleistungsunternehmen für Adlershof zu gewinnen, bestehen. Dabei kann und muss nicht jeder Service direkt am Standort erbracht werden. Genauso wichtig ist die Entwicklung des Umfeldes. In der AG Infrastruktur verständigen sich deshalb Vertreter der BAAG, der WISTA-MANAGEMENT GMBH, der Humboldt-Universität sowie Abgesandte aus der Medienstadt und dem Gewerbegebiet über notwendige und wünschenswerte Projekte im Infrastruktur- und Dienstleistungsbereich für das gesamte Entwicklungsgebiet. Diese Zusammenarbeit wird in Zukunft weiter intensiviert. Dazu gehört auch, Informationen über aktuelle Vorhaben und den Stand der Planung besser zu kommunizieren - nach innen wie nach außen. Außerdem planen BAAG und WISTA-MANAGEMENT GMBH eine Broschüre zum Thema Service und Infrastruktur, die Ende Februar erscheinen wird.

Interview

Jörg Israel,
Centermanager Dienstleistungen, WISTA-MANAGEMENT GMBH

Wie soll das Serviceangebot für Unternehmen in Adlershof verbessert werden?

Es gibt Gespräche mit Banken, Versicherungen, Berufsgenossenschaften, Anwaltbüros sowie der Industrie- und Handelskammer, das Beratungsangebot zu erweitern. Teilweise sind derartige Anbieter schon im Verwaltungsgebäude der WISTA-MANAGEMENT GMBH in der Rudower Chaussee 17 untergebracht. Ab April steht jedoch zusätzlich das sanierte Dienstleistungszentrum an der Kekuléstraße 2/4 zur Verfügung.

Teilweise ziehen dort Unternehmen ein, die bereits am Standort sind, zum Beispiel unser größter Dienstleister, die WITEGA, die dorthin ihren Firmensitz verlagert. Und es kommen neue Mieter aus den Bereichen technischer Gerätesupport und Unternehmensberatung hinzu. Damit erweitern wir das Angebot von Dienstleistungen am Standort.

Wie sieht es mit der Entwicklung der mehr personenbezogenen Dienstleistungen aus?

Wir wollen das Ärztehaus intensiver hervorheben. Dort werden wichtige Versorgungsaufgaben für den gesamten Standort geleistet. Im nächsten Jahr wird das Haus komplett saniert.

Problematisch sind dagegen immer noch kundenorientierte Dienstleistungen, die man sich in der Nähe des Arbeitsortes wünscht, wie Restaurants und Läden. Auf dem Weg von der S-Bahn bis zum WISTA wird noch nichts angeboten. Diese »Lücke« muss erst gefüllt werden. Offensichtlich bietet der Standort noch nicht jedem Investor das nötige Potential für die Ansiedlung solcher Angebote - obwohl sie intensiv nachgefragt werden. Im Gastronomiebereich etwa ist die Humboldt-Mensa dazugekommen, aber es gibt nach wie vor keine Restaurants. Unser Umfeld ist noch nicht so weit entwickelt wie der Standort insgesamt. Ich gehe aber davon aus, dass der Geschäfts- und Bürokomplex am S-Bahnhof Adlershof, der in diesem Jahr gebaut wird, die Lage verbessert. Und spätestens mit der Errichtung des Dorint-Hotels auf dem Gelände zum Januar 2002 wird hier auch ein Restaurant einziehen. Allerdings wird für uns auch künftig die Ansiedlung unternehmensbezogener Dienste im Vordergrund stehen.

Interview

Dipl.-Ing. Peter Ifflaender,
Geschäftsfeldleiter Managementsysteme, TÜV Rheinland Berlin-Brandenburg

Welche Aufgaben hat der TÜV an einem so vielfältigen Standort wie Adlershof?

Das Leistungsspektrum umfasst neben den klassischen TÜV-Dienstleistungen wie der Prüfung und Begutachtung technischer Komponenten und Anlagen auch die Zertifizierung von Qualitäts-, Umweltschutz- und Risikomanagement-Systemen jeglicher Art. Auch Fragen zum Datenschutz und zur Kommunikationstechnologie stellen sich die Sachverständigen des TÜV.

Beratung, Konzepte und Begutachtung von Brand- und Explosionsschutz und EDV-gestütztes Gefahrenabwehrmanagement (DISMA) sind ein weiterer Schwerpunkt.
Außerdem engagiert sich die Unternehmensgruppe auch im Bereich der Bautechnik und Bauüberwachung. Darüber hinaus ist der TÜV ein Partner für alle werkstoffkundlichen Fragen und Auftragnehmer für spezifische Bauteiluntersuchungen, Festigkeitsberechnungen und all das, was mit Schweiß- und Fügetechnik zusammenhängt.

Wann kommt der TÜV mit seinen Angeboten nach Adlershof?

Seit Januar bieten wir einmal im Monat eine ganztägige Sprechstunde in der Rudower Chaussee 17, Raum 231, an. Themen und Termine sowie Ansprechpartner werden im Veranstaltungskalender des »Adlershof Aktuell« veröffentlicht.

Worin besteht die Attraktivität des Standortes Adlershof für den TÜV?

Wir handeln nach dem Motto »Der TÜV geht zum Kunden«. Berlin entwickelt sich zu einer Dienstleistungsmetropole, Groß- und Schwerindustrie sind nur noch in geringem Umfang hier und der TÜV Rheinland/Berlin-Brandenburg stellt sich darauf ein. Wir wissen, dass sich Adlershof als High-Tech-Zentrum sehr positiv entwickelt. Immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen siedeln sich an, und da wir offen sind für die gesamte Wirtschaft vom Dienstleister bis zum Produzenten, sind wir der richtige Partner.

Außerdem haben wir vielfältige Beziehungen ins Ausland, z. B. enge Beziehungen zu Osteuropa. Mitarbeiter in Moskau werden von uns fachlich koordiniert und angeleitet. Sicher werden sich von daher auch Synergien mit dem Ost-West-Kooperationszentrum hier in Adlershof ergeben.

Portrait

Mit Hochdruck in die Zukunft
Sigmar Mothes Hochdrucktechnik experimentiert mit überkritischen Medien

Mit »Gerda«, »Kathrin« und »Wolfgang« arbeitet Sigmar Mothes schon seit vielen Jahren zusammen. Der gelernte Ingenieur forschte zu DDR-Zeiten am Zentralinstitut für physikalische Chemie auf dem Gebiet der Hochdrucktechnik. Den Apparaturen verliehen er und seine ehemaligen Kollegen schon damals Namen: »Gerda«, »Kathrin« und »Wolfgang« sind Hochdruckanlagen. Als nach dem Ende der Akademie der Wissenschaften das Institut nach und nach die Forschungen einstellen musste, weil die Fördermittel versiegten, drohte den Geräten die Verschrottung. Doch Mothes machte sich mit Hilfe einer Anschubfinanzierung des Senates und des Bundeswirtschaftsministeriums selbständig und übernahm sämtliche Geräte. Das war vor vier Jahren. Heute hat die Firma Sigmar Mothes Hochdrucktechnik im UTZ-Technikum drei Mitarbeiter und entwickelt mit Hilfe überkritischer Medien neue Verfahren auf dem Gebiet der Extraktion und der Abwasserreinigung.

Extraktor »Gerda«

Stolz klingt in seiner Stimme mit, wenn Sigmar Mothes auf die Pumpe von »Gerda« hinweist; zwanzig Jahre schon fördert sie Kohlendioxid. Deshalb erklärt Mothes auch gerne mit Hilfe von »Gerda« das Hochdruckverfahren: Die betagte Pumpe bringt das zugeleitete Kohlendioxid auf Druck; im Vorheizer wird das Gas anschließend erwärmt. Ab 74 bar und 31 Grad Celsius wird das Kohlendioxid »überkritisch«, d.h. es nimmt die Löslichkeitseigenschaften einer Flüssigkeit an, bleibt aber Gas. Wegen dieser physikalischen Besonderheit eignet sich überkritisches Kohlendioxid zur Extraktion von Bestandteilen aus Stoffgemischen; das verdichtete Gas löst die gewünschten Bestandteile heraus und transportiert sie weiter.

Als Beispiel nennt Mothes die Gewinnung von ätherischen Ölen aus Majoran: Das Gewürz wird in den Extraktor gegeben, einen Druckbehälter, der zwischen Vorheizer und Entspannungsventil plaziert ist; die Pumpe fördert das CO2 auf maximal 300 bar, der Vorheizer erhitzt auf circa 50 Grad Celsius; im Extraktor löst das überkritische CO2 das ätherische Öl heraus, das nach der Entspannung in einem Reagenzglas aufgefangen wird. Der Vorteil dieses Verfahrens im Vergleich zur Extraktion mit herkömmlichen Lösemitteln ist die schonende Behandlung der eingesetzten Naturstoffe; außerdem ist Kohlendioxid jederzeit preiswert verfügbar.

Mikronisiererin »Kathrin«

Schräg gegenüber von »Gerda« steht »Kathrin«. Sie dient der Herstellung von Kleinstpartikeln; dieses Verfahren ist vor allem für die pharmazeutische Industrie von großer Relevanz. Im beschriebenen CO2-Hochdruckverfahren mikronisiert »Kathrin« Wirkstoffe bis auf My-Größe, damit der Körper diese besser aufnehmen kann.

Keine dieser Maschinen dient jedoch der industriellen Produktion. Vielmehr führt die Firma Sigmar Mothes Hochdrucktechnik Versuche im Pilotmaßstab durch und prüft, ob eine industrielle Fertigung zur Massenproduktion sinnvoll ist.

Die meisten Apparate bestehen aus Modulen, so dass sie je nach Auftrag den Bedürfnissen des Kunden entsprechend umgebaut werden können. Bei besonders ausgefallenen Anforderungen konstruieren Mothes und seine Mitarbeiter die Hochdruckanlagen neu. So hat Mothes z.B. eine Kohlendioxid-Extraktionsanlage für die Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft gebaut. Aus dem teerartigen Pyrolyse-Öl, das bei der Holzverarbeitung anfällt, können u.a. Rauch-Aromen gewonnen werden, die z.B. Wurst zugegeben werden können. Dann schmeckt diese Wurst dank Hochdrucktechnik ohne Räucherung nach Räucherei.

Aufklärer »Wolfgang«

Doch der Star im Team ist »Wolfgang«. Mit seiner Hilfe entwickelt das Team um Mothes im Rahmen der »Zukunftsinitiative Ökologisches Wirtschaften« und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Chemie Berlin-Adlershof e.V. (ACA) ein neues Verfahren zur Behandlung von schadstoffhaltigen Abwässern. In nur zehn Minuten verwandelt »Wolfgang« bräunliches, übelriechendes Sickerwasser in klares Nass. Dabei werden die Schadstoffe durch Verbrennung ohne Flamme im geschlossenen System herausgefiltert - wieder mit Hilfe von einem überkritischen bzw. nahekritischen Medium, diesmal Wasser. Das Verfahren nennt sich Nassoxidation unter Anwesenheit von Wasser und ist durch den Einsatz eines Katalysators kostengünstiger und umweltfreundlicher als die Verwendung von üblichen Oxidationsmitteln wie Wasserstoffperoxid oder Ozon; die Schadstoffe werden fast vollständig abgebaut, und es bilden sich keine giftigen Folgeprodukte. In diesem Hochdruckverfahren sieht Mothes für sich und seine Firma die Zukunft.

Kontakt :

    Sigmar Mothes
    Tel.: 6392 - 5746

Bericht

Change Management auf dem Prüfstand
Die GFaI ist mit Unterstützung des IIEF umgezogen


Umzüge gleichen häufig einem Chaos, diese Erfahrung hat fast jeder durchschnittlich organisierte Mensch schon gemacht: Zig unbeschriftete Kisten, von denen jede einzelne auf der Suche nach den dringend benötigten Dingen des täglichen Lebens geöffnet werden muss; das Bett passt nicht durch die Schlafzimmertür, und die Stilmöbel harmonieren nicht mit den neuen Räumen. Manchmal dauert es Wochen, bis wieder ein geregelter Tagesablauf möglich ist. Diesem Szenario will das Institut für Informatik in Entwurf und Fertigung zu Berlin GmbH IIEF auf Unternehmensebene vorbeugen. Computer Aided Facility Management (CAFM) bzw. Change Management machen es möglich. Denn für Unternehmen kann schlechte Umzugsplanung zu einem manchmal sogar existenzgefährdenden Ausfall führen. Dass CAFM funktioniert, hat das IIEF kürzlich beim Umzug der Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e.V. (GFaI) innerhalb des WISTA-Geländes bewiesen.

Management von Veränderungen

Change Management, »das ist die Planung, die Organisation der Durchführung und das Controlling von Veränderungen innerhalb eines Unternehmens«, erklärt Professor Alfred Iwainsky, einer der zwei Geschäftsführer des IIEF und Vorsitzender des Vorstands der GFaI. Im Bereich der Vermögensverwaltung kann das z.B. den Kauf einer Immobilie bedeuten oder innerhalb einer Firma die Umstrukturierung von Arbeitsprozessen. Dazu gehört auch die Restrukturierung und Erweiterung der bestehenden Kommunikationsnetze.
Im Rahmen eines Umzugs geht es dagegen um die Planung des Ortswechsels. Mit Hilfe von selbstentwickelten Softwaresystemen kann vom IIEF und anderen Anwendern ein Umzug auf dem Bildschirm simuliert werden, bevor die Möbelpacker anrükken und das Zubehör (die Facilities), tatsächlich von A nach B bewegen.

Simulation der Zukunft

Die meisten Kunden des IIEF sind große Unternehmen. So haben die insgesamt 25 Mitarbeiter des Instituts z.B. für die Hamburger Sparkasse Gebäude und Kommunikationsnetze modelliert. Bis zu den Kabeltrassen erforschen die Computerspezialisten dabei die Gegebenheiten vor Ort, die Netzwerkkomponenten und Endgeräte werden sogar virtuell angeschlossen. Sinn und Ziel: Jederzeit sollen alle relevanten Informationen über Facilities kompakt, verständlich und gut auswertbar verfügbar sein. Bei manchen Kunden werden so virtuell bis zu 50 verschiedene Einrichtungsvarianten ausprobiert. »Wir simulieren die Zukunft«, so Iwainsky.

Ein Beispiel: Der Umzug der GFaI

Das erste Problem, das die GFaI bei ihrer Umzugsplanung zu bewältigen hatte, war die Anmietung geeigneter Räume auf dem Gelände. Die Räume in der Albert-Einstein-Straße waren der wachsenden Gesellschaft zu klein geworden. Doch aufgrund der in Adlershof herrschenden Prosperität und der damit im Zusammenhang stehenden Verknappung von Nutzfläche war es nicht leicht, eine hinreichend große, zusammenhängende Fläche zu finden. Iwainsky führt den letztendlichen Umzugserfolg auf die «langfristige Planung seitens der GFaI und ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der WISTA-MANAGEMENT Gesellschaft« zurück. Die GFaI residiert inzwischen in der Rudower Chaussee 30.

Doch bevor es dazu kam, leistete das IIEF die wesentliche Unterstützung. Denn gelungenes Change Management beginnt mit der Ist-Aufnahme der Facilities, d.h. die technischen Parameter der bereits vorhandenen Tische, Stühle, Bildschirme, Drucker, Messgeräte etc. werden erfasst und mittels spezieller Software registriert. Anschließend wird das Volumen der Umzugsmenge festgelegt; diese Daten liefert das IIEF dem Umzugsunternehmer. Zu den Dienstleistungen des IIEF gehört auch die Beschriftung der Umzugsstücke als Orientierungshilfe, »Labeling« genannt. Schließlich erstellt das Institut ein Layout - altes und neu anzuschaffendes Mobiliar wird in den neuen Räumen, dem »Zielbereich«, virtuell eingepasst. Wichtig ist auch die Festlegung, durch welche Aufgänge und Türen die Geräte in das Gebäude getragen werden müssen.

So konnte das IIEF beim Umzug der GFaI zu einem reibungslosen Ablauf beitragen. Das bedeutete für die Mitarbeiter vor allem, dass sie noch am gleichen Tag wieder arbeiten konnten.

Kontakt :

    Prof. Dr. Alfred Iwainsky
    Tel.: 6392 - 4500
    Internet: www.iief.de
    Internet: www.gfai.de

Bericht

Eine erfolgreiche Tochter feiert Jubiläum
Zehn Jahre Siemens ElectroCom Postautomation GmbH


»Respekt für die technologische Kompetenz und für die herausragende Marktposition« zollte der Generalbevollmächtigte für Berlin-Adlershof, Pro-fessor Dr. Rolf Scharwächter, der Siemens ElectroCom Postautomation GmbH (SPA) angesichts des zehnjährigen Bestehens des Unternehmens im Januar. Gleichzeitig dankte er für das »sichtbare und spürbare Engagement in Adlershof«. Das galt vor allem auch Dr. Peter Gelpke, dem Leiter des Standortes, der sich nach zehn Jahren bei der SPA in den Ruhestand verabschiedete. Seine Aufgaben werden künftig von Dr. Georg Kinnemann und Frank Karer übernommen.

Zu den Gratulanten zählten außerdem neben Dr. Florian Seiff, dem Leiter des Innovations- und GründerZentrums (IGZ), auch Vertreter der Mutterfirma in Konstanz, der Siemens ElectroCom GmbH & Co. Deren Geschäftszweig-Leiter Dr. Hans- Jörg Grundmann hob in seiner Rede den Sitz der Tochter in der »wohl innovativsten Ecke Berlins« hervor. Und Alfons Unmüßig, der aus Konstanz abgesandte Geschäftsführer der SPA, überreichte zum runden Jubiläum einen Stich der Stadt Konstanz, damit die Tochter die Mutter angesichts dieses attraktiven Standortes nicht völlig vergessen möge.

Geschichte der SPA

Ende der 80er Jahre hatte die AEG ElectroCom GmbH in Konstanz eine erhebliche Auftragsvorlage. Es mussten zusätzliche Entwicklungskapazitäten gefunden werden. In Konstanz erinnerte man sich profilierter Leute auf den Gebieten der Anschriftenerkennung, der Entwicklung und Konstruktion von Briefsortiermaschinen und der Postbetriebspraxis im Osten Berlins. Die Gründung einer Tochterfirma in Berlin wurde in wenigen Wochen auf den Weg gebracht, und am 14. Januar 1991 startete ein Team von 25 Frauen und Männern in Berlin-Marzahn. Drei Jahre später erfolgte der Umzug nach Adlershof in das Innovations- und Gründerzentrum (IGZ). Inzwischen eine Siemens-Firma, arbeiten hier heute circa 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; rund ein Drittel von ihnen kam aus der Akademie der Wissenschaften.

Innovationen der Postautomation

Stand am Anfang die Mitarbeit an Projekten der Mutterfirma im Vordergrund, sollte schon bald ein eigenes Projekt begonnen werden – die Entwicklung des Quality-Test-Systems, einem elektronischen Testbrief, mit dem die Postdienste Ursachen von Laufzeitverzögerungen besser erkennen können. Ihm folgte die Entwicklung eines Farbobjekterkennungs- Systems zur schnellen Identifizierung von Briefmarken. Beide Produkte werden in die ganze Welt verkauft. Einen neuen Höhepunkt markiert der High Speed Label Applicator, ein Prototyp zur automatischen Umadressierung von Briefen, z.B. im Rahmen von Nachsendeaufträgen. Gefördert wurde dieser Weg zu einer profilierten Forschungs- und Entwicklungseinrichtung durch den Gesellschafter in Süddeutschland, erzählt Karer. Mit Ergebnisverantwortung ausgestattet, gab es einen klaren wirtschaftlichen Rahmen für eigenverantwortliche Entwicklungen. Durch Lizenzvereinbarungen zwischen der Konstanzer und der Berliner Firma zu den genannten Produkten wurde die Refinanzierung gesichert und die Teilhaberschaft am unternehmerischen Risiko gestaltet. Große Unterstützung fanden die Projekte der SPA außerdem durch finanzielle Förderungen aus regionalen Programmen des Berliner Senats.

Kooperation am Standort

Wie viele andere Unternehmen in Adlershof nutzt Siemens ElectroCom Postautomation die räumliche und fachliche Nachbarschaft zu den Universitätsinstituten und technologieorientierten Firmen zum Dialog. Durch langfristige Vereinbarungen mit dem Informatik-Institut der Humboldt-Universität und dem Fachbereich Ingenieur-Wissenschaften der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft ist eine regelmäßige und planmäßige Zusammenarbeit gewährleistet; und sie trägt Früchte. Besonderes Augenmerk schenkt Siemens ElectroCom Postautomation nach Aussage von Kinnemann auch der Zusammenarbeit mit den technologieorientierten Firmen am Standort. Dazu gehört der Gedankenaustausch genauso wie die Fertigung von Baugruppen für Versuchsanlagen.



Kontakt :

    Dr. Georg Kinnemann
    Tel.: 6392 - 6403
    Frank Karer
    Tel.: 6392 - 6430

Bericht

Das Potential der Sonne
Neue Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern an der Rudower Chaussee


Zwei Forschungsinstitute, das Hahn-Meitner-Institut und das Institut für Kristallzüchtung, sowie mehrere Betriebe auf dem Campus Adlershof arbeiten auf dem Gebiet der Solarenergie. Deshalb sind wir besonders verpflichtet, in Adlershof die Nutzung dieser natürlichen Energiequelle zu demonstrieren. Nach jahrelangen Vorbereitungen und der Überwindung zahlreicher bürokratischer Hürden wurden in den vergangenen Wochen auf sechs Dächern an der Südseite der Rudower Chaussee weitere Photovoltaik-Anlagen installiert. Dies war nur möglich durch die sehr enge Zusammenarbeit zwischen der WISTA-MANAGEMENT GMBH und der Arbeitsgemeinschaft für die Anwendung der Solarenergie, WISTAsolar, als Initiatoren einerseits und den beteiligten Betrieben andererseits.


Umweltschonende Stromversorgung

Im einzelnen handelt es sich um das Gebäude der Humboldt-Universität in der Rudower Chaussee 25 sowie das WISTA- Verwaltungsgebäude Rudower Chaussee 17 und das Gebäude in der Kekuléstraße 2. Seit Anfang dieses Jahres beträgt damit die Gesamtleistung der Photovoltaik-Anlagen auf dem WISTA-Campus 125kWp; dies dürfte einen jährlichen Ertrag von mindestens 100.000 kWh pro Jahr ergeben.
Das entspräche dem jährlichen Verbrauch von mehr als 30 Einfamilienhäusern. Wir glauben, damit überzeugend nachgewiesen zu haben, welches Potential in der Anwendung der Solarenergie liegt. Adlershof wird damit seinem historischen Anspruch gerecht, dem Neuen zum Durchbruch zu verhelfen und seinen Beitrag zur Erschließung erneuerbarer Energien und zur Verringerung der Umweltbelastung zu leisten. Zu allen diesen Anlagen wurden mit den Investoren/ Betreibern langfristige Nutzungsverträge mit einer Laufzeit von 20 Jahren abgeschlossen. Der erzeugte Strom wird in das Netz der BTB GmbH, die auf dem Gelände ein Blockheizkraftwerk betreibt, eingespeist und in Übereinstimmung mit dem im vorigen Jahr erlassenen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mit 99 Pf/kWh vergütet.

Gleiche Leistung, unterschiedliche Technologien

Jedes der vier Dächer des Uni-Gebäudes wurde mit Photovoltaik-Anlagen gleicher Leistung (insgesamt 46kWp) versehen, allerdings kamen jeweils unterschiedliche Silizium-Technologien zum Einsatz. Dadurch soll ein Vergleich des Verhaltens dieser verschiedenen Elemente über einen langen Zeitraum ermöglicht werden. Auf den Dächern der Gebäude Rudower Chaussee 17 und Kekuléstraße 2 hingegen wurden zwei identische Anlagen mit monokristallinen Silizium-Zellen installiert. Sie kommen zusammen auf eine Leistung von 66 kWp.

Gegenüber den beschriebenen neuen Dachaufbauten ist die Leistung der schon im Herbst 1998 in Betrieb genommenen Photovoltaik-Fassade des UTZ gering; sie liegt bei 14 kWp. Das liegt an den vielen Kompromissen, die erforderlich waren: Die stelenförmigen Fassadenelemente sollten gleichzeitig Schatten spenden, Licht durchlassen und Gestaltungselement sein. Die Zellen durften nicht blau (Ausbeuteerhöhung durch Antireflexionsschicht), sondern mussten grau sein. Außerdem waren die einzelnen Stelen nicht optimal nach Süden ausgerichtet (10° SSO) und - was besonders ungünstig ist - sie sind oft teilweise abgeschattet, besonders im oberen Teil.

Damit sie auch den ästhetischen Vorstellungen der Architekten gerecht wurden, kamen - übrigens erstmalig in Europa - am UTZ polykristalline Silizium-Dünnschichtzellen zum Einsatz. In diesem Sinne muss die Fassade als Kohlendioxid sparendes Architekturelement angesehen werden, das gleichzeitig Strom liefert. Immerhin erzeugt die Fassade pro Jahr circa 1.800 kWh Elektroenergie.

In den kommenden Wochen wird eine große Schautafel mit einem Gebäudeplan im InfoCenter in der Rudower Chaussee 25 aufgestellt werden, auf welcher die mit Solarstromanlagen versehenen Gebäude farblich gekennzeichnet sind. Mit LED- Anzeigen wird jeweils die Gesamtleistung aller Anlagen in kW, der Ertrag des laufenden Jahres in kWh und der kumulative Ertrag in MWh dargestellt. Außerdem werden die Unternehmen aufgeführt, die sich an dem Projekt zur Bestückung der Dächer mit Photovoltaik-Anlagen beteiligt haben.

Prof. Dr. Klaus Thiessen

Kontakt :

    Prof. Dr. Klaus Thiessen
    GOS e.V./WISTAsolar
    Tel.: 6392 - 4752
    E-Mail: gos@gos.fta-berlin.de

Humboldt-Universität

Premiere am Institut für Mathematik
Erste Habilitationsschrift seit Umzug nach Adlershof

Das Institut für Mathematik der Humboldt-Universität feiert seinen ersten Adlershofer Habilitanden: Dr. Markus Pflaum, Assistent am Lehrstuhl von Professor Jochen Brüning, hat seine Arbeit »Ein Beitrag zur Geometrie und Analysis auf stratifizierten Räumen« vorgelegt. Bereits im Dezember vergangenen Jahres wurde die Habilitationsschrift vom Fakultätsrat der Humboldt-Universität angenommen; im Januar hielt Pflaum vor der Kommission unter Leitung von Professor Herbert Kurke erfolgreich seinen wissenschaftlichen Vortrag. Nun steht nur noch das abschließende Votum des Fakultätsrates aus. Es ist das erste Habilitationsverfahren am Institut für Mathematik seit dem Umzug im März vergangenen Jahres.

Knapp drei Jahre von der Idee bis zur Ausformulierung hat Pflaum an seiner Schrift gearbeitet. Dabei prägte der 35-Jährige den Begriff der »glatten Struktur auf einem stratifizierten Raum« und leistete so einen Beitrag zum besseren Verständnis von geometrischen und analytischen Fragestellungen im Rahmen von glatten und nichtglatten Oberflächen.

Dem Mathematik-Laien erklärt der Wissenschaftler Pflaum diese Begriffe mit dem Hinweis auf Gebilde, die Ecken und Kanten besitzen. Derartige geometrische Objekte tauchen insbesondere bei der Beschreibung mechanischer Phänomene in der Physik auf, aber auch bei technischen Fragestellungen und der Theorie von Robotern.

Bis Ende dieses Jahres wird der studierte Diplom-Physiker und promovierte Mathematiker auf jeden Fall noch in Adlershof bleiben, wo er im laufenden Semester u.a. »Übungen zur Analysis« unterrichtet; außerdem betreut er die Mathematische Schülergesellschaft.
Und im nächsten Semester steht für Pflaum die Vorlesung »Mathematik für Physiker« auf dem Lehrplan.

Humboldt-Universität

Kuratoriumssitzung in Adlershof
Ausschuss nimmt Stellung zum Universitätsstandort

Im Rahmen seiner Sitzung am 11. Januar hat das Kuratorium der Humboldt-Universität den naturwissenschaftlichen Standort Adlershof besucht. Als Ergebnis der Tagung, an der auch der Generalbevollmächtigte für Adlershof, Professor Dr. Rolf Scharwächter, teilnahm, forderte der Ausschuss die neue Universitätsleitung auf, sich verstärkt für die Gestaltung des Campus einzusetzen.

Das neu zusammengesetzte Kuratorium unter dem Vorsitz von
Professor Dr. Evelies Mayer, dem u.a. Professor Dr. W. Michael Blumenthal, Direktor des Jüdischen Museums Berlin, Professor Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Dr. Norbert Bensel, Vorstandsmitglied der DaimlerChrysler Services (debis) AG angehören, befürwortet einen stärkeren Austausch zwischen den Standorten Mitte und Adlershof. Dadurch soll der Zusammenhalt der Universität gewährleistet werden. Vor allem sollen künftig Lehrveranstaltungen aus den Sozial- und Geisteswissenschaften in Adlershof angeboten werden. Der Ausschuss setzt sich außerdem für eine verstärkte Kooperation von Unternehmen, außeruniversitären Einrichtungen und Instituten der Humboldt-Universität ein. Der Praxisbezug der Studiengänge soll betont und Firmengründungen von Absolventen forciert werden.

Schließlich will das Kuratorium auch eine möglichst schnelle Verbesserung der sozialen Infrastruktur in Adlershof erreichen.

Aktuelles

Hollywood in Adlershof
Bekannte Regisseure drehen in den Ateliers von STUDIO BERLIN

In den Ateliers von STUDIO BERLIN ATELIER GMBH ist das Filmfieber ausgebrochen. Anfang Dezember wurde Deutschlands größtes Fernsehstudio (Studiofläche 2400 qm, Gesamtfläche ca. 5000 qm) mit einer deutsch/amerikanischen Spielfilmproduktion eingeweiht. Der Hollywood-Regisseur Peter Bogdanovich (»Die Maske«, »Texasville«) produzierte dort als erster seinen Film »The Cat's Meow« (Arbeitstitel), eine Geschichte über Medientycoon William R. Hearst und Charlie Chaplin. Derzeit steht eine weitere internationale Kinoproduktion in den Startlöchern für »STUDIO G«. Das Studio ist damit bis zum Sommer komplett ausgebucht.

Mit seiner technischen Grundausstattung gilt das neue »STUDIO G« als das größte Fernsehstudio seiner Art auf deutschem Boden. Geplant wurde es für TV-Shows, Sport- und Event-Veranstaltungen sowie für aufwendige cineastische Produktionen. Damit etabliert Adlershof sich nicht nur als reiner Fernsehproduktionsstandort, sondern entwickelt sich zunehmend auch zum Partner für große Filmproduktionen. Die einzigartige Logistik sowie die Bandbreite einer hochmotivierten medienorientierten Unternehmenslandschaft bieten dafür ideale Voraussetzungen. Wo das Studio Babelsberg mit einer langen Filmtradition dominiert, muss STUDIO BERLIN den noch relativ unbekannten Produktionsstandort Adlershof mittels eines Spagats zwischen TV- und Filmproduktionen mit einem professionellen Team und unkonventioneller Atmosphäre aufwerten.

Begonnen hatte der Filmboom schon im Herbst vergangenen Jahres in einem der sechs weiteren Ateliers (5 x 620 qm und 1 x 960 qm). Oskar Roehler, bekannt geworden durch seinen Film »Die Unberührbare«, drehte sein neues Werk »Suck my Dick« (Arbeitstitel) mit Stars wie Katja Flint, Edgar Selge und Wolfgang Joop.

Aktuelles

Gelbe, blaue, schwarze Tonne
Abfallvolumen und Entsorgungskosten deutlich reduziert


Zerfledderte Zeitungen, Unmengen von Werbepost, stapelweise alte Broschüren, allerlei Verpackungsmaterial, Essensabfälle und vieles mehr; das Müllaufkommen am Standort ist enorm. 14241,7 m³ Abfälle - das entspricht der Ladung von 475 Güterwaggons á 30 m³ - wurden im vergangenen Jahr vom Gelände entsorgt.

Doch jetzt gibt es Positives im Kampf gegen den Müll zu berichten: Nachdem der Johannisthaler Technikverein den Füllstand und die Zusammensetzung der Abfallstruktur beobachtet und analysiert hatte, konnte er gezielt auf die Entsorgung insbesondere in punkto Getrenntsammlung der Abfälle Einfluß nehmen. Die Mitarbeiter der einzelnen WISTA-Firmen wurden sensibilisiert, ihre Abfälle zum einen nach so genanntem gemischten Siedlungsabfall (d.h. hausmüllähnlicher Gewerbeabfall oder Restmüll) zur Beseitigung sowie zum anderen nach
Papier/Pappe, Weiß-/Buntglas und Leichtverpackungen, die den grünen Punkt tragen, zur Verwertung zu sortieren. Von der Entsorgungsfirma DASS zur Verfügung gestellte »Gelbe Beutel« als Vorsortiergefäß in Arbeitsstätten und Büros werden dabei erstmalig im gewerblichen Bereich auf dem Standort erprobt.

Durch die Optimierung der Abfallentsorgung konnte bis Oktober 2000 im Vergleich zum Vorjahr das Abfallvolumen auf dem Gelände um 20 % ge-senkt werden. Insbesondere durch den Austausch von Abfallbehältern für Restmüll durch kostengünstiger zu entsorgende Abfallbehälter für Papier/Pappe und kostenneutrale Behälter für Bunt- und Weißglas sowie die »Gelbe Tonne« konnten die Entsorgungskosten sogar um 25 % gesenkt werden; das entspricht einer Ersparnis von 100.000 DM.

Die geplante verschließbare Gestaltung der Standflächen für Abfallbehälter soll nicht nur zur Sauberkeit der Stellflächen beitragen, sondern künftig auch das Ablegen von Sperrmüll durch private Anlieger aus der Umgebung ausschließen und damit zu einer weiteren Reduzierung des Abfallaufkommens beitragen. Des weiteren appelliert die WISTA-MANAGEMENT GMBH an alle Mieter auf dem Gelände, die Getrenntsammlung fortzusetzen und unter Einbeziehung ihrer Reinigungsfirmen auszubauen.

Ausstellung

Australische Impressionen bei BESSY
Wissenschaftler vom Farbenspiel der neuen Ausstellung begeistert

Neue Töne und neue Farben bei BESSY: Geisterhaftes, dumpfes Röcheln erklang bei der Vernissage der Berliner Künstlerin Christine Zeichhardt im Gebäude der BESSY-Ge-sellschaft: Passend zum Thema ihrer Ausstellung »Australische Impressionen« hatte die Malerin den Didgeridoo-Spieler Jörg Wendland mitgebracht, der die Besucher mit den Klängen aus dem röhrenförmigen Blasinstrument der australischen Ureinwohner, einem von Termiten ausgehöhlten Eukalyptus-Ast, faszinierte. Es ist bereits die fünfte Ausstellung bei BESSY seit dem Einzug 1998. Doch noch nie seien so viele Besucher auf einer Vernissage gewesen, schwärmte Thomas Frederking, der die Künstlerin im Namen der BESSY-Gesellschaft begrüßte. Seine Kollegen bezeichnete er als »Testpublikum«, da sie die Ölbilder und Aquarelle schon einige Tage vor der Öffentlichkeit auf den Fluren im dritten Stockwerk begutachten konnten. Normalerweise hätten »Wissenschaftler ja sonst ein anderes Empfinden als Normalbürger«, scherzte Frederking, doch dieses Mal seien alle begeistert gewesen.

Angesichts der explodierenden Farben aus den Regenwäldern und Gewässern des exotischen Kontinents und den roten, warmen Tönen der australischen Wüste kein Wunder. Die Bilder, die auch zum Verkauf stehen, sind vornehmlich in Öl gemalt, hin und wieder arbeitete Zeichhardt aber auch mit Rohstoffen wie z.B. Marmorsand.

Auch die Malerin freute sich über die erfolgreiche Zusammenarbeit mit BESSY. Ihr gefallen vor allem die Reflexionen auf ihren Werken, die durch das Tageslicht entstehen, das durch das Glasdach des Gebäudes fällt.

   Bis zum 10. April täglich von 8 bis 17 Uhr, Albrecht-Einstein-Straße 15.

Ausstellung

Kunst aus Silizium-Schrott
Das IKZ präsentiert das Projekt »Kristalline Verbindungen«


Im Rahmen des von der IGAFA initiierten Projektes »Phasen - Ein Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft« stellt das Institut für Kristallzüchtung (IKZ) Objekte, Fotografien und Texte des Künstler-Duos »Batho-S-Krypt« aus. Hinter diesem Namen verbergen sich Barbara C. Schulze und Thomas Kleinschmidt, die eine gemeinsame Leidenschaft teilen - Kristalle.

Mit ihrem Projekt »Kristalline Verbindungen - Naturwissenschaft als poetische Erzählung« wollen die Künstler die »Formensprache der Bildhauerei und die Bildsprache der Naturwissenschaft miteinander vernetzen«. Das IKZ hat mitgespielt, indem es den beiden nicht nur den Ausstellungsraum, sondern auch Ausschuss aus der Kristallzüchtung zur Verfügung gestellt hat. In dem, was die Wissenschaftler aussortiert haben, sehen die Künstler »eine Chiffre der Schönheit des Fehlerhaften«. So zum Beispiel in dem Feld aus Siliziumbruch, eine Ansammlung glänzenden Abfalls, jeder Stein anders geformt und schimmernd wie Feuerstein.

Von einem Kranarm an der Decke baumelt die hexagonale Dipyramide, ein bunter plastischer Kristall; Strukturfotografien und weiteres Material aus der Kristallzüchtung schmücken die Glaspassage. »Es war für uns völlig überraschend zu sehen, was Künstler sich so angucken«, erzählt Hans-Joachim Warneke, der technisch administrative Leiter des IKZ, über die Zusammenarbeit. »Nicht unser Hightech wollten sie sehen, sondern die Gaswaschflaschen und Batterien an der Wand!«

Die Ausstellung »Kristalline Verbindungen« ist noch bis Ende Februar montags bis freitags von 10 bis 15 Uhr im IKZ in der Max-Born-Straße 2 zu besichtigen.

 

Veranstaltungen und Termine

Februar 2001

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