Klima der Kooperation
Was der Standort darüber hinaus braucht, ist ein Klima der Kooperation. Beziehungen sind alles - »connectivity
works« - das gilt auch für den Dienstleistungssektor. Wie viele Ressourcen der Standortpartner bleiben derzeit
ungenutzt: Geräte, Anlagen, Instrumente und Erfahrungen? Um Potential und Bedarf einer serviceorientierten
interbetrieblichen Zusammenarbeit zu erkennen, braucht Adlershof eine funktionierende Kooperationsbörse, die
es Betrieben ermöglicht, unbürokratisch Kontakt miteinander aufzunehmen, um Erfahrungen, Experten und Geräte
auszutauschen. Die Voraussetzungen dafür sind auf dem Campus vorhanden: Innovative Firmen, fähige Leute und
die notwendige Technik.
Um die Firmen zusammenzubringen, wird in der nächsten Ausgabe des »Adlershof Aktuell« die Kooperationsbörse
wiederbelebt. Unternehmen, die Partner suchen, Geräte tauschen oder auch einfach nur Kontakt aufnehmen wollen,
können auf einer Sonderseite ihr Anliegen vorbringen.
Ausbau der Infrastruktur
In der unternehmerischen Kooperation liegt zwar eine große Chance für die Verbesserung der Serviceinfrastruktur;
trotzdem bleibt die Aufgabe, auch in Zukunft gezielt Dienstleistungsunternehmen für Adlershof zu gewinnen,
bestehen. Dabei kann und muss nicht jeder Service direkt am Standort erbracht werden. Genauso wichtig ist
die Entwicklung des Umfeldes. In der AG Infrastruktur verständigen sich deshalb Vertreter der BAAG, der
WISTA-MANAGEMENT GMBH, der Humboldt-Universität sowie Abgesandte aus der Medienstadt und dem Gewerbegebiet
über notwendige und wünschenswerte Projekte im Infrastruktur- und Dienstleistungsbereich für das gesamte
Entwicklungsgebiet. Diese Zusammenarbeit wird in Zukunft weiter intensiviert. Dazu gehört auch, Informationen
über aktuelle Vorhaben und den Stand der Planung besser zu kommunizieren - nach innen wie nach außen. Außerdem
planen BAAG und WISTA-MANAGEMENT GMBH eine Broschüre zum Thema Service und Infrastruktur, die Ende Februar
erscheinen wird.
Interview
Jörg Israel,
Centermanager Dienstleistungen, WISTA-MANAGEMENT GMBH
Wie soll das Serviceangebot für Unternehmen in Adlershof verbessert werden?
Es gibt Gespräche mit Banken, Versicherungen, Berufsgenossenschaften, Anwaltbüros sowie der Industrie-
und Handelskammer, das Beratungsangebot zu erweitern. Teilweise sind derartige Anbieter schon im
Verwaltungsgebäude der WISTA-MANAGEMENT GMBH in der Rudower Chaussee 17 untergebracht. Ab April steht
jedoch zusätzlich das sanierte Dienstleistungszentrum an der Kekuléstraße 2/4 zur Verfügung.
Teilweise ziehen dort Unternehmen ein, die bereits am Standort sind, zum Beispiel unser größter Dienstleister,
die WITEGA, die dorthin ihren Firmensitz verlagert. Und es kommen neue Mieter aus den Bereichen technischer
Gerätesupport und Unternehmensberatung hinzu. Damit erweitern wir das Angebot von Dienstleistungen am Standort.
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Wie sieht es mit der Entwicklung der mehr personenbezogenen Dienstleistungen aus?
Wir wollen das Ärztehaus intensiver hervorheben. Dort werden wichtige Versorgungsaufgaben für den gesamten
Standort geleistet. Im nächsten Jahr wird das Haus komplett saniert.
Problematisch sind dagegen immer noch kundenorientierte Dienstleistungen, die man sich in der Nähe des
Arbeitsortes wünscht, wie Restaurants und Läden. Auf dem Weg von der S-Bahn bis zum WISTA wird noch nichts
angeboten. Diese »Lücke« muss erst gefüllt werden. Offensichtlich bietet der Standort noch nicht jedem
Investor das nötige Potential für die Ansiedlung solcher Angebote - obwohl sie intensiv nachgefragt werden.
Im Gastronomiebereich etwa ist die Humboldt-Mensa dazugekommen, aber es gibt nach wie vor keine Restaurants.
Unser Umfeld ist noch nicht so weit entwickelt wie der Standort insgesamt. Ich gehe aber davon aus, dass der
Geschäfts- und Bürokomplex am S-Bahnhof Adlershof, der in diesem Jahr gebaut wird, die Lage verbessert.
Und spätestens mit der Errichtung des Dorint-Hotels auf dem Gelände zum Januar 2002 wird hier auch ein
Restaurant einziehen. Allerdings wird für uns auch künftig die Ansiedlung unternehmensbezogener Dienste
im Vordergrund stehen.
Interview
Dipl.-Ing. Peter Ifflaender,
Geschäftsfeldleiter Managementsysteme, TÜV Rheinland Berlin-Brandenburg
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Welche Aufgaben hat der TÜV an einem so vielfältigen Standort wie Adlershof?
Das Leistungsspektrum umfasst neben den klassischen TÜV-Dienstleistungen wie der Prüfung und Begutachtung
technischer Komponenten und Anlagen auch die Zertifizierung von Qualitäts-, Umweltschutz- und
Risikomanagement-Systemen jeglicher Art. Auch Fragen zum Datenschutz und zur Kommunikationstechnologie
stellen sich die Sachverständigen des TÜV.
Beratung, Konzepte und Begutachtung von Brand- und Explosionsschutz und EDV-gestütztes
Gefahrenabwehrmanagement (DISMA) sind ein weiterer Schwerpunkt.
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Außerdem engagiert sich die Unternehmensgruppe
auch im Bereich der Bautechnik und Bauüberwachung. Darüber hinaus ist der TÜV ein Partner für alle
werkstoffkundlichen Fragen und Auftragnehmer für spezifische Bauteiluntersuchungen, Festigkeitsberechnungen
und all das, was mit Schweiß- und Fügetechnik zusammenhängt.
Wann kommt der TÜV mit seinen Angeboten nach Adlershof?
Seit Januar bieten wir einmal im Monat eine ganztägige Sprechstunde in der Rudower Chaussee 17,
Raum 231, an. Themen und Termine sowie Ansprechpartner werden im Veranstaltungskalender des
»Adlershof Aktuell« veröffentlicht.
Worin besteht die Attraktivität des Standortes Adlershof für den TÜV?
Wir handeln nach dem Motto »Der TÜV geht zum Kunden«. Berlin entwickelt sich zu einer Dienstleistungsmetropole,
Groß- und Schwerindustrie sind nur noch in geringem Umfang hier und der TÜV Rheinland/Berlin-Brandenburg
stellt sich darauf ein. Wir wissen, dass sich Adlershof als High-Tech-Zentrum sehr positiv entwickelt.
Immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen siedeln sich an, und da wir offen sind für die gesamte
Wirtschaft vom Dienstleister bis zum Produzenten, sind wir der richtige Partner.
Außerdem haben wir vielfältige Beziehungen ins Ausland, z. B. enge Beziehungen zu Osteuropa. Mitarbeiter
in Moskau werden von uns fachlich koordiniert und angeleitet. Sicher werden sich von daher auch Synergien
mit dem Ost-West-Kooperationszentrum hier in Adlershof ergeben.
Portrait
Mit Hochdruck in die Zukunft
Sigmar Mothes Hochdrucktechnik experimentiert mit überkritischen Medien
Mit »Gerda«, »Kathrin« und »Wolfgang« arbeitet Sigmar Mothes schon seit vielen Jahren zusammen.
Der gelernte Ingenieur forschte zu DDR-Zeiten am Zentralinstitut für physikalische Chemie auf
dem Gebiet der Hochdrucktechnik. Den Apparaturen verliehen er und seine ehemaligen Kollegen schon
damals Namen: »Gerda«, »Kathrin« und »Wolfgang« sind Hochdruckanlagen. Als nach dem Ende der Akademie
der Wissenschaften das Institut nach und nach die Forschungen einstellen musste, weil die Fördermittel
versiegten, drohte den Geräten die Verschrottung. Doch Mothes machte sich mit Hilfe einer
Anschubfinanzierung des Senates und des Bundeswirtschaftsministeriums selbständig und übernahm
sämtliche Geräte. Das war vor vier Jahren. Heute hat die Firma Sigmar Mothes Hochdrucktechnik im
UTZ-Technikum drei Mitarbeiter und entwickelt mit Hilfe überkritischer Medien neue Verfahren auf
dem Gebiet der Extraktion und der Abwasserreinigung.
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Extraktor »Gerda«
Stolz klingt in seiner Stimme mit, wenn Sigmar Mothes auf die Pumpe von »Gerda« hinweist; zwanzig Jahre
schon fördert sie Kohlendioxid. Deshalb erklärt Mothes auch gerne mit Hilfe von »Gerda« das Hochdruckverfahren:
Die betagte Pumpe bringt das zugeleitete Kohlendioxid auf Druck; im Vorheizer wird das Gas anschließend
erwärmt. Ab 74 bar und 31 Grad Celsius wird das Kohlendioxid »überkritisch«, d.h. es nimmt die
Löslichkeitseigenschaften einer Flüssigkeit an, bleibt aber Gas. Wegen dieser physikalischen Besonderheit
eignet sich überkritisches Kohlendioxid zur Extraktion von Bestandteilen aus Stoffgemischen; das verdichtete
Gas löst die gewünschten Bestandteile heraus und transportiert sie weiter.
Als Beispiel nennt Mothes die Gewinnung von ätherischen Ölen aus Majoran: Das Gewürz wird in den
Extraktor gegeben, einen Druckbehälter, der zwischen Vorheizer und Entspannungsventil plaziert
ist; die Pumpe fördert das CO2 auf maximal 300 bar, der Vorheizer erhitzt auf circa 50 Grad Celsius;
im Extraktor löst das überkritische CO2 das ätherische Öl heraus, das nach der Entspannung in einem
Reagenzglas aufgefangen wird. Der Vorteil dieses Verfahrens im Vergleich zur Extraktion mit herkömmlichen
Lösemitteln ist die schonende Behandlung der eingesetzten Naturstoffe; außerdem ist Kohlendioxid jederzeit
preiswert verfügbar.
Mikronisiererin »Kathrin«
Schräg gegenüber von »Gerda« steht »Kathrin«. Sie dient der Herstellung von Kleinstpartikeln; dieses
Verfahren ist vor allem für die pharmazeutische Industrie von großer Relevanz. Im beschriebenen
CO2-Hochdruckverfahren mikronisiert »Kathrin« Wirkstoffe bis auf My-Größe, damit der Körper diese
besser aufnehmen kann.
Keine dieser Maschinen dient jedoch der industriellen Produktion. Vielmehr führt die Firma Sigmar
Mothes Hochdrucktechnik Versuche im Pilotmaßstab durch und prüft, ob eine industrielle Fertigung
zur Massenproduktion sinnvoll ist.
Die meisten Apparate bestehen aus Modulen, so dass sie je nach Auftrag den Bedürfnissen des Kunden
entsprechend umgebaut werden können. Bei besonders ausgefallenen Anforderungen konstruieren Mothes
und seine Mitarbeiter die Hochdruckanlagen neu. So hat Mothes z.B. eine Kohlendioxid-Extraktionsanlage
für die Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft gebaut. Aus dem teerartigen Pyrolyse-Öl,
das bei der Holzverarbeitung anfällt, können u.a. Rauch-Aromen gewonnen werden, die z.B. Wurst zugegeben
werden können. Dann schmeckt diese Wurst dank Hochdrucktechnik ohne Räucherung nach Räucherei.
Aufklärer »Wolfgang«
Doch der Star im Team ist »Wolfgang«. Mit seiner Hilfe entwickelt das Team um Mothes im Rahmen der
»Zukunftsinitiative Ökologisches Wirtschaften« und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte
Chemie Berlin-Adlershof e.V. (ACA) ein neues Verfahren zur Behandlung von schadstoffhaltigen Abwässern.
In nur zehn Minuten verwandelt »Wolfgang« bräunliches, übelriechendes Sickerwasser in klares Nass. Dabei
werden die Schadstoffe durch Verbrennung ohne Flamme im geschlossenen System herausgefiltert - wieder mit
Hilfe von einem überkritischen bzw. nahekritischen Medium, diesmal Wasser. Das Verfahren nennt sich
Nassoxidation unter Anwesenheit von Wasser und ist durch den Einsatz eines Katalysators kostengünstiger
und umweltfreundlicher als die Verwendung von üblichen Oxidationsmitteln wie Wasserstoffperoxid oder Ozon;
die Schadstoffe werden fast vollständig abgebaut, und es bilden sich keine giftigen Folgeprodukte.
In diesem Hochdruckverfahren sieht Mothes für sich und seine Firma die Zukunft.
Kontakt :
Sigmar Mothes
Tel.: 6392 - 5746
Bericht
Change Management auf dem Prüfstand
Die GFaI ist mit Unterstützung des IIEF umgezogen
Umzüge gleichen häufig einem Chaos, diese Erfahrung hat fast jeder durchschnittlich organisierte Mensch schon gemacht:
Zig unbeschriftete Kisten, von denen jede einzelne auf der Suche nach den dringend benötigten Dingen des täglichen
Lebens geöffnet werden muss; das Bett passt nicht durch die Schlafzimmertür, und die Stilmöbel harmonieren nicht mit
den neuen Räumen. Manchmal dauert es Wochen, bis wieder ein geregelter Tagesablauf möglich ist. Diesem Szenario will
das Institut für Informatik in Entwurf und Fertigung zu Berlin GmbH IIEF auf Unternehmensebene vorbeugen. Computer
Aided Facility Management (CAFM) bzw. Change Management machen es möglich. Denn für Unternehmen kann schlechte
Umzugsplanung zu einem manchmal sogar existenzgefährdenden Ausfall führen. Dass CAFM funktioniert, hat das IIEF
kürzlich beim Umzug der Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e.V. (GFaI) innerhalb des WISTA-Geländes
bewiesen.
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Management von Veränderungen
Change Management, »das ist die Planung, die Organisation der Durchführung und das Controlling von Veränderungen
innerhalb eines Unternehmens«, erklärt Professor Alfred Iwainsky, einer der zwei Geschäftsführer des IIEF und
Vorsitzender des Vorstands der GFaI. Im Bereich der Vermögensverwaltung kann das z.B. den Kauf einer Immobilie
bedeuten oder innerhalb einer Firma die Umstrukturierung von Arbeitsprozessen. Dazu gehört auch die Restrukturierung
und Erweiterung der bestehenden Kommunikationsnetze.
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Im Rahmen eines Umzugs geht es dagegen um die Planung des
Ortswechsels. Mit Hilfe von selbstentwickelten Softwaresystemen kann vom IIEF und anderen Anwendern ein Umzug
auf dem Bildschirm simuliert werden, bevor die Möbelpacker anrükken und das Zubehör (die Facilities), tatsächlich von
A nach B bewegen.
Simulation der Zukunft
Die meisten Kunden des IIEF sind große Unternehmen. So haben die insgesamt 25 Mitarbeiter des Instituts z.B. für die
Hamburger Sparkasse Gebäude und Kommunikationsnetze modelliert. Bis zu den Kabeltrassen erforschen die
Computerspezialisten dabei die Gegebenheiten vor Ort, die Netzwerkkomponenten und Endgeräte werden sogar virtuell
angeschlossen. Sinn und Ziel: Jederzeit sollen alle relevanten Informationen über Facilities kompakt, verständlich und
gut auswertbar verfügbar sein. Bei manchen Kunden werden so virtuell bis zu 50 verschiedene Einrichtungsvarianten
ausprobiert. »Wir simulieren die Zukunft«, so Iwainsky.
Ein Beispiel: Der Umzug der GFaI
Das erste Problem, das die GFaI bei ihrer Umzugsplanung zu bewältigen hatte, war die Anmietung geeigneter Räume auf
dem Gelände. Die Räume in der Albert-Einstein-Straße waren der wachsenden Gesellschaft zu klein geworden. Doch
aufgrund der in Adlershof herrschenden Prosperität und der damit im Zusammenhang stehenden Verknappung von Nutzfläche
war es nicht leicht, eine hinreichend große, zusammenhängende Fläche zu finden. Iwainsky führt den letztendlichen
Umzugserfolg auf die «langfristige Planung seitens der GFaI und ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der WISTA-MANAGEMENT
Gesellschaft« zurück. Die GFaI residiert inzwischen in der Rudower Chaussee 30.
Doch bevor es dazu kam, leistete das IIEF die wesentliche Unterstützung. Denn gelungenes Change Management beginnt mit
der Ist-Aufnahme der Facilities, d.h. die technischen Parameter der bereits vorhandenen Tische, Stühle, Bildschirme,
Drucker, Messgeräte etc. werden erfasst und mittels spezieller Software registriert. Anschließend wird das Volumen der
Umzugsmenge festgelegt; diese Daten liefert das IIEF dem Umzugsunternehmer. Zu den Dienstleistungen des IIEF gehört
auch die Beschriftung der Umzugsstücke als Orientierungshilfe, »Labeling« genannt. Schließlich erstellt das Institut
ein Layout - altes und neu anzuschaffendes Mobiliar wird in den neuen Räumen, dem »Zielbereich«, virtuell eingepasst.
Wichtig ist auch die Festlegung, durch welche Aufgänge und Türen die Geräte in das Gebäude getragen werden müssen.
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So konnte das IIEF beim Umzug der GFaI zu einem reibungslosen Ablauf beitragen. Das bedeutete für die Mitarbeiter vor
allem, dass sie noch am gleichen Tag wieder arbeiten konnten.
Kontakt :
Prof. Dr. Alfred Iwainsky
Tel.: 6392 - 4500
Internet: www.iief.de
Internet: www.gfai.de
Bericht
Eine erfolgreiche Tochter feiert Jubiläum
Zehn Jahre Siemens ElectroCom Postautomation GmbH
»Respekt für die technologische Kompetenz und für die herausragende Marktposition« zollte der Generalbevollmächtigte
für Berlin-Adlershof, Pro-fessor Dr. Rolf Scharwächter, der Siemens ElectroCom Postautomation GmbH (SPA) angesichts
des zehnjährigen Bestehens des Unternehmens im Januar. Gleichzeitig dankte er für das »sichtbare und spürbare
Engagement in Adlershof«. Das galt vor allem auch Dr. Peter Gelpke, dem Leiter des Standortes, der sich nach zehn
Jahren bei der SPA in den Ruhestand verabschiedete. Seine Aufgaben werden künftig von Dr. Georg Kinnemann und Frank
Karer übernommen.
Zu den Gratulanten zählten außerdem neben Dr. Florian Seiff, dem Leiter des Innovations- und GründerZentrums (IGZ),
auch Vertreter der Mutterfirma in Konstanz, der Siemens ElectroCom GmbH & Co. Deren Geschäftszweig-Leiter Dr. Hans-
Jörg Grundmann hob in seiner Rede den Sitz der Tochter in der »wohl innovativsten Ecke Berlins« hervor. Und Alfons
Unmüßig, der aus Konstanz abgesandte Geschäftsführer der SPA, überreichte zum runden Jubiläum einen Stich der Stadt
Konstanz, damit die Tochter die Mutter angesichts dieses attraktiven Standortes nicht völlig vergessen möge.
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Geschichte der SPA
Ende der 80er Jahre hatte die AEG ElectroCom GmbH in Konstanz eine erhebliche Auftragsvorlage. Es mussten zusätzliche
Entwicklungskapazitäten gefunden werden. In Konstanz erinnerte man sich profilierter Leute auf den Gebieten der
Anschriftenerkennung, der Entwicklung und Konstruktion von Briefsortiermaschinen und der Postbetriebspraxis im Osten
Berlins. Die Gründung einer Tochterfirma in Berlin wurde in wenigen Wochen auf den Weg gebracht, und am 14. Januar
1991 startete ein Team von 25 Frauen und Männern in Berlin-Marzahn. Drei Jahre später erfolgte der Umzug nach
Adlershof in das Innovations- und Gründerzentrum (IGZ). Inzwischen eine Siemens-Firma, arbeiten hier heute circa 50
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; rund ein Drittel von ihnen kam aus der Akademie der Wissenschaften.
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Innovationen der Postautomation
Stand am Anfang die Mitarbeit an Projekten der Mutterfirma im Vordergrund, sollte schon bald ein eigenes Projekt
begonnen werden – die Entwicklung des Quality-Test-Systems, einem elektronischen Testbrief, mit dem die Postdienste
Ursachen von Laufzeitverzögerungen besser erkennen können. Ihm folgte die Entwicklung eines Farbobjekterkennungs-
Systems zur schnellen Identifizierung von Briefmarken. Beide Produkte werden in die ganze Welt verkauft. Einen neuen
Höhepunkt markiert der High Speed Label Applicator, ein Prototyp zur automatischen Umadressierung von Briefen, z.B. im
Rahmen von Nachsendeaufträgen. Gefördert wurde dieser Weg zu einer profilierten Forschungs- und
Entwicklungseinrichtung durch den Gesellschafter in Süddeutschland, erzählt Karer. Mit Ergebnisverantwortung
ausgestattet, gab es einen klaren wirtschaftlichen Rahmen für eigenverantwortliche Entwicklungen. Durch
Lizenzvereinbarungen zwischen der Konstanzer und der Berliner Firma zu den genannten Produkten wurde die
Refinanzierung gesichert und die Teilhaberschaft am unternehmerischen Risiko gestaltet. Große Unterstützung fanden die
Projekte der SPA außerdem durch finanzielle Förderungen aus regionalen Programmen des Berliner Senats.
Kooperation am Standort
Wie viele andere Unternehmen in Adlershof nutzt Siemens ElectroCom Postautomation die räumliche und fachliche
Nachbarschaft zu den Universitätsinstituten und technologieorientierten Firmen zum Dialog. Durch langfristige
Vereinbarungen mit dem Informatik-Institut der Humboldt-Universität und dem Fachbereich Ingenieur-Wissenschaften der
Fachhochschule für Technik und Wirtschaft ist eine regelmäßige und planmäßige Zusammenarbeit gewährleistet; und sie
trägt Früchte. Besonderes Augenmerk schenkt Siemens ElectroCom Postautomation nach Aussage von Kinnemann auch der
Zusammenarbeit mit den technologieorientierten Firmen am Standort. Dazu gehört der Gedankenaustausch genauso wie die
Fertigung von Baugruppen für Versuchsanlagen.
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Kontakt :
Dr. Georg Kinnemann
Tel.: 6392 - 6403
Frank Karer
Tel.: 6392 - 6430
Bericht
Das Potential der Sonne
Neue Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern an der Rudower Chaussee
Zwei Forschungsinstitute, das Hahn-Meitner-Institut und das Institut für Kristallzüchtung, sowie mehrere Betriebe auf
dem Campus Adlershof arbeiten auf dem Gebiet der Solarenergie. Deshalb sind wir besonders verpflichtet, in Adlershof
die Nutzung dieser natürlichen Energiequelle zu demonstrieren. Nach jahrelangen Vorbereitungen und der Überwindung
zahlreicher bürokratischer Hürden wurden in den vergangenen Wochen auf sechs Dächern an der Südseite der Rudower
Chaussee weitere Photovoltaik-Anlagen installiert. Dies war nur möglich durch die sehr enge Zusammenarbeit zwischen
der WISTA-MANAGEMENT GMBH und der Arbeitsgemeinschaft für die Anwendung der Solarenergie, WISTAsolar, als Initiatoren
einerseits und den beteiligten Betrieben andererseits.
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Umweltschonende Stromversorgung
Im einzelnen handelt es sich um das Gebäude der Humboldt-Universität in der Rudower Chaussee 25 sowie das WISTA-
Verwaltungsgebäude Rudower Chaussee 17 und das Gebäude in der Kekuléstraße 2. Seit Anfang dieses Jahres beträgt damit
die Gesamtleistung der Photovoltaik-Anlagen auf dem WISTA-Campus 125kWp; dies dürfte einen jährlichen Ertrag von
mindestens 100.000 kWh pro Jahr ergeben.
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Das entspräche dem jährlichen Verbrauch von mehr als 30 Einfamilienhäusern.
Wir glauben, damit überzeugend nachgewiesen zu haben, welches Potential in der Anwendung der Solarenergie liegt.
Adlershof wird damit seinem historischen Anspruch gerecht, dem Neuen zum Durchbruch zu verhelfen und seinen Beitrag
zur Erschließung erneuerbarer Energien und zur Verringerung der Umweltbelastung zu leisten. Zu allen diesen Anlagen
wurden mit den Investoren/ Betreibern langfristige Nutzungsverträge mit einer Laufzeit von 20 Jahren abgeschlossen.
Der erzeugte Strom wird in das Netz der BTB GmbH, die auf dem Gelände ein Blockheizkraftwerk betreibt, eingespeist und
in Übereinstimmung mit dem im vorigen Jahr erlassenen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mit 99 Pf/kWh vergütet.
Gleiche Leistung, unterschiedliche Technologien
Jedes der vier Dächer des Uni-Gebäudes wurde mit Photovoltaik-Anlagen gleicher Leistung (insgesamt 46kWp) versehen,
allerdings kamen jeweils unterschiedliche Silizium-Technologien zum Einsatz. Dadurch soll ein Vergleich des Verhaltens
dieser verschiedenen Elemente über einen langen Zeitraum ermöglicht werden. Auf den Dächern der Gebäude Rudower
Chaussee 17 und Kekuléstraße 2 hingegen wurden zwei identische Anlagen mit monokristallinen Silizium-Zellen
installiert. Sie kommen zusammen auf eine Leistung von 66 kWp.
Gegenüber den beschriebenen neuen Dachaufbauten ist die Leistung der schon im Herbst 1998 in Betrieb genommenen
Photovoltaik-Fassade des UTZ gering; sie liegt bei 14 kWp. Das liegt an den vielen Kompromissen, die erforderlich
waren: Die stelenförmigen Fassadenelemente sollten gleichzeitig Schatten spenden, Licht durchlassen und
Gestaltungselement sein. Die Zellen durften nicht blau (Ausbeuteerhöhung durch Antireflexionsschicht), sondern mussten
grau sein. Außerdem waren die einzelnen Stelen nicht optimal nach Süden ausgerichtet (10° SSO) und - was besonders
ungünstig ist - sie sind oft teilweise abgeschattet, besonders im oberen Teil.
Damit sie auch den ästhetischen Vorstellungen der Architekten gerecht wurden, kamen - übrigens erstmalig in Europa -
am UTZ polykristalline Silizium-Dünnschichtzellen zum Einsatz. In diesem Sinne muss die Fassade als
Kohlendioxid sparendes Architekturelement angesehen werden, das gleichzeitig Strom liefert. Immerhin erzeugt die
Fassade pro Jahr circa 1.800 kWh Elektroenergie.
In den kommenden Wochen wird eine große Schautafel mit einem Gebäudeplan im InfoCenter in der Rudower Chaussee 25
aufgestellt werden, auf welcher die mit Solarstromanlagen versehenen Gebäude farblich gekennzeichnet sind. Mit LED-
Anzeigen wird jeweils die Gesamtleistung aller Anlagen in kW, der Ertrag des laufenden Jahres in kWh und der
kumulative Ertrag in MWh dargestellt. Außerdem werden die Unternehmen aufgeführt, die sich an dem Projekt zur
Bestückung der Dächer mit Photovoltaik-Anlagen beteiligt haben.
Prof. Dr. Klaus Thiessen
Kontakt :
Prof. Dr. Klaus Thiessen
GOS e.V./WISTAsolar
Tel.: 6392 - 4752
E-Mail: gos@gos.fta-berlin.de
Humboldt-Universität
Premiere am Institut für Mathematik
Erste Habilitationsschrift seit Umzug nach Adlershof
Das Institut für Mathematik der Humboldt-Universität feiert seinen ersten Adlershofer Habilitanden: Dr. Markus Pflaum,
Assistent am Lehrstuhl von Professor Jochen Brüning, hat seine Arbeit »Ein Beitrag zur Geometrie und Analysis auf
stratifizierten Räumen« vorgelegt. Bereits im Dezember vergangenen Jahres wurde die Habilitationsschrift vom
Fakultätsrat der Humboldt-Universität angenommen; im Januar hielt Pflaum vor der Kommission unter Leitung von
Professor Herbert Kurke erfolgreich seinen wissenschaftlichen Vortrag. Nun steht nur noch das abschließende Votum des
Fakultätsrates aus. Es ist das erste Habilitationsverfahren am Institut für Mathematik seit dem Umzug im März
vergangenen Jahres.
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Knapp drei Jahre von der Idee bis zur Ausformulierung hat Pflaum an seiner Schrift gearbeitet. Dabei prägte der
35-Jährige den Begriff der »glatten Struktur auf einem stratifizierten Raum« und leistete so einen Beitrag zum
besseren Verständnis von geometrischen und analytischen Fragestellungen im Rahmen von glatten und nichtglatten
Oberflächen.
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Dem Mathematik-Laien erklärt der Wissenschaftler Pflaum diese Begriffe mit dem Hinweis auf Gebilde, die Ecken und
Kanten besitzen. Derartige geometrische Objekte tauchen insbesondere bei der Beschreibung mechanischer Phänomene in
der Physik auf, aber auch bei technischen Fragestellungen und der Theorie von Robotern.
Bis Ende dieses Jahres wird der studierte Diplom-Physiker und promovierte Mathematiker auf jeden Fall noch in
Adlershof bleiben, wo er im laufenden Semester u.a. »Übungen zur Analysis« unterrichtet; außerdem betreut er die
Mathematische Schülergesellschaft.
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Und im nächsten Semester steht für Pflaum die Vorlesung »Mathematik für Physiker« auf dem Lehrplan.
Humboldt-Universität
Kuratoriumssitzung in Adlershof
Ausschuss nimmt Stellung zum Universitätsstandort
Im Rahmen seiner Sitzung am 11. Januar hat das Kuratorium der Humboldt-Universität den naturwissenschaftlichen
Standort Adlershof besucht. Als Ergebnis der Tagung, an der auch der Generalbevollmächtigte für Adlershof, Professor
Dr. Rolf Scharwächter, teilnahm, forderte der Ausschuss die neue Universitätsleitung auf, sich verstärkt für die
Gestaltung des Campus einzusetzen.
Das neu zusammengesetzte Kuratorium unter dem Vorsitz von
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Professor Dr. Evelies Mayer, dem u.a. Professor Dr. W. Michael Blumenthal, Direktor des Jüdischen Museums Berlin,
Professor Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung
Preußischer Kulturbesitz und Dr. Norbert Bensel, Vorstandsmitglied der DaimlerChrysler Services (debis) AG angehören,
befürwortet einen stärkeren Austausch zwischen den Standorten Mitte und Adlershof. Dadurch soll der Zusammenhalt der
Universität gewährleistet werden. Vor allem sollen künftig Lehrveranstaltungen aus den Sozial- und
Geisteswissenschaften in Adlershof angeboten werden. Der Ausschuss setzt sich außerdem für eine verstärkte Kooperation
von Unternehmen, außeruniversitären Einrichtungen und Instituten der Humboldt-Universität ein. Der Praxisbezug der
Studiengänge soll betont und Firmengründungen von Absolventen forciert werden.
Schließlich will das Kuratorium auch eine möglichst schnelle Verbesserung der sozialen Infrastruktur in Adlershof
erreichen.
Aktuelles
Hollywood in Adlershof
Bekannte Regisseure drehen in den Ateliers von STUDIO BERLIN
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In den Ateliers von STUDIO BERLIN ATELIER GMBH ist das Filmfieber ausgebrochen. Anfang Dezember wurde Deutschlands
größtes Fernsehstudio (Studiofläche 2400 qm, Gesamtfläche ca. 5000 qm) mit einer deutsch/amerikanischen
Spielfilmproduktion eingeweiht. Der Hollywood-Regisseur Peter Bogdanovich (»Die Maske«, »Texasville«) produzierte dort
als erster seinen Film »The Cat's Meow« (Arbeitstitel), eine Geschichte über Medientycoon William R. Hearst und
Charlie Chaplin.
Derzeit steht eine weitere internationale Kinoproduktion in den Startlöchern für »STUDIO G«. Das Studio ist damit bis
zum Sommer komplett ausgebucht.
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Mit seiner technischen Grundausstattung gilt das neue »STUDIO G« als das größte Fernsehstudio seiner Art auf
deutschem Boden. Geplant wurde es für TV-Shows, Sport- und Event-Veranstaltungen sowie für aufwendige cineastische
Produktionen. Damit etabliert Adlershof sich nicht nur als reiner Fernsehproduktionsstandort, sondern entwickelt sich
zunehmend auch zum Partner für große Filmproduktionen. Die einzigartige Logistik sowie die Bandbreite einer
hochmotivierten medienorientierten Unternehmenslandschaft bieten dafür ideale Voraussetzungen. Wo das Studio
Babelsberg mit einer langen Filmtradition dominiert, muss STUDIO BERLIN den noch relativ unbekannten
Produktionsstandort Adlershof mittels eines Spagats zwischen TV- und Filmproduktionen mit einem professionellen Team
und unkonventioneller Atmosphäre aufwerten.
Begonnen hatte der Filmboom schon im Herbst vergangenen Jahres in einem der sechs weiteren Ateliers (5 x 620 qm und 1
x 960 qm). Oskar Roehler, bekannt geworden durch seinen Film »Die Unberührbare«, drehte sein neues Werk »Suck my Dick«
(Arbeitstitel) mit Stars wie Katja Flint, Edgar Selge und Wolfgang Joop.
Aktuelles
Gelbe, blaue, schwarze Tonne
Abfallvolumen und Entsorgungskosten deutlich reduziert
Zerfledderte Zeitungen, Unmengen von Werbepost, stapelweise alte Broschüren, allerlei Verpackungsmaterial,
Essensabfälle und vieles mehr; das Müllaufkommen am Standort ist enorm. 14241,7 m³ Abfälle - das entspricht der Ladung
von 475 Güterwaggons á 30 m³ - wurden im vergangenen Jahr vom Gelände entsorgt.
Doch jetzt gibt es Positives im Kampf gegen den Müll zu berichten: Nachdem der Johannisthaler Technikverein den
Füllstand und die Zusammensetzung der Abfallstruktur beobachtet und analysiert hatte, konnte er gezielt auf die
Entsorgung insbesondere in punkto Getrenntsammlung der Abfälle Einfluß nehmen.
Die Mitarbeiter der einzelnen WISTA-Firmen wurden sensibilisiert, ihre Abfälle zum einen nach so genanntem gemischten Siedlungsabfall (d.h. hausmüllähnlicher Gewerbeabfall oder Restmüll) zur Beseitigung sowie zum anderen nach
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Papier/Pappe, Weiß-/Buntglas und Leichtverpackungen, die den grünen Punkt tragen, zur Verwertung zu sortieren. Von der Entsorgungsfirma DASS zur Verfügung gestellte »Gelbe Beutel« als Vorsortiergefäß in Arbeitsstätten und Büros werden dabei erstmalig im gewerblichen Bereich auf dem Standort erprobt.
Durch die Optimierung der Abfallentsorgung konnte bis Oktober 2000 im Vergleich zum Vorjahr das Abfallvolumen auf dem
Gelände um 20 % ge-senkt werden. Insbesondere durch den Austausch von Abfallbehältern für Restmüll durch
kostengünstiger zu entsorgende Abfallbehälter für Papier/Pappe und kostenneutrale Behälter
für Bunt- und Weißglas sowie die »Gelbe Tonne« konnten die Entsorgungskosten sogar um 25 % gesenkt werden; das
entspricht einer Ersparnis von 100.000 DM.
Die geplante verschließbare Gestaltung der Standflächen für Abfallbehälter soll nicht nur zur Sauberkeit der
Stellflächen beitragen, sondern künftig auch das Ablegen von Sperrmüll durch private Anlieger aus der Umgebung
ausschließen und damit zu einer weiteren Reduzierung des Abfallaufkommens beitragen. Des weiteren appelliert die
WISTA-MANAGEMENT GMBH an alle Mieter auf dem Gelände, die Getrenntsammlung fortzusetzen und unter Einbeziehung ihrer
Reinigungsfirmen auszubauen.
Ausstellung
Australische Impressionen bei BESSY
Wissenschaftler vom Farbenspiel der neuen Ausstellung begeistert
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Neue Töne und neue Farben bei BESSY: Geisterhaftes, dumpfes Röcheln erklang bei der Vernissage der Berliner
Künstlerin Christine Zeichhardt im Gebäude der BESSY-Ge-sellschaft: Passend zum Thema ihrer Ausstellung »Australische
Impressionen« hatte die Malerin den Didgeridoo-Spieler Jörg Wendland mitgebracht, der die Besucher mit den Klängen aus
dem röhrenförmigen Blasinstrument der australischen Ureinwohner, einem von Termiten ausgehöhlten Eukalyptus-Ast,
faszinierte. Es ist bereits die fünfte Ausstellung bei BESSY seit dem Einzug 1998. Doch noch nie seien so viele
Besucher auf einer Vernissage gewesen, schwärmte Thomas Frederking, der die Künstlerin im Namen der BESSY-Gesellschaft
begrüßte. Seine Kollegen bezeichnete er als »Testpublikum«, da sie die Ölbilder und Aquarelle schon einige Tage vor
der Öffentlichkeit auf den Fluren im dritten Stockwerk begutachten konnten. Normalerweise hätten »Wissenschaftler ja
sonst ein anderes Empfinden als Normalbürger«, scherzte Frederking, doch dieses Mal seien alle begeistert gewesen.
Angesichts der explodierenden Farben aus den Regenwäldern und Gewässern des exotischen Kontinents und den roten,
warmen Tönen der australischen Wüste kein Wunder. Die Bilder, die auch zum Verkauf stehen, sind vornehmlich in Öl
gemalt, hin und wieder arbeitete Zeichhardt aber auch mit Rohstoffen wie z.B. Marmorsand.
Auch die Malerin freute sich über die erfolgreiche Zusammenarbeit mit BESSY. Ihr gefallen vor allem die Reflexionen
auf ihren Werken, die durch das Tageslicht entstehen, das durch das Glasdach des Gebäudes fällt.
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Bis zum 10. April täglich von 8 bis 17 Uhr, Albrecht-Einstein-Straße 15.
Ausstellung
Kunst aus Silizium-Schrott
Das IKZ präsentiert das Projekt »Kristalline Verbindungen«
Im Rahmen des von der IGAFA initiierten Projektes »Phasen - Ein Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft« stellt das
Institut für Kristallzüchtung (IKZ) Objekte, Fotografien und Texte des Künstler-Duos »Batho-S-Krypt« aus. Hinter
diesem Namen verbergen sich Barbara C. Schulze und Thomas Kleinschmidt, die eine gemeinsame Leidenschaft teilen -
Kristalle.
Mit ihrem Projekt »Kristalline Verbindungen - Naturwissenschaft als poetische Erzählung« wollen die Künstler die
»Formensprache der Bildhauerei und die Bildsprache der Naturwissenschaft miteinander vernetzen«. Das IKZ hat
mitgespielt, indem es den beiden nicht nur den Ausstellungsraum, sondern auch Ausschuss aus der Kristallzüchtung
zur Verfügung gestellt hat. In dem, was die Wissenschaftler aussortiert haben, sehen die Künstler »eine Chiffre der
Schönheit des Fehlerhaften«. So zum Beispiel in dem Feld aus Siliziumbruch, eine Ansammlung glänzenden Abfalls, jeder
Stein anders geformt und schimmernd wie Feuerstein.
Von einem Kranarm an der Decke baumelt die hexagonale Dipyramide, ein bunter plastischer Kristall; Strukturfotografien
und weiteres Material aus der Kristallzüchtung schmücken die Glaspassage. »Es war für uns völlig überraschend zu
sehen, was Künstler sich so angucken«, erzählt Hans-Joachim Warneke, der technisch administrative Leiter des IKZ, über
die Zusammenarbeit. »Nicht unser Hightech wollten sie sehen, sondern die Gaswaschflaschen und Batterien an der Wand!«
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Die Ausstellung »Kristalline Verbindungen« ist noch bis Ende Februar montags bis freitags von 10 bis 15 Uhr im IKZ in
der Max-Born-Straße 2 zu besichtigen.
Veranstaltungen und Termine
Februar 2001
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