die letzten zwölf Ausgaben ...

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Inhalt

Januar 2001


Editorial
Sichtbar sein – übersichtlich sein

Titel
Adlershof setzt Zeichen –
Der Standort erhält neues Informationssystem

Interview - Im Gespräch mit...
Judith Simon, Architekturbüro Baumgarten • Kohlbecker • Simon

Porträt
Fokussiert – Mit KOMLAS auf den µ-Punkt genau laserschweißen

Humboldt-Universität
»Durch Qualität überzeugen«
Vizepräsident Hans Jürgen Prömel zu den Problemen und Perspektiven
der Humboldt-Universität in Adlershof

Porträt
Das Handwerk zum Internetauftritt
CoDeMa: Eine Erfolgsgeschichte aus Adlershof

Porträt
Gefragt... Psychologische Dienstleister
artop: untersucht Vernetzungen in Adlershof

Bericht
Ein intelligentes Adlershofer Netzwerk
TSB holte führende deutsche Stahlunternehmen nach Adlershof

Kurznotiz
Adlershofer Splitter 6

Kurznotiz
Ernst-Eckhard-Koch-Preis geht an Adlershofer Nachwuchswissenschaftler

Kurznotiz
Die erste Ausgabe des »Adlershof Magazins« ist da

Kurznotiz
Neuer Entwicklungsträgervertrag unterzeichnet

Kurznotiz
Neue Köpfe in der Kommunikation

Veranstaltungen und Termine

Impressum

Editorial Dr. Peter Strunk

Sichtbar sein – übersichtlich sein

Wo fängt Adlershof, wo fängt die Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien an? Wo hört sie auf? Berlins wichtigstes Infrastrukturprojekt ist sichtbar. Dennoch kann sich der Besucher manchmal – noch – nicht zurecht finden.

Adlershof unterliegt einem ständigen Wandel. Es wird gebaut. Neue Gebäude entstehen, neue Straßen werden angelegt. In weiten Bereichen ist das Gelände jedoch schon längst erschlossen, sind die Bauvorhaben vollendet. Es wird Zeit, dass sich unsere Besucher auf dem Gelände besser orientieren können.

Adlershof muß übersichtlich werden. Aus diesem Grund erhält das Entwicklungsgebiet ein Leitsystem. An den exponierten Eingangspunkten zum Gelände werden künftig markante Stellen und Stadtpläne die Orientierung erleichtern.
Am Leitstandsgebäude und im InfoCenter an der Rudower Chaussee können Auskünfte eingeholt werden. Doch das ist nicht alles. Bisher ist mit Außenwerbung bei uns sehr sparsam umgegangen worden. Das wird sich ändern.
Wir möchten, dass sich Institute und Firmen nach außen zeigen. Daher haben wir ein Konzept für die Außenwerbung erarbeiten lassen. Schließlich werden wir unsere Zentren durch Laufbandschriften deutlicher kennzeichnen. Wir wollen Adlershof sichtbarer machen. Leitsystem, Außenwerbung und Laufbandschriften sind ein Anfang.

Für dieses Jahr haben wir uns noch einiges vorgenommen.

Titel

Adlershof setzt Zeichen
Der Standort erhält ein neues Informationssystem

Berlin-Adlershof bietet eine interessante Mischung zukunftsträchtiger Branchen. Hier arbeiten Hightech-Laboratorien neben Film- und Fernsehstudios, hier gibt es Hörsäle, Bibliotheken, Bürogebäude, Werkstätten, Produktionsanlagen – und mittendrin entsteht auf dem ehemaligen Flugfeld Johannisthal Berlins zweitgrößter Natur- und Landschaftspark. Vielfalt ist ein Standortvorteil, doch manchmal sorgt sie für Verwirrung. Die Orientierung auf dem 420 ha großen Gelände soll sich verbessern. Vor einem Jahr beschlossen deshalb die WISTA-MANAGEMENT GMBH und die BAAG Berlin Adlershof Aufbaugesellschaft die Einführung eines dreistufigen Informationssystems, das sowohl die interne Kommunikation vereinfacht, als auch die Außenwirkung des Standorts erhöht.

Identifikation durch Information

Gutes Kommunikationsdesign soll zwei Funktionen erfüllen: schnell und unkompliziert alle wesentlichen Informationen liefern, damit ein unkundiger Nutzer sich orientieren kann – und die Corporate Identity eines Projektes oder Unternehmens widerspiegeln, also für Beteiligte wie Außenstehende die Zusammengehörigkeit aller Einzelelemente eines Betriebes zum Ausdruck bringen. Jeder, der mit der Entwicklung von Adlershof vertraut ist, weiß um den Bedarf an solchen Kommunikationsmitteln.
Weder ist heute schon davon zu sprechen, dass neue Besucher sich am Standort unschwer zurechtfinden, noch kommen die verbindenden Elemente der unterschiedlichen Standortpartner adäquat zur Geltung. Das langfristige Ziel besteht darin, für den Wissenschafts-, Wirtschafts- und Medienstandort Adlershof eine kraftvolle Identität zu schaffen, in deren Zentrum die Idee der Synergie steht. Weltweit gibt es gute Beispiele für solche »Technology-Communities«. So verstanden, wäre ein Gefühl des »Wir in Adlershof« nach Auffassung der WISTA-MANAGEMENT GMBH die Chance, das breite Spektrum der ansässigen Institute und Unternehmen zum Vorteil aller darzustellen. Hier liegt eine der großen Herausforderungen für das neue Jahr. Die Einrichtung eines modernen Informationssystems als Teil einer zukunftsorientierten Corporate Identity ist dabei ein bedeutender Schritt.


Stelen mit Signalwirkung

Ab Januar erhält das Gebiet an den wichtigsten Einfahrtsstraßen entlang der Rudower Chaussee, am Groß-Berliner-Damm, der Wegedornstraße und der Agastraße sowie vor dem südlichen Ausgang des S-Bahnhofs insgesamt acht prominente Markierungen in Form von fünf Meter hohen beleuchteten Stelen, die bereits aus der Ferne signalisieren: Willkommen in Adlershof – der Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien. Die beleuchteten Orientierungs-Stelen in Form eines I sind mit farbig abgesetzten Straßenplänen ausgestattet, aus denen die Lage aller Stadtviertel – Wissenschaft, Medienstadt, Humboldt-Universität, Gewerbepark, Wohnpark und Stadtpark – ersichtlich wird. Die erste dieser Lichtsäulen wird noch in diesem Monat vor dem Infocenter Rudower Chaussee 25 errichtet.

Ein weiteres Element des künftigen Adlershofer Informationssystems sind 3,5 mal 0,5 Meter große, rote Leuchtdioden (LED)-Laufbänder, die am Informatik- und Medienzentrum, dem Umwelt-, Bio- und Energietechnologiezentrum, dem Photonikzentrum, dem Zentrum für Material- und Mikrosystemtechnologie und dem Innovations- und GründerZentrum angebracht werden. Die Haupteingänge dieser Gebäude werden so von weit her erkennbar sein, und die computergesteuerten Displays erlauben aktuelle Hinweise auf Vorgänge und Veranstaltungen in den genannten Häusern.

Firmenwerbung an Fassaden

Beim dritten Element des Informationssystems handelt es sich um abgestimmte Leuchtwerbeelemente. Firmen und Institute können demnächst an Hausfassaden für sich werben. Möglichkeiten dafür wurden mit Bedacht geprüft, denn die Leuchtschriften dürfen nicht im Widerspruch zum Charakter der Gebäude stehen. Die Adlershofer Architektur wird international gelobt. Dieser gute Ruf darf nicht leichtfertig verspielt werden – darin sind sich alle Beteiligten einig – und deshalb wurde das Konzept für die Werbeinstallationen vom Berliner Architekturbüro »Gruppe 6« entwickelt und von der Denkmalschutzbehörde begutachtet. Die LED-Anzeigen und Stelen wurden in Absprache mit der »Gruppe 6« vom Berliner Architekturbüro »Baumgarten • Kohlbecker • Simon« konzipiert.

Im Gespräch mit...

Judith Simon,
Architekturbüro Baumgarten • Kohlbecker • Simon

Sie haben seit Dezember 1999 maßgeblich das neue Adlershofer Informations-system geplant.
Welche Idee liegt dem System zugrunde?


Die Grundidee ist, auf Entfernung Informationen und die Farbe des Wissenschaftsstandortes deutlich zu machen. Über die Achse Rudower Chaussee soll von weither erkennbar sein, wo Informationspunkte zu finden sind. Die Hauptzugangsrichtung ist, von der S-Bahn kommend, vom Adlergestell Richtung Süden über die Rudower Chaussee. Entsprechend werden auch die Stelen aufgebaut. Es gibt allerdings an den Randpunkten zusätzliche Stelen, damit das Gebiet an seinen Hauptkoordinaten eingegrenzt ist.

Aber am S-Bahn-Ausgang Richtung Adlergestell ist zur Zeit keine Säule vorgesehen...

Ja, denn dort ist kein Entwicklungsgelände, und mit der S-Bahn muss noch eine Übereinkunft gefunden werden. Das ist ein genehmigungsrechtliches Problem. Jetzt ist der Druck groß, dass endlich etwas passiert. Deshalb richtet man erst dort Säulen auf, wo es möglich ist. Nur, wo wir das Planungs- oder das Baurecht haben, können wir Stelen aufstellen.

Problematisch ist die Bauantragsplanung, wenn die Stelen auf öffentlichem Gelände stehen, das ja einerseits durch die BAAG vertreten wird, aber andererseits vom Planungsrecht oder Planungsvorhalt dem Senat oder dem Bezirk zugeordnet ist. Bis wir erklärt hatten, worum es eigentlich geht – dass es keine private Werbung ist, sondern nur der Entschlüsselung des Standortes dient – war schon eine ganze Zeit vergangen. Wir hatten zwar bei den einzelnen Bezirks- und Senatsstellen mit wechselnden Bearbeitern zu tun, aber es ist immer eine Lösung gefunden worden.

Betreuen Sie vergleichbare Projekte, in denen ganze Stadtgebiete mit einem
einheitlichen Informationssystem ausgestattet wurden?


Da haben wir schon Erfahrungen auf dem Potsdamer Platz gemacht. Aber Adlershof ist wegen seiner Weitläufigkeit damit natürlich nicht zu vergleichen. Wir betreten selber Neuland. Wir sind Architekten, die sich mit Städtebau und Gebäudeplanung auseinandersetzen und haben natürlich Kenntnis von den Strukturen des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes Adlershof und von der Aufbauarbeit, die da geleistet wird. Unser Konzept ist prinzipiell erweiterungsfähig, denn es legt sich nicht fest auf eine Form oder auf eine Sprache oder auf eine Ästhetik, sondern es ist ganz einfach eine Stele mit Licht. Wir haben bewusst kein Straßen- oder Objektdesign entworfen – eben kein überzogenes oder prätentiöses Design.

Welche Funktionen haben die anderen Elemente des zukünftigen Informationssystems für Adlershof?

Es gibt ja diese Vielzahl von Gebäuden, die alle sehr komplizierte Namen tragen, und es entstehen ständig neue. Außerdem sind unabhängig vom Fachgebiet in den Gebäuden Gewerbetreibende und Mieter untergebracht, die sich natürlich auch darstellen wollen. Daher ist ein dreistufiges System angedacht. Erstens: Informationen über das Gebiet durch die Stelen. Zweitens: Informationen über die Mieter über Leuchtbuchstaben, die auf den Fassaden der Gebäude innerhalb eines bestimmten Schemas angebracht werden. Und drittens: ein so genanntes innovatives Leitsystem über Leuchtdioden-Anlagen, kurz LED, die nicht nur den Gebäudenamen verraten, sondern auch andere Informationen übertragen können: wann der Neujahrsempfang stattfindet, wann der nächste Versuch gestartet wird, wann die nächste Publikation erscheint usw. Dafür entwickeln wir standardisierte LED-Anlagen, die an sechs prädestinierten Gebäuden an-gebracht werden.

Im Unterschied zur Informationsstele wollten wir ein Objekt kreieren, das abweicht von den üblichen LED-Anzeigen, wie sie z.B. an Döner-Kebap-Verkaufsständen zu finden sind. Hier wollen wir daraus ein Designobjekt ma-chen, das Eleganz an den Tag legt – eine hochleistungsfähige Anlage mit einer sehr, sehr hohen Leuchtkraft.

Also ein bisschen Las Vegas in Adlershof?

Nein, auch vom Umfang her gar nicht. Aber wir erachten LED als das Leuchtmittel der Zukunft. Es wird wahrscheinlich auch im privaten Bereich die Glühbirne ablösen. Für uns ist es das adäquate Mittel, um an Architektur Informationen zu verbreiten, weil es computergesteuert, weil es flexibel und weil die Wartung sehr einfach ist: gute Auswechselbarkeit, hohe Lebensdauer. Das ist eine Sache, die wir schon seit etwa zehn Jahren beobachten, und es entwickelt sich immer weiter. So ein LED-Fassaden-Element hat eine extreme Strahlkraft. Wenn ich das jetzt anschalten würde, müssten Sie die Sonnenbrille aufsetzen. Das ist unglaublich bei einer Leistungsaufnahme von nur 70 Watt. Wenn Sie dagegen dann eine Glühbirne von 70 Watt halten, erkennen Sie sehr schnell den Unterschied. LED ist für einen Standort wie Adlershof genau richtig.

Porträt

Fokussiert
Mit KOMLAS auf den µ-Punkt genau laserschweißen

Fast täglich lesen wir es in der Zeitung. Die »Wunderwaffe« Laser verspricht uns, zukünftig wieder ohne Brille auszukommen. Aber auch die so genannte Schlüssellochchirurgie und unzählige andere Operations- und Theraphieverfahren mittels Laser demonstrieren: Die gebündelten Lichtquellen verbessern, verschönern, verlängern unser Leben und sind heute in der modernen Medizin genauso wenig wie auf vielen anderen Gebieten wegzudenken. Stetig werden neue Anwendungsfelder erschlossen und stellen die Lasertechniker vor immer größere Herausforderungen.

Mikromaterialbearbeitung

Ein wichtiges Entwicklungspotential stellen dabei Spinoffs im Bereich Lasertechnik dar, die mit ihrem Know-how Marktnischen erschließen. Unter ihnen die vor zwei Jahren gegründete KOMLAS GmbH. Mit ihrem im Herbst vergangenen Jahres fertiggestellten gepulsten Laserschweißsystem KPL 5000 ist ein wartungsfreies und kostengünstiges Gerät speziell für die Mikromaterialbearbeitung entwickelt worden, dessen Anwendungspalette vom Mi-kroschweißen von Metallen und Halbleitern, Mikrobohren über Foto Labeling bis hin zu photoinduzierten Reaktionen reicht. Das erste Gerät ist bereits bei
einem medizinischen Instrumentenhersteller aus Dänemark im Einsatz. Ein weiterer Vertrag mit einem Produzenten von Draht-sägemaschinen, der das Gerät zur Zeit erfolg-reich testet, steht unmittelbar bevor.

Hoher Wirkungsgrad

Und worauf setzt das neue Laserschweiß-system? Die Laserenergie mit einer Wellenlänge von 1064 Nanometern wird durch eine Quarzglasfaser übertragen und durch ein Linsensystem auf zirka 100 mm (Mikrometer) fokussiert. In der lampengepumpten Strahlquelle verwendet KOMLAS Europium-dotiertes Quarzglas als Reflektormaterial. Dessen Hauptvorteile liegen in einer Reduktion der thermischen Linse durch Absorption der UV-Strahlung und einer Erhöhung des Wirkungsgrades durch die Konversion des UV-Strahlungsanteiles der Bogenlampe in den Pumpbereich des Laserkristalls. Erfreulich ist auch, dass das neue Laserschweißsystem optional mit zwei Faserausgängen zum gleichzeitigen Setzen von zwei Schweißpunkten gleicher Energie ausgerüstet werden kann.

In einem über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen »Otto von Guericke« im Rahmen der Innovationsförderung für den Mittelstand unterstützten Projekt arbeitet KOMLAS gegenwärtig mit einem weiteren industriellen Partner und der Technischen Universität Berlin an der Weiterentwicklung seines Laserschweiß-systems zur Mikromaterialstation.

Baukasten Lasertechnik

Die zweite Entwicklungsschiene des jungen Adlershofer Unternehmens um-fasst ein Festkörperlaser- Schulungssystem. Damit reagiert KOMLAS auf den aktuellen Trend: Die Lasertechnik erzielt derzeit zweistellige Wachstumszahlen. Der Bedarf an Fachkräften steigt und die Ausbildungsrichtung zieht demzufolge auch mehr Studenten an. Mit dem Schulungssystem erhält der Fachstudiengang Lasertechnik einen Baukasten für das Praktikum, der es ermöglicht, die Grundlagen der Lasertechnik im Experiment zu erlernen. Ob zum Beispiel Variation der Wellenlänge der Laserdiode, Visualisierung der Lasermoden oder Frequenzverdopplung – verschiedene experimentelle Aufbauten sind damit schnell und leicht realisierbar. Insbesondere im Ausland, vor allem in Brasilien, gibt es großes Interesse für das zu Ausbildungs- und Demonstrationszwecken entwickelte System.

Komponentenhandel

Aber wie bereits der Firmenname verrät – KOMLAS steht für optische Komponenten und Lasersysteme – hat das Unternehmen neben der Entwicklung ein zweites Standbein im Komponentenhandel. Hier kommen dem promovierten Physiker Wolfgang Titel, Mitbegründer und Chef von KOMLAS, Verbindungen zu seiner Studienheimat Moskau zu Gute. Laserspiegel und Linsen, ATR-Prismen, nichtlinear optische Kristalle und anderes können schnell, preisgünstig und vor allem auch in Sondergrößen oder anderen Sonderwünschen entsprechend beschafft werden. Gerade Kunden, die Sonderanfertigungen in kleineren Stückzahlen benötigen, wie z.B. kleinere Entwicklungsunternehmen oder auch Entwicklungsabteilungen wissenschaftlicher Institute am WISTA, finden hier einen kompetenten Ansprechpartner Tür an Tür.

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Humboldt-Universität

»Durch Qualität überzeugen«
Vizepräsident Hans Jürgen Prömel zu den Problemen und Perspektiven
der Humboldt-Universität in Adlershof

»Die Humboldt-Universität wird lernen müssen, damit zu leben, dass es mehrere Standorte gibt.« Mit diesem Satz umreißt Hans Jürgen Prömel nicht nur die Probleme und Perspektiven des Universitätsstandortes Adlershof, mit diesem Satz beschreibt er auch seine neue Aufgabe. Seit 1. September vergangenen Jahres ist Professor Prömel der erste hauptamtliche Vizepräsident für Forschung mit dem Ressort »Entwicklung des Standortes Adlershof aus Sicht der Humboldt-Universität«. Die Ernennung von vier hauptamtlichen Vizepräsidenten ist Teil einer neuen Strategie:
Die Leitung der Universität will stärker konzeptionell tätig und so international konkurrenzfähig werden.

Prömel kennt die Vorbehalte gegenüber Adlershof, die in einigen Fachbereichen an der Humboldt-Universität herrschen – und er kennt den Standort. Schließlich hielt er seit 1995 selbst den Lehrstuhl für Algorithmen und Komplexität im Institut für Informatik inne, bevor er im vorigen Jahr als Institutsdirektor amtierte. Und gerade weil er den Standort so gut kennt, kann er die Bedenken einiger Kollegen nachvollziehen. Aus diesem Grund weiß Prömel aber auch ganz genau um die Chancen des Campus in Adlershof.

Große Aufgaben

Als eine seiner Hauptaufgaben sieht der neue Vizepräsident es an zu verhindern, dass die Einheit
der Humboldt-Universität durch den Umzug der naturwissenschaftlichen Institute zerstört wird. Um dieses Ziel zu erreichen und die teilweise mangelnde Akzeptanz von Adlershof zu überwinden, plant Prömel nicht nur die Einsetzung einer Arbeitsgemeinschaft Adlershof, sondern auch eine Reihe von Veranstaltungen, um den Standort populär zu machen. Dazu gehören fächerübergreifende Tage der Offenen Tür, Ringvorlesungen, Theateraufführungen sowie eine Ausstellung über den Campus in Adlershof im Foyer des Hauptgebäudes Unter den Linden.

Mit solchen Aktionen möchte Prömel das Bild der Studenten von Adlershof positiv beeinflussen. »Im Moment habe ich vielfach den Eindruck, dass eine reflexartige Aversion gegen Adlershof herrscht. Wenn jemand Adlershof sagt, dann denkt man an ›weit weg‹ und baufällige Häuser. Doch wer einmal dort war, ist begeistert!«

Die »kritische Masse« der Studenten

Bisher veranstaltete nur das Informatikzentrum einen Tag der Offenen Tür. Doch die Resonanz war wegen des eingegrenzten Fachgebietes nicht sehr groß. Das soll sich jedoch ändern, sobald in diesem Herbst mit dem Institut für Chemie noch mehr Studenten nach Adlershof umgezogen sind. In diesem Zusammenhang spricht der Mathematiker Prömel gerne von der »kritischen Masse«. Wenn diese erst einmal in Adlershof erreicht sei, so Prömel, dann werden sich automatisch noch mehr Studenten »um diesen Kern herumkristallisieren«.

Denn die – erstmalige – Konzentration der naturwissenschaftlichen Institute an einem Standort sieht Prömel vornehmlich als Chance. Dabei setzt er zum einen auf die »Synergien in den Naturwissenschaften« zwischen Universität und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Er hofft auf einen »Anlass zu neuen Forschungsprojekten, vielleicht sogar zu neuen Forschungsinstituten und neuen Studiengängen«.

Zum anderen zählt Prömel auf den »immensen Praxisbezug« durch die Nähe zu den Unternehmen. In diesem Kontext schwebt ihm eine »Kultur der Ausgründungen« vor, wie es sie in den USA schon lange gebe. Er hofft, dass sich aus der Universität Studenten mit Hilfe von hier ansässigen Firmen und im Rahmen der angebotenen Gründerprogramme selbständig machen. Eine Chance bietet für ihn der Standort auch deshalb, weil die neuen Gebäude dem aktuellen Stand der Technik entsprechen und beim Bau auf die spezifischen Bedürfnisse einzelner Fachbereiche eingegangen werden konnte.

Spagat zwischen den Standorten

Diese Vorteile des neuen Campus bewahren jedoch nicht vor dem »Spagat zwischen den Standorten in Adlershof und Mitte«, den Studenten mit zwei verschiedenen Studiengängen leisten müssen. Um dem abzuhelfen, hat die Humboldt-Universität in Adlershof und Mitte jeweils einen Tele-Teaching-Hörsaal eingerichtet. So können Vorlesungen, die in Mitte gehalten werden, auch in Adlershof verfolgt werden und umgekehrt. Prömel hofft, dass das eine Form des Lehrens ist, die »diese permanente Belastung des Hin- und Herfahrens« verringert. Allerdings sieht er das Tele-Teaching, das sich noch in der Testphase befindet, nur als ein »Modul« einer Lehre, die sich ansonsten durch den direkten Kontakt zwischen Professor und Student auszeichnet.

Schließlich appelliert Prömel für die Weiterentwicklung der Infrastruktur hin zu einer »städtischen Struktur«, um den Standort Adlershof für die Studenten attraktiver zu machen. Aber, so wichtig solche Maßnahmen auch sind, eines ist für den Vizepräsidenten der Humboldt-Universität klar: »Mittelfristig können wir nur durch Qualität überzeugen.«

Portrait

Das Handwerk zum Internetauftritt
CoDeMa – Eine Erfolgsgeschichte aus Adlershof

Die Diskussion um längere Ladenöffnungszeiten schlägt Wellen. Die Einkaufsmöglichkeiten sollen an zunehmend flexiblere Arbeitszeiten angepasst werden und einen höheren Erlebniswert erhalten. Was in der realen Welt oft schwer umsetzbar ist, bietet E-Commerce längst rund um die Uhr: Ob es um
den Kauf von Büchern oder Möbeln geht oder um die Buchung einer Reise – aus fast jedem Bereich können in der virtuellen Welt in Minutenschnelle die gewünschten Produkte und Dienstleistungen auf den heimischen Bildschirm gezaubert und bestellt werden. Die Zahl der Internetnutzer und Anbieter steigt rapide. Fachleute prophezeien dem Online-Handel eine glänzende Zukunft.

Vom Ein- zum Aufsteiger

Drei, die hierfür den richtigen Riecher hatten und das notwendige Know-how für Electronic Commerce, Informationstechnik und Softwarelösungen, sind die Geschäftsführer der CoDeMa – The Knowledge Company GmbH, René Albrecht, Andrej Klunker und Ronny Frankenstein. Erst im vergangenen Jahr haben sie ihr Studium der Wirtschaftsinformatik abgeschlossen. Das IT-Unternehmen, das vor kurzem sein einjähriges Firmenjubiläum gefeiert hat, expandiert raketenschnell. Während das Trio vor nur zwölf Monaten in zwei Räumen im Innovations- und GründerZentrum Adlershof anfing, bedienen inzwischen schon 16 festangestellte Informatikspezialisten und zwei Auszubildende bei CoDeMa die PC-Tasten. Tendenz weiter stark steigend. »Wir rekrutieren laufend neue Mitarbeiter. Allein innerhalb der nächsten drei Jahre werden wir 70 neue Arbeitsplätze schaffen«, so René Albrecht, der für den Bereich Business Communication verantwortlich zeichnet.


Systeme kompatibel machen

Immer mehr Unternehmen erkennen die Vorteile, das Internet nicht nur als Informations- und Werbeplattform, sondern auch als Verkaufsraum zu nutzen. Verkürzung der Durchlaufzeiten, Steigerung des Umsatzes, Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit heißen die Schlagworte. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen können mit diesem Medium standortunabhängige globale Marktplätze gewinnen.
Um nun die in den einzelnen Unternehmen verschiedenen Bestell-, Bezahl- und Liefersysteme kompatibel zu machen oder die Kunden aus dem Internet gleich in das eigene Verzeichnis aufzunehmen, ist das Können der CoDeMa-Softwareentwickler gefragt. Gegenwärtig konzentrieren sie sich auf zwei Hauptprojekte in Zusammenarbeit mit der UBIS AG. Zum einem arbeiten sie am Aufbau des efoodmanager ( www.efoodmanager.com ) – dem ersten paneuropäischen one-stop Handels- und Service-Marktplatz für die Lebensmittelindustrie. Das andere Projekt umfasst die Entwicklung eines Bau-Online-Services als Portal für die deutsche Baustoffhandelswirtschaft.

»SQL2Web«

Aber die Software-Experten verlassen sich nicht allein auf das Projektgeschäft. »SQL2Web« heißt das erste Produkt, das CoDeMa in Kooperation mit der Firma beusen Solutions GmbH entwickelt hat und das bei Controllingchefs sehr gefragt sein dürfte. »SQL2Web« wurde erstmalig auf der exponet Köln einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Für denjenigen, der z. B. aus bestehenden Datenbanken firmeneigene Berichte erstellen und als Management-Information aufbereiten will, ist »SQL2Web« ein Werkzeug für die mühelose Bereitstellung genau dieser Auswertungen. Von der Recherche über Umsatzzahlen des Unternehmens bis hin zur Auswertung von Telefongebühren stellt »SQL2Web« über das Intra-/Internet entsprechende Möglichkeiten zur Verfügung. Dass CoDeMa mit »SQL2Web« auf dem richtigen Weg ist, beweist das große Interesse der Mitarbeiter der Firma Ericsson und Henkel, die dieses »Tool« in Kürze ausführlich für Ihre Belange testen werden. Auftrag nicht ausgeschlossen!

Agenten unterwegs

CoDeMa steht neben Business Communication auch für Software Development und Knowledge Management – den anderen beiden Standbeinen des Unternehmens. Andrej Klunker und Ronny Frankenstein gründeten noch während des Studiums die CoDeMa GbR, die vor einem Jahr mit dem Einstieg von René Albrecht als drittem Partner zur Codema GmbH wurde, und sind seitdem Softwareagenten auf der Spur. Intelligent, autonom und mobil beschaffen diese virtuellen Agenten dem Nutzer durch Interpretation seiner Vorgaben Informationen effektiver, schneller und vor allem kostengünstiger als herkömmliche Suchmaschinen. Die Grundlage dafür bilden Wissensreservoirs. Hier wird das gesamte angesammelte Wissen eines Unternehmens aufbereitet, um bei der Lösung unternehmerischer Probleme mit verschiedenen Konzepten und unterschiedlichen Strategien darauf zurückgreifen zu können.

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Portrait

Gefragt: Psychologische Dienstleister
artop untersucht Vernetzungen in Adlershof

Synergien schaffen durch die Nähe von Wissenschaft, Wirtschaft und Lehre – das ist eine der »Geheimwaffen« am Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof. Doch welche Kooperationen bestehen bereits am Standort? Für welche Kooperationsvorhaben werden in den einzelnen Unternehmen und Einrichtungen noch Partner gesucht? Und welche Rolle sollte dabei aus Sicht der Unternehmen die WISTA-MANAGEMENT GMBH spielen? Die Standortentwickler wollten es wissen und haben dazu im vergangenen Jahr eine Untersuchung über die Potentiale für eine Weiterentwicklung der Vernetzung
am Standort beauftragt. In einem ersten Schritt wurden Unternehmen aus dem Bereich Photonik und optische Technologien befragt, weitere Ergebnisse werden mit Hilfe von artop aus den Rückläufen der jährlichen Standortumfrage erwartet.

Wissenstransfer in die Gesellschaft

Wer wäre geeigneter für so eine Analyse als ein Unternehmen, das selbst Bindeglied zwischen universitärer Bildung, Wissenschaft und praxisnaher Anwendung in Wirtschaft und Gesellschaft ist? Die Entscheidung für artop – das Institut für Arbeits- und Technikgestaltung, Organisations- und Personalentwicklung an der Humboldt-Universität zu Berlin fiel also leicht. Der 1995 auf Initiative von Professor Wolfgang Scholl als An-Institut der Humboldt-Universität gegründete Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, den Wissensaustausch zwischen Universität und Gesellschaft zu beflügeln. Und das zu beiderseitigem Nutzen: Während Unternehmen und Organisationen mit dem Wissenstransfer aus der Universität zu neuen Erkenntnissen gelangen, profitiert die universitäre Ausbildung von der praxisnahen Umsetzung ihrer Inhalte. Neben 14 Vereinsmitgliedern und sechs festen Mitarbeitern haben bereits mehr als 50 Studenten in den artop-Projekten mitgearbeitet, Kontakte zu Unternehmen geknüpft und teilweise dort auch einen Job gefunden. Das Team unter der Geschäftsführung von Dr. Thomas Bachmann arbeitet dabei interdisziplinär und setzt sich aus Psychologen, Informatikern, Wirtschaftswissenschaftlern, Pädagogen und Produktdesignern sowohl mit wissenschaftlichem als auch praktischem Hintergrund zusammen.

Umfangreiches Themenspektrum

Das Leistungsspektrum ist dementsprechend umfassend und reicht von anwendungsorientierter Grundlagen- und Auftragsforschung über die Beratung von Unternehmen und Organisationen bis hin zu Personaltraining und beruflicher Weiterbildung. Für die Daimler Chrysler AG und die BMW AG ist artop zum Beispiel im Bereich der Verkehrs- und Mobilitätsforschung tätig; und bei der KUKA Schweißanlagen und Roboter GmbH Augsburg gab artop wichtige Impulse bei der Gestaltung von Mensch-Maschine-Schnittstellen, um nur zwei Themenkomplexe anzureißen. Der Jahresumsatz des Unternehmens beträgt etwa eine Million DM. Eines der spannendsten Projekte zur Zeit läuft im Rahmen der Begleitforschung über die Wirksamkeit der InnoRegio-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. InnoRegio fördert das Entstehen von Innovationsnetzwerken in den neuen Bundesländern. artop untersucht dabei in den 25 prämierten Netzwerken die Prozesse der Kommunikation und Kooperation. Mittels Interviews, schriftlicher Befragungen oder durch teilnehmende Beobachtungen in Sitzungen werden Fragestellungen zur Organisation der Kooperation in den Netzwerken unter die Lupe genommen. Dabei geht es u.a. darum, wie der Interessensausgleich verläuft oder wovon es abhängt, ob die Netzwerke erfolgreich sind.

Train the trainer

Ein elementares Standbein bei artop ist die Trainerausbildung. Moderne Unternehmen und Organisationen setzen bei Trainern und Beratern neben dem Fachwissen zunehmend auch auf methodische und soziale Kompetenzen. artop bietet dafür auf die Unternehmen abgestimmte aufgaben- und zielorientierte Verhaltenstrainings, in denen Mitarbeiter und Führungskräfte Handlungskompetenz für ihre berufliche Praxis erwerben können. Zu den Ausbildungsinhalten gehören z. B. Teambuilding, Gruppendynamik, Konfliktmanagement, soziale Interaktion genauso wie Moderation und Präsentation, Verkauf und Vertrieb oder Zeit- und Selbstmanagement.

Ein solches Programm gibt es inzwischen auch für Studenten: »skip – sozial kompetent in die praxis«. Denn soziale Fähigkeiten werden heute verstärkt schon von Berufseinsteigern erwartet.

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Bericht

Ein intelligentes Adlershofer Netzwerk
Die Technologiestiftung Berlin holte im Rahmen einer Arbeitstagung
führende deutsche Stahlunternehmen nach Adlershof

Das Netzwerk »Intelligente Meßsysteme«, das von der TSB Technologiestiftung Berlin, Geschäftsstelle Adlershof, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Däumichen (Foto oben) gemanagt wird, knüpft an die räumliche Nähe von ca. 360 technologieorientierten Unternehmen, zwölf außeruniversitären und drei universitären Forschungseinrichtungen mit 1.300 Beschäftigten am Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Adlershof an. Vorrangiges Ziel dieses Netzwerkes ist die Akquisition von Aufträgen und deren Realisierung durch Bündelung der Kernkompetenzen der Adlershofer Firmen auf dem Gebiet der Messtechnik durch gemeinsame Leistungsplanung und durch Nutzung der Ressourcen im Netzwerkverbund.

Erfolgreiche Netzwerktypen

Die Erfahrungen in Adlershof zeigen, dass sich drei Netzwerktypen besonders bewährt haben. Beim regionalen innovativen KMU-Netz gruppieren sich Kompetenzen um ein bestehendes leistungsfähiges mittelständisches Unternehmen herum. Der zweite Typ ist dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Gebiet Messtechnik innovative, technologisch orientierte Unternehmen und externe Industrieforschungseinrichtungen als gleichberechtigte Knoten im Netz ein FuE-Kompetenzzentrum bilden. Im branchenbezogenen Verbundnetz schließlich agieren Töchter von Großunternehmen sowie universitäre und außeruniversitäre Forschungsinstitute gemeinsam.

Das Netzwerk »Intelligente Meßsysteme« besitzt ein beträchtliches Potenzial, das in immer stärkerem Maße erschlossen und nutzbar gemacht wird. Seit dem Start des Netzwerkes im April 1998 mit einer Anschubfinanzierung durch das Bundesministerium für Wirtschaft konnten durch die Akquirierung von entsprechenden Aufträgen und die Zusammenführung technologischer Kompetenzen über 150 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Dass das Konzept aufgeht, zeigen neben den bereits akquirierten Aufträgen als Systemanbieter Kooperationen mit der Siemens AG, Rolls-Royce, MTU-Ludwigsfelde, BMW AG (Sparte Motorräder) und mit internationalen Auftraggebern wie dem International Computer Science Institut (ICSI) und Softopial/Japan.

Höhepunkte der Kooperation

Einen Höhepunkt dieser Kooperationen stellte die Arbeitstagung Ende November dar, an der führende Unternehmen der deutschen Stahlindustrie, wie zum Beispiel die Deutsche Titan GmbH, die Edelstahlwerke Buderus AG und die Georgsmarienhütte GmbH, die Krupp Hoesch Federn GmbH, die Salzgitter AG Stahl und Technologie sowie die Thyssen Krupp Stahl AG und die Vallourec & Mannesmann Deutschland GmbH teilnahmen.


Eine Reihe Adlershofer Unternehmen präsentierte ihre Ergebnisse, die sie in Gemeinschaftsarbeit mit anderen Unternehmen im Rahmen des Netzwerkes erreicht hatten - so zum Beispiel das IfG Institut für Gerätebau, LTB Lasertechnik Berlin, IIEF Institut für Informatik in Entwurf und Fertigung, Imtronik GmbH, ism Ingenieurbüro für Spezialmesstechnik u.a. Diese Präsentationen wurden von den Vertretern der Stahlindustrie mit Interesse aufgenommen. Das zeigten auch die individuellen Fachgespräche am Nachmittag, in denen verschiedene Geschäftsprojekte konkret besprochen wurden. Dr. Alexander Borowikow (Foto unten, Mitte), Geschäftsführer der GMT Gesellschaft für metallurgische Technologie- und Softwareentwicklung mbH, mit dem gemeinsam die Arbeitstagung vorbereitet und durchgeführt wurde, hob das eindrucksvolle Know-how der Adlershofer Firmen hervor.

Besonderes Interesse fand auch eine begleitende Ausstellung, in der von den Firmen Beispiele der Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft vorgestellt wurden (z.B. durch die GFaI, heliocentris GmbH, Flexikon GmbH, IIEF, Aucoteam GmbH u.a.). Den Abschluss der Tagung bildete ein Besuch von BESSY II. Wegen der großen Resonanz planen die Teilnehmer eine weitere Arbeitstagung Mitte dieses Jahres in Adlershof, um Bilanz zu ziehen und weiterführende Geschäftsprojekte zu beraten.

Prof. Dr. Klaus Däumichen

Kontakt :

    Prof. Dr. Klaus Däumichen
    TSB – Geschäftsstelle Adlershof
    Tel.: 6392 - 5171

Kurznotiz

Adlershofer Splitter 6
Wissenschaftshistorische Schriftenreihe der WITEGA mit neuem Band

Der neue Band der Reihe »Wissenschaftshistorische Adlershofer Splitter« dokumentiert die wechselvolle Geschichte einer der früher international bekanntesten Adlershofer Forschungseinrichtungen, des Zentralinstituts für Optik und Spektroskopie.

Die Publikation beginnt mit einer Darstellung zu den »Gründungsvätern« des Instituts, die aus der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt kamen. Ihre wissenschaftlichen Arbeiten wurden ab 1946 im Optischen Laboratorium in Berlin-Karow, in den 50er und 60er Jahren im Institut für Optik und Feinmechanik bzw. Spektroskopie fortgesetzt und wurden schließlich bis 1991 im Zentralinstitut für Optik und Spektroskopie weitergeführt.

Autoren der Beiträge sind ehemalige Institutsmitarbeiter wie Witlof Brunner, Jürgen Frahm, Johannes Gatzke, Klaus Junge, Albrecht Lau, Peter Victor Nickles, Wolfgang Radloff, Wolfgang Rieker, Horst Völz u.a. Sie geben einen Einblick in das vielgestaltige wissenschaftliche Leben und bedeutende Erfindungen dieser Zeit. Nicht nur Historiker kommen auf ihre Kosten bei Berichten über die Erfindung der Gleitsichtbrille im Jahre 1953, das Lausche Doppelmikroskop 1958, den ersten Rubinlaser 1962, das TRIROTA-Verfahren in den 60er Jahren und die Atmosphärenforschung, mit der Anfang der 70er Jahre der Einstieg in die sowjetische Kernfusionsforschung gelang.

    Heftschutzgebühr: 20 DM
    WITEGA e.V.
    Tel.: 6392 - 2001

Kurznotiz

Ernst-Eckhard-Koch-Preis geht an Adlershofer Nachwuchswissenschaftler

Dr. Thomas Knuth erhielt für seine herausragende Dissertation auf dem Gebiet der Beschleunigerphysik im Rahmen des diesjährigen Nutzerkongresses der BESSY-Gesellschaft am 7. Dezember den Ernst-Eckhard-Koch-Preis. Der Preis wurde bereits zum zehnten Mal vom Verein der Freunde und Förderer von BESSY e.V. verliehen und geht in diesem Jahr mit Knuth an einen jungen Adlershofer Wissenschaftler, der mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Stabilität und der Brillanz der BESSY-Synchrotronstrahlung leistete: Durch die Konstruktion und anschließende Installation elektronischer Systeme zur Dämpfung der bestehenden Instabilitäten verbesserte sich nicht nur die Brillanz des BESSY-»Lichts«, es wurden auch die Grundvoraussetzungen für den zukünftigen Betrieb der Anlage bei noch höheren Teilchenströmen geschaffen. Damit konnte Knuth mit seiner Arbeit, die er von 1997 bis 1999 an der Anlage BESSY II in Adlershof anfertigte, dazu beitragen, dass sich die Experimentiermöglichkeiten für BESSY-Nutzer insgesamt verbesserten.

Kurznotiz

Die erste Ausgabe des »Adlershof Magazins« ist da

Richteten einen kritischen Blick in die Zukunft der Öffentlichkeitsarbeit von Adlershof (v. l. n. r.): WISTA-Geschäftsführer Prof. Dr. Rolf Scharwächter, Humboldt-Vizepräsident Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel, WISTA-Kommunikationsleiter Dr. Peter Strunk und Dipl.-Ing. Jens Krause, Geschäftsführer der BAAG, diskutierten anlässlich der Präsentation des neuen »Adlershof Magazins« über »Wirklichkeit und öffentliche Wahrnehmung des Technologiestandortes Adlershof« mit dem Medienbeauftragten für Berlin-
Brandenburg, Bernd Schiphorst. In zumindest einem Punkt waren sich die Teilnehmer einig – Adlershof muss in der Öffentlichkeit präsenter sein. Ein erster Schritt auf diesem Weg ist das neue zweisprachige »Adlershof Magazin«, das sich mit einem weiten Spektrum an aktuellen Themen aus der Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien an ein breites Publikum richtet.

Das Magazin kann bei der WISTA-MANAGEMENT GMBH für 10,- DM erstanden werden.

Info-Tel. : 6392 - 2213

Kurznotiz

Neuer Entwicklungsträgervertrag unterzeichnet

Staatssekretär Frank Bielka (im Foto Mitte) unterzeichnete im Dezember den neuen Entwicklungsträgervertrag mit der BAAG, Berlin Adlershof Aufbaugesellschaft GmbH. Die Geschäftsführer, Dipl.-Ing. Jens Krause (rechts im Bild) und Rechtsanwalt Eckart Clausen, waren mit dem Ergebnis der Verhandlungen zufrieden. Der Vertrag regelt die Durchführung der Entwicklungsmaßnahme Adlershof, mit der die BAAG erneut beauftragt wurde. Von beiden Seiten wurde hervorgehoben, dass nach anfänglichen Turbulenzen jetzt auch die Zusammenarbeit mit dem Landesrechnungshof sehr konstruktiv geworden sei. Der Hauptausschuss hatte schon im
November den Bericht über den Abschluss des neuen Vertrages ohne weitere Aussprache zur Kenntnis genommen.

Kurznotiz

Neue Köpfe in der Kommunikation

Seit 1. November vergangenen Jahres hat der Bereich Kommunikation der WISTA-MANAGEMENT GMBH zwei neue Mitarbeiter: Künftig werden sich Alexander Seiffert und Lisa Jani gemeinsam mit Dr. Peter Strunk und Sylvia Nitschke um den Außenauftritt und die innere Kommunikation auf dem Standort kümmern, während Elke Krettek und Götz Schaele weiterhin die Veranstaltungen organisieren. Die beiden neuen Mitarbeiter sollen an dem öffentlichen Erscheinungsbild des Standortes feilen, wobei Alexander Seiffert (Tel.: 6392 - 2218) zunächst für die Erstellung des neuen Jahresberichtes und einer neuen Dienstleistungsbroschüre zuständig ist. Lisa Jani (Tel.: 6392 - 2213) hingegen zeichnet für die Redaktion des „Adlershof Aktuell" und für die Aktualisierung des Branchenverzeichnisses
verantwortlich. Beide freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit und sind für Anregungen offen.

 

Veranstaltungen und Termine

Januar 2001

Impressum

Herausgeber :
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Rudower Chaussee 17
12489 Berlin

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Verantwortlich : Dr. Peter Strunk
Redaktion : Lisa Jani
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Druck : Druckerei Thiebach

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