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Inhalt

Juli / August 2001


Editorial
Wege zum Wachstum: Export und strategische Allianzen

Titel
Auslandsmärkte im Visier
BAO BERLIN International GmbH bietet Förderprogramm

Interview
Im Gespräch mit...
Jörg Schlegel, Sprecher der Geschäftsführung von BAO BERLIN

Portrait
Bayern – Berlin – Moskau
GeRossa organisiert deutsch-russischen Technologietransfer

Portrait
Ein echter Hingucker
Stereoscopic Scanning bietet Do-it-yourself-Kit für 3D-Aufnahmen

Essay
Die Symphonie dieser Stadt
Zwei amerikanische Praktikanten berichten von ihren Eindrücken

Aktuelles
Neues Kompetenzzentrum für Gasphasenepitaxie im FBH
Neue Technologien und Spin-offs schaffen neue Arbeitsplätze

Aktuelles
»Erste Hilfe« für die Schaffung von Ausbildungsplätzen

Serie
Straßen – Namen (5): Wilhelm Ostwald
Serie zu den Namensgebern der Straßen in Adlershof

Aktuelles
Festakt für einen echten Adlershofer
Professor Ingolf Hertel feiert seinen 60. Geburtstag

Aktuelles
Vom Konferenztisch bis zum Computer
Legler – Objekt und Technik feiert am Groß-Berliner Damm Firmenjubiläum

Aktuelles
Otto von Guericke-Preis für akustische Kamera

Aktuelles
Umweltpreis für hervorragende Leistungen
IGEA mbH betreute prämiertes BSR-Projekt

Kultur
Ein Elch aus Bergahorn

Aktuelles
Kekuléstraße 2 - 4

Veranstaltungen und Termine

Impressum

Editorial


Wege zum Wachstum: Export und strategische Allianzen

Die bekannten Erfolgsfaktoren für junge Unternehmen sind Qualität des Managements, Ehrgeiz zu Wachstum und Gewinn und nicht zuletzt Vertrautheit mit der Dynamik des Marktes und des Wettbewerbes. Junge Unternehmen wachsen natürlich zunächst im regionalen und erst später in den internationalen Markt. Dieses Wachstum kann auf zwei Wegen geschehen: durch Export in neue Märkte oder durch strategische Allianzen in neuen Märkten.

Die Exportquote der Berliner Wirtschaft ist mit ca. 23 % im Vergleich zu anderen Bundesländern niedrig und mit einem Anteil von 47 % stark auf die Europäische Union ausgerichtet. Der Ausfuhranteil der Unternehmen in Berlin Adlershof ist, wie eine Umfrage ergeben hat, mit etwa 15 % noch niedriger. Dabei ist es erfreulich, dass in einigen Technologiefeldern die Exportquote bemerkenswert hoch ist – wie z. B. im Bereich Photonik und optische Technologien mit 45 % und bei den Umwelt-, Bio- und Energietechnologien mit 36 %. Dafür sind die Anteile in den anderen Feldern umso niedriger. Wir begrüßen es daher, dass die Senatsverwaltung für Wirtschaft und Technologie gemeinsam mit der BAO BERLIN International GmbH mit dem Außenwirtschaftsförderprogramm »Neue Märkte erschließen« junge Berliner Unternehmen bei Messen, Präsentationen, Marktrecherchen und Qualifizierung fördern will. Wir haben aber in Anbetracht der Defizite der Berliner Wirtschaft kein Verständnis dafür, dass die Mittel nunmehr durch die Haushaltssperre eingefroren wurden.

Die WISTA-MANAGEMENT GMBH unterstützt seit Jahren mit dem internationalen Büro (und hier besonders dem deutsch-französischen und dem deutsch-russischen Büro) die Unternehmen in Adlershof mit Informationen, Beratung und Kontakten. Umgekehrt bietet das Ost-West-KooperationsZentrum (OWZ) Unternehmen aus internationalen Märkten gleiche Leistungen für den europäischen Markt.

Strategische Allianzen sind Koalitionen von eigenständigen Unternehmen, die das Ziel verfolgen, die individuellen Stärken in einzelnen Geschäftsfeldern oder Wertschöpfungsbereichen zu vereinen und dadurch Erfolgspotentiale in neuen Märkten zu erschließen. Die Erscheinungsformen in der Reihenfolge steigender Verflechtung und auch finanziellen Engagements sind projektorientierte Kooperation, Lizenzen, Kapitalbeteiligungen, Joint Ventures oder Cross-sharing. Strategische Allianzen können gerade für junge Unternehmen Vorteile bieten, da sie auf der einen Seite Volumen-, Zeit- und Technologievorteile bieten und auf der anderen Seite Risiken reduzieren.

Die WISTA-MANAGEMENT GMBH bietet durch Partnerschaften mit Wissenschafts- und Technologieparks in China, Finnland, Frankreich und demnächst England die Möglichkeit, Unternehmen mit ergänzenden Geschäftsfeldern und Wertschöpfungsstufen zu finden. Der Weg zu neuen Märkten ist zwingend, aber auch lang und aufwändig. Beratung ist daher unbedingt erforderlich. Die Angebote der öffentlichen Organisationen in Berlin sollten daher auf jeden Fall genutzt werden.


Ihr
Prof. Dr. Rolf Scharwächter
Generalbevollmächtigter für den Standort Berlin Adlershof


Titel

Auslandsmärkte im Visier
BAO BERLIN International GmbH bietet Förderprogramm


Die Wege zu den Auslandsmärkten sind oft weit und verschlungen. Um Orientierungshilfen anzubieten, kooperiert die WISTA-MANAGEMENT GMBH seit einigen Monaten verstärkt mit der BAO BERLIN International GmbH.

Die BAO BERLIN versteht sich als Berater und Dienstleister mit außenwirtschaftlichem Schwerpunkt (s. Kasten). Zur Zielgruppe zählen kleine und mittlere Unternehmen, Forschungseinrichtungen und -institutionen, wie sie in Adlershof zahlreich zu finden sind. Im Auftrag des Landes Berlin unterstützt die BAO mit einem Außenwirtschaftsförderungsprogramm den Einstieg in internationale Märkte.


Programm »Neue Märkte erschließen«

Rückwirkend zum Januar 2000 haben die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft und Technologie und der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) das Außenwirtschaftsförderungsprogramm »Neue Märkte erschließen« neu aufgelegt. Es hat eine Laufzeit bis 2006. Projektträger ist die BAO BERLIN. Unterstützt werden u. a. Unternehmerreisen, Messebeteiligungen, die Teilnahme an Firmenpools, Kontakt- und Kooperationsbörsen sowie Fachveranstaltungen mit internationalem Bezug, Firmen- und Produktpräsentationen im Ausland, die Schulung von Mitarbeitern in eigenen Auslandsvertretungen sowie »Pre-Market-Check« und »Export-Coaching«. Für all das gibt es Zuschüsse von 50 %.

Gefördert werden können Unternehmen, die nicht mehr als 500 Beschäftigte haben. Ihr Jahresumsatz darf den Betrag von 80 Mio. Euro oder 54 Mio. Euro Jahresbilanzsumme nicht übersteigen. Außerdem darf sich nur ein Anteil von weniger als 25 % im Besitz von Unternehmen befinden, welche diese Kriterien nicht erfüllen.

Doch aufgrund der Berliner Haushaltssperre liegt das Programm zur Zeit »auf Eis«. Ausgenommen sind gegenwärtig nur die Fördermittel zur Teilnahme an der international renommierten Umweltmesse POLLUTEC, die vom 4. bis 7. Dezember 2001 in Paris stattfindet. Diese Mittel wurden von der BAO bereits im Dezember 2000 beim Senat angemeldet. Auch mehrere Umwelt- und Energietechnologiefirmen aus Adlershof werden teilnehmen.


Zusammenarbeit mit dem dfb

Unterstützt werden sie dabei von einem erfahrenen Partner der BAO BERLIN in Adlershof: dem deutsch-französischen büro (dfb), einer gemeinsamen Gründung der WISTA-MANAGEMENT GMBH, der Association Franco-Allemand pour la Science et la Technologie (AFAST, Paris) sowie der Deutsch-Französischen Gesellschaft für Wissenschaft und Technologie (DFGWT, Bonn). Das dfb ist sowohl Innovationsberater, als auch Vermittler von Partnerschaften bei Forschungs-, Entwicklungs- und Vertriebsprojekten. Außer-dem hilft es beim Aufbau von Zulieferprojekten. Es stützt sich bei seiner Arbeit auf ein enges Netz von Partnern. Die Kontakte reichen inzwischen über ganz Europa.

Mit der BAO BERLIN arbeitet das dfb schon seit Jahren bei der Organisation von Gemeinschaftsständen auf Auslandsmessen zusammen. Diese Kooperation soll auch in Zukunft fortgesetzt werden. Darüber hinaus bietet das dfb eine Reihe eigener Aktivitäten an, die für Unternehmen am Standort, die sich für Auslandsmärkte interessieren, von Bedeutung sind. So ist das dfb seit drei Jahren Regionalkoordinator des »Transtech«-Projektes. Dabei geht es um den Aufbau eines europäischen Firmennetzwerkes von Systemzulieferern für die Verkehrstechnik. Am 14. September 2001 findet in Adlershof die Abschlussveranstaltung statt, zu der über hundert Unternehmensvertreter aus ganz Europa erwartet werden. Für Ende November 2001 organisiert das dfb eine Veranstaltung zum Thema Venture-Capital in der Biotechnologie. Und im Dezember tritt das dfb gemeinsam mit BAO BERLIN auf der POLLUTEC auf.


BAO BERLIN wurde 1950 als »Berliner Absatz-Organisation GmbH« unter Beteiligung der westlichen Besatzungsmächte, des Magistrats und der Berliner Wirtschaft gegründet. Sie sollte den Fernabsatz West-Berliner Produkte und Dienstleistungen fördern. BAO BERLIN war lange Zeit das alleinige Bindeglied West-Berlins zum damaligen Ostblock. Heute firmiert die Gesellschaft als BAO BERLIN International GmbH. Schwerpunkte ihrer Aktivitäten sind die Wirtschaftsräume der EU, die Märkte in Mittel- und Osteuropa sowie in Asien und Nordamerika. BAO BERLIN ist neben ihrer Funktion als Außenwirtschaftsabteilung der Industrie- und Handelskammer zu Berlin (IHK) auf dem Gebiet des Consulting tätig, ist eingebunden in weltweite Netzwerke, berät zu allen außenwirtschaftlichen Fragen und Themen der EU sowie zum transnationalen Technologietransfer. Außerdem ist sie die offizielle Auftragsberatungsstelle des Landes Berlin.


Kontakt und Informationen

Dr. Helge Neumann, dfb
Tel.: 6392-2231 /-2230
E-Mail: helge@wista.de

Christoph Steffen, BAO
Tel.: 315 10-313
Antragsformulare für das Förderprogramm unter www.bao-berlin.de


Interview

Im Gespräch mit...
Jörg Schlegel, Sprecher der Geschäftsführung von BAO BERLIN


Ist Berlins Wirtschaft »exportschwach«?

Von »Exportschwäche« kann keine Rede sein. Berlin hat bei der Entwicklung außenwirtschaftlicher Beziehungen von Industrie und Dienstleistern seit 1991 deutlich aufgeholt. Wenn die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und die Weltkonjunktur sich nicht verschlechtern, können wir den Aufholprozess fortsetzen. Es hat seit 1991 eine kontinuierliche Steigerung der Bruttowertschöpfung im produzierenden Gewerbe gegeben. Wir liegen in Berlin heute bereits über dem Bundesdurchschnitt. Die gestiegene Wettbewerbsfähigkeit führte auch zu einer deutlichen Steigerung der Exportquote von 10,5 % 1991 auf heute 23,6 %. Und betrug der Anteil der Berliner Exportquote am Bundesdurchschnitt 1991 nur 40 %, so wuchs er bis 2000 auf 65 % an. Bei diesen Zahlen ist zu berücksichtigen, dass die Exportstatistik nur den Warenverkehr, nicht aber die Dienstleistungen erfasst.


Wie haben die Unternehmen diesen Qualitätssprung bewältigt?

Die wirtschaftlichen Umbrüche betrafen Berlin nach der Wiedervereinigung besonders hart, und zwar in doppelter Hinsicht. Im Ostteil der Stadt war die Wirtschaft nicht mehr konkurrenzfähig, im Westen entfielen schlagartig die bis dahin gewährten Berlinpräferenzen. Die industrielle Wirtschaftskraft, gemessen an der Zahl der Arbeitsplätze der Stadt, halbierte sich. Aber trotz dieses dramatischen Abbaus industrieller Substanz stieg der Warenverkehr in das Ausland in den letzten Jahren stetig. Die Unternehmen haben ihre Produkte wettbewerbsfähiger gemacht, sie haben die Herausforderungen der Globalisierung erfolgreich angenommen.


Aber dennoch hat die Berliner Wirtschaft Nachholbedarf.

Das ist richtig. Wir dürfen allerdings nicht den Fehler begehen und die internationale Orientierung der Unternehmen nur an deren Exportleistung messen. Viele Unternehmen engagieren sich direkt im Ausland. Dieser »Local Content« spielt heute eine große Rolle. Wir dürfen auch nicht übersehen, dass viele Unternehmen in Berlin produzieren, aber über außerhalb der Stadt gelegene Stammsitze oder Vertriebstöchter fakturieren. Für eine ganze Reihe von Produkten, die exportiert werden, gilt daher: »Nicht überall, wo Berlin drin ist, steht auch Berlin drauf.«


Welche Bedeutung messen Sie der Entwicklung außenwirtschaftlicher Beziehungen in Adlershof bei?

Adlershof spielt für uns eine zentrale Rolle der Stadt- und Wirtschaftsentwicklung. Die BAO BERLIN hat sich beispielsweise sehr dafür eingesetzt, das Ost-West-KooperationsZentrum (OWZ) dort anzusiedeln. Wie Sie wissen, verfügen wir traditionell über sehr gute Kontakte zu den mittel- und osteuropäischen Ländern. Großes Interesse haben wir natürlich auch an einer weiteren Zusammenarbeit mit dem deutsch-französischen büro (dfb).


Was raten Sie Adlershofer Unternehmen, die sich verstärkt auf Auslandsmärkten engagieren wollen?

Sie sollten sich in jedem Fall beraten lassen. Wir können z. B. in ausländischen Zielmärkten Untersuchungen zur Konkurrenzsituation durchführen. Auch das von uns gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft und Technologie erarbeitete Außenwirtschaftsförderungsprogramm »Neue Märkte erschließen« sollten sie nutzen. Bedauerlicherweise fällt dieses Programm z. Zt. unter die in Berlin verfügte Haushaltssperre. BAO BERLIN hat an den Senat mehrfach appelliert, die Haushaltssperre aufzuheben und die Mittel wieder – wie ehemals geplant – von 3,5 auf 5,5 Mio. DM für 2001 zu erhöhen; bisher leider ohne Erfolg.


Können Sie guten Gewissens den Unternehmen empfehlen, sich dennoch zu bewerben?

In jedem Fall nehmen wir die Anträge entgegen. Allerdings besteht das Risiko, dass bei fortgesetzter Sperre der Mittel den Unternehmen keine Unterstützung gewährt werden kann.


Portrait

Bayern – Berlin – Moskau
GeRossa organisiert deutsch-russischen Technologietransfer


Was bedeutet eigentlich Technologietransfer? Zum Beispiel das: Wer in Moskau einen Parkplatz sucht, bekommt in Zukunft seinen Parkschein aus einem Automaten aus Bayern. Zwischen dem Moskauer Autofahrer und dem bayrischen Automatenhersteller steht Olga Tarassova, Geschäftsführerin der Adlershofer Firma GeRossa GbR. Olga Tarassova bringt mit ihrem Know-how und ihren Kontakten zusammen, was zusammen gehört.


Aus Kreuzberg ins OWZ

Angefangen hat alles in einer Werkstatt für Bürobedarf in Kreuzberg. Die Firma F.Hellwig&Stockbridge verfügte mit der Produktion von Stempeln, Visitenkarten und Briefbögen über einen kleinen und soliden Kundenkreis in Berlin, als Olga Tarassova, damals Generalvertreterin eines Berliner Unternehmens für Postautomatisierung und Stempelanlagen, eine Musterlieferung neuer Stempel für das russische Postministerium benötigte. Die Kreuzberger konnten liefern. Und als das Telekommunikationsunternehmen »Promsviasj« aus dem russischen Perm nach Lösungen für die Modernisierung veralteter Postanlagen suchte, wusste Tarassova bereits vom Know-how von F.Hellwig&Stockbridge. Mit ihrer Hilfe ging bald darauf die erste neue Stempelmaschine auf dem Moskauer Internationalen Flughafen »Scheremetjevo 2« in Betrieb.

Die Idee, aus dieser erfolgreichen Zusammenarbeit ein eigenständiges Unternehmen für internationalen Technologietransfer zu machen, kam von Lydia Dessau. Die Leiterin des Adlershofer Ost-West KooperationsZentrums (OWZ) machte Sabine Hellwig-Stockbridge und Olga Tarassova Mut zur Gründung einer neuen Firma. »Sie ist unsere Taufpatin«, erklärt Hellwig-Stockbridge im Hinblick auf die Unterstützung für das junge Unternehmen durch die OWZ-Chefin. Als die GeRossa GbR dann nach einem halben Jahr Vorbereitungszeit im Frühjahr 2000 ihre neuen Räume in der Rudower Chaussee 31 einweihte, war das ein bisschen wie der Einzug in eine große Wohngemeinschaft für Firmen. Die Atmosphäre stimmte und schnell entwickelten sich neue Geschäftskontakte.

Auch im OWZ stellt GeRossa Büromaterialen her und hat dafür etliche neue Abnehmer in unmittelbarer Umgebung gefunden. Briefpapier, Visitenkarten, Folienschriften und Schilder gehören zur Produktpalette. Es gibt eine Lasergraviermaschine, mit der Kunststoff, Holz, Marmor, Glas und Leder beschriftet sowie Acrylglas, Kunststoffe und Gummi geschnitten werden kann. Und natürlich produziert das Unternehmen immer noch Stempel, mittlerweile für die Deutsche Post AG sowie Abnehmer in Moldawien und Luxemburg.


Kontakte sind alles

Das Hauptbetätigungsfeld liegt heute allerdings beim Technologietransfer. Dank der guten Beziehungen zur russischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik entwickelt sich der Betrieb zu einer erfolgreichen Consultingfirma mit besten Kontakten zu Institutionen, wie dem russischen Ministerium für Wirtschaftsentwicklung und Handel, der Moskauer Stadtregierung sowie dem Institut für Luft- und Raumfahrt. Dabei funktioniert der Transfer von Know-how in beide Richtungen. Deutschen Firmen, wie beispielsweise dem bayrischen Hersteller für Parkscheinautomaten, vermittelt GeRossa Auskünfte und Beziehungen zu Partnern in Russland, informiert über die dortigen Gesetze sowie Handels- und Zollbestimmungen. Auf der anderen Seite vermittelt GeRossa russischen Unternehmen, die zuhause mit Investitionsschwierigkeiten für ihre Patente und Innovationen zu kämpfen haben, Kontakte nach Deutschland.

So hat das Moskauer Institut für Radioelektronik eine Methode zur zerstörungsfreien Untersuchung von Gebäuden auf Schäden in Elektro-, Gas- und Wasserleitungen mittels Radar entwickelt. GeRossa sucht nun in Deutschland nach Partnern, die an dieser Technologie interessiert sind.


Hightech und Handwerk

Olga Tarassova sieht für derartige Projekte im deutsch-russischen Technologietransfer ein immenses Potential. Demnächst organisiert sie in Kooperation mit der WITEGA-Forschung gGmbH ein Programm zur Schaffung von Praktikumsplätzen für Moskauer Studenten, die in den Semesterferien Erfahrungen in deutschen Handwerksbetrieben sammeln und gleichzeitig ihre deutschen Sprachkenntnisse erweitern möchten. Im deutsch-russischen Technologietransfer und in der Kombination von russischem Erfindergeist mit solider deutscher Handwerkskunst sieht sie die Zukunft ihres Unternehmens.

Für die Moskauer Autofahrer könnte es indes bald teuer werden: die ersten beiden Parkscheinautomaten aus Bayern wurden eben aufgestellt – vermittelt durch Olga Tarassova, Chefin der GeRossa GbR, Berlin Adlershof.


Kontakt :

Olga Tarassova
Tel.: 6392-6090
E-Mail: mail@gerossa.de

Portrait

Ein echter Hingucker
Stereoscopic Scanning bietet Do-it-yourself-Kit für 3D-Aufnahmen


Mittels einer kurzen Handbewegung hat die kleine Katze die schimmernden Augen verdreht oder der lustige Frosch das breite Maul weit aufgerissen. Wer erinnert sich nicht gern zurück an die Wackelbilder im Postkartenformat oder auf Lesezeichen, die Kinderherzen höher schlagen ließen und zum begehrten Sammlerobjekt wurden? Ohne Zuhilfenahme von 3D-Brillen oder ähnlichen Zusatzeinrichtungen wirken diese Bilder faszinierend dreidimensional.

Die inzwischen bei vielen längst in Vergessenheit geratenen Karten erleben gegenwärtig ein Comeback. Insbesondere in der Werbung werden diese Effekte wiederbelebt. Angefangen von der Telefonkarte mit Animation bis hin zur illuminierten Posterwerbung täuschen optische Tricks unser Auge. Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwischen Tiefeneffekt (also 3D- oder Kulissenwirkung) und Motioneffekt (Animation und Morphing).


Stereo sehen

Einer, der sich auf dem Gebiet der 3D-Erfassung auskennt, ist Richard Schubert von der Firma Stereoscopic Scanning. Sein im letzten Jahr patentiertes Verfahren basiert auf einem simplen Flachbettscanner. Dessen sehr gute optische Eigenschaften – Flachbett-scanner besitzen meist eine Tiefenschärfe von mehreren Zentimetern – erlaubt es, nicht nur Papier, sondern auch kleine, flache Gegenstände einzuscannen. Genutzt wird die Eigenschaft, dass die Abtaststrahlen des Scanners nicht nur senkrecht verlaufen, sondern zum Rand hin fächerartig ausstrahlen. Um eine dreidimensionale Bildsequenz mit schrittweiser Änderung der Perspektive zu erzeugen, wird der Gegenstand darum wiederholt aus verschiedenen seitlich leicht verschobenen Positionen auf der Glasplatte eingescannt und anschließend am Rechner bearbeitet. Mittels einer entsprechenden Software lassen sich die Aufnahmen streifenförmig ineinander verschachteln und als Einzelbild ausdrucken. Zum Schluss muss nur noch eine Linsenrasterfolie aufgebracht werden und man erhält den gewünschten 3D-Eindruck.


Wackelbilder selber machen

Wer das gern selbst ausprobieren möchte, ist mit dem Lenticular Starter Kit von Stereoscopic Scanning gut beraten. Der Baukasten befähigt auch den Laien, 3D-Linsenrasterbilder einfach und preisgünstig am eigenen PC anzufertigen. Beispielsweise kann man damit seine »Schmuckstücke«, wie Ketten, Ringe, Münzen oder ähnliches aus Dokumentations- und versicherungsrechtlichen Gründen einscannen und archivieren, originelle 3D-Kunstpostkarten herstellen oder eine Speisekarte in 3D plastisch und appetitanregend darstellen. Um das Justieren der Gegenstände beim Scannen zu erleichtern, tüftelt Richard Schubert gegenwärtig an einem automatischen Stereo/3D-Scanner. Sehr hohe Genauigkeit, Reproduzierbarkeit und ein kompakter Aufbau sind das größte Plus dieser Neuentwicklung.


Anwendungspalette

Denn nicht nur Kunst und Werbung setzen auf diese Art der dreidimensionalen Abbildung. Schon seit längerer Zeit besteht auch in Forschung und Industrie großes Interesse, Gegenstände optisch in drei Dimensionen aufzunehmen. Qualitätskontrolle ist dabei ein wichtiges Stichwort. Leiterplatten und andere Flachbaugruppen gehören hier zu den sehr gut zu überwachenden Gegenständen. Durch die hohe Reproduzierbarkeit der Aufnahmen sind Veränderungen an Baugruppen leicht feststellbar. Ein erneutes Scannen nach einem längeren Einsatz gibt außerdem detaillierte Informationen über mögliche Veränderungen durch mechanischen Verschleiß, Alterung oder Kundenmanipulation. Ferner können so auch langsame Prozessvorgänge, wie etwa das Wachstum von kleinen Kristallen oder biologischen Kulturen dreidimensional dokumentiert und überwacht werden. Im Unterschied zu herkömmlichen Verfahren der technisch aufwändigen 3D-Fotografie ist das Aufnehmen von Objekten mit einem 3D-Scanner nicht nur wesentlich preisgünstiger, sondern auch leichter handhabbar.


Kontakt :

Dr. Richard Schubert
Tel.: 67 89 25 86
E-Mail: schubert@stereoscopicscanning.de

Essay

Die Symphonie dieser Stadt
Zwei amerikanische Praktikanten berichten von ihren Eindrücken


Paul Nissler und Emily Grosvenor haben im Mai ein zweiwöchiges Praktikum im internationalen Büro der WISTA-MANAGEMENT GMBH absolviert. Paul studiert Germanistik an der Pennsylvania State University. Er verbringt den Sommer an der Universität Seville, Spanien. Danach möchte er sein Studium an einer deutschen Universität fortsetzen. Emily hat Anfang Mai ihr Studium in Germanistik abgeschlossen und wird nächstes Semester als Fulbright-Stipendiatin in München studieren.

Es gibt einen Witz: »Was beschreibt eine Person, die drei Fremdsprachen kann? – Dreisprachig. Was beschreibt eine Person , die zwei Fremdsprachen kann? – Zweisprachig. Und was beschreibt eine Person, die eine Sprache spricht? Amerikaner.«

Häufig wird behauptet, man lerne eine Fremdsprache, weil interkulturelle Kommunikation ein bedeutender Teil der Globalisierung sei. Wir sind aber amerikanische Germanisten, die sich aufgrund deutscher Vorfahren oder einfach aus Liebe zu Deutschland der deutschen Sprache und Literatur gewidmet haben. Durch unser Praktikum im Rahmen eines Programms der Pennsylvania State University sollten wir einen »tieferen Einblick in die deutsche Geschäftswelt« gewinnen.

In Wirklichkeit geht es jedoch nicht so sehr darum, die Unterschiede zwischen dem deutschen und amerikanischen Büroalltag mit ihren verschiede-nen Ordnungssystemen und Papierformaten kennenzulernen. Sondern uns haben zwei Sachen am meisten beeindruckt: den Aufbau des Ostens und besonders den von Adlershof zu beobachten und als amerikanische Germanisten eine intensive Erfahrung mit dem Übersetzen von deutschen Texten ins Englische zu machen.


Adlershof als Mikrokosmos

In Struktur stehen in Adlershof Alt und Neu nebeneinander wie ein Mikrokosmos des gegenwärtigen Zustands von Berlin, das seit zehn Jahren eine vereinigte Großstadt ist. Die traditionellen Mittel und Strategien der Geschäftswelt sowie auch Einstellung und Regeln würden ohne progressive Ideen, moderne Technologien und Risiken veralten. Die Symphonie dieser Stadt besteht also in dem Überleben des Alten und der vorzüglichen Entstehung des Neuen, was den einzigartigen Charakter der künftigen Großstadt bestimmt. Anstatt Zwiespältigkeit bedeutet die ständige Kooperation und Ergänzung der Gegenwart mit der Vergangenheit, die in Adlershof an den alten Flugzeughangars, an den spitzen neuen modernen Bürogebäuden, an den alten Plattenbauhäusern und an dem vielen Grün in der Natur zu erkennen ist. Diese Landschaft spiegelt die Verknüpfung alter und neuer Denkprozesse und Methoden wieder, die Adlershof zum Leben bringen.

Die Architektur auf dem Gelände erweist sich als herausragendster Teil von unserem Erlebnis. Im Bauhaus-Manifest hat Walter Gropius verkündet: »Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau.« Ein Satz, der Adlershof zu einer einzigen architektonischen und künstlerischen Pilgerstadt macht. Das Gelände ist durch seine Mischung von neuen und historischen Gebäuden sowohl ein Symbol des immer mehr imponierenden Aufbaus von Berlin, als auch der Treffpunkt von Geschichte und Gegenwart. Es ist in der Tat fesselnd, in einem authentischen Bauhaus-Gebäude tätig zu sein. Dem Prozess, die Landschaft der Stadt Berlin zu entwickeln und daraus eine grüne »Metropolis« zu schaffen, stehen wir mit großer Begeisterung gegenüber.


Das Vergnügen der Sprache

Unsere Aufgabe als Praktikanten bei der WISTA-MANAGEMENT GMBH bestand darin, Broschüren vom Deutschen ins Englische zu übersetzen und die englische Fassung des Adlershof Magazins zu korrigieren. Als Sprachliebhaber haben wir uns dabei sehr vergnügt, den perfekten Ausdruck oder das treffende Wort zu finden, was sich natürlich als ein äußerst schwieriger Auftrag erwies, wenn man die vielen Möglichkeiten der deutschen Satzkonstruktion erwägt.

Obwohl Englisch heutzutage im technischen und wirtschaftlichen Bereich herrschend ist, hören wir im internationalen Büro zeitgleich Deutsch, Französisch, Russisch, Englisch, Spanisch und sogar Polnisch und Ukrainisch. Als Amerikaner sehen wir dieses Treffen vieler Sprachen als eine einmalige Gelegenheit, die zu Hause in den Staaten sehr selten vorkommt.

Also bitte fragen Sie uns nicht, warum wir hauptsächlich Deutsch untereinander sprechen, auch wenn wir in unserer Muttersprache wesentlich verständlicher wären.


Aktuelles

Neues Kompetenzzentrum für Gasphasenepitaxie im FBH
Neue Technologien und Spin-offs schaffen neue Arbeitsplätze


Das Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) in Berlin Adlershof eröffnete am 28. Mai eine neue Laborhalle für Gasphasenepitaxie. Die hochmodernen Räume befinden sich in einem alten Bestandsgebäude direkt neben dem FBH in der Albert-Einstein-Straße 11. Josef Lange, zu der Zeit Staatssektetär in der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, betonte die Bedeutung des Baus bei der Übergabe an FBH-Direktor Professor Günther Tränkle als wichtigen Bestandteil der Berliner Wissenschaftslandschaft. Gemeinsam mit den komplementären Einrichtungen am Heinrich-Hertz-Institut und an der Technischen Universität Berlin sorge die neue Laborhalle des FBH dafür, dass Berlin eines der weltweit wichtigsten Zentren für die Gasphasenepitaxie von Verbindungshalbleitern sei, so Lange.

Bei der Gasphasenepitaxie handelt es sich um ein Verfahren zur Züchtung von ultrareinen und ultradünnen Halbleiter-Kristallschichten mit Präzision im Bereich einzelner Atomlagen. Damit können Halbleiterkristalle für die Opto- und Mikroelektronik maßgeschneidert werden, wie sie etwa für spezielle Bauelemente in Mobilfunk und Internet der jeweils neuesten Generation benötigt werden.


FBH als Technologieschmiede

Mit dieser Investition in Höhe von knapp 9 Mio. DM (durch den Bund und das Land Berlin sowie 5 Mio. DM aus Mitteln des Fonds für regionale Entwicklung, EFRE) stärkt das Ferdinand-Braun-Institut seinen Ruf als führende Technologieschmiede für GaAs-Verbindungshalbleiterbauelemente. Von der Simulation über die einzelnen Prozessschritte bis hin zu fertigen Halbleiter-Bauelementen mit Anwendungen in der Informations-, Kommunikations-, Laser- und Medizintechnik deckt das Institut sowohl grundlegende Forschungsarbeiten, als auch konkrete Applikationen für industrielle Partner ab.


Erfolgreiche Spin-offs

Neue Marktchancen eröffnen sich mit dem Kompetenzzentrum für die Anwender intelligenter Materialverbindungen und Technologien, die aus dem FBH hervorgegangen sind. Die Firmen Three-Five-Services AG und SemColas GmbH (Ausgründungen aus dem Institut) und die IXYS Berlin GmbH, eine Niederlassung der IXYS Corporation aus Santa Clara, die sich aufgrund der engen Kooperation mit dem FBH in Berlin Adlershof niedergelassen hat, haben im ersten Quartal 2001 schon 15 neue Arbeitsplätze in Adlershof geschaffen. Sie wollen in diesem Jahr ca. 10. Mio Euro in eigene Fertigungsstätten investieren und ihren Personalbestand zügig ausbauen.


Kontakt :

Volker Bentlage
Tel.: 6392-26106
E-Mail: bentlage@fbh-berlin.de

Aktuelles

»Erste Hilfe« für die Schaffung von Ausbildungsplätzen


Der Geschäftsführer der BAAG Berlin Adlershof Aufbaugesellschaft mbH, Jens Krause, richtete in seiner Begrüßung auf dem Neujahrsempfang an alle Partner auf dem Standort die Bitte, den vielleicht ungewöhnlichen Schritt zu wagen und trotz eigener Aufbauphase selbst einen Ausbildungsplatz anzubieten. Die Urban System Consult GmbH (USC), Muttergesellschaft der BAAG, hat bereits vor fünf Jahren damit begonnen. Inzwischen wurden drei Ausbildungen erfolgreich abgeschlossen, weitere vier Azubis sind derzeit unter Vertrag. Bei insgesamt rund 40 Mitarbeitern eine gute Quote.

Die Prokuristin der USC, Doris Kirchhof, selbst früher im Adlershofer Institut für Geographie und Geoökologie tätig, möchte diese positiven Erfahrungen nun gerne den Standortpartnern weitergeben und »Erste Hilfe« für die Anfangsphase leisten. »Das ist praxisnäher als ein Gang zur IHK, die letzlich dafür zuständig ist«, glaubt Kirchhof und hofft auf zahlreiche Interessenten in Adlershof.

Rufen Sie an unter Tel.: 214 909 360 oder schreiben Sie eine E-Mail : kirchhof@baag.de

Serie

Straßen - Namen (5): Wilhelm Ostwald (1853-1932)
Serie zu den Namensgebern der Straßen in Adlershof


Heute mag der Name Ostwald vor allem mit physikalischer Chemie und Katalyse verbunden sein. Tatsächlich jedoch könnte man ihn aufgrund seiner Vielseitigkeit geradezu als einen der letzten Universalgelehrten bezeichnen.


Der Chemiker Ostwald

Der in Riga geborene Wilhelm Ostwald studierte Chemie und wurde im Alter von 28 Jahren in Riga zum Professor der Chemie berufen. Sein wissenschaftliches Interesse galt den Gesetzmäßigkeiten der Bildung chemischer Verbindungen. Untersuchungen von Elektrolytlösungen führten zum Ostwaldschen Verdünnungsgesetz (mit zunehmender Verdünnung steigt der Dissoziationsgrad) sowie zur Ostwaldschen Stufenregel (über den stufenweisen Verlauf chemischer Reaktionen).

Inzwischen war Wilhelm Ostwald nach Leipzig gewechselt, interessierte sich für katalytische Prozesse und arbeitete u. a. über zwei Großprobleme der chemischen Industrie: die Synthese von Ammoniak aus Stickstoff und Wasserstoff sowie die Oxydation des Ammoniaks zu Salpetersäure. Sein Vortrag »Über Katalyse« auf der Hamburger Naturforscher-Tagung 1901 ist durch die Darstellung des katalytischen Begriffs sowie durch die Verknüpfungen mit Biologie und Technik ein Meilenstein in der Entwicklungsgeschichte der Katalyse. 1909 erhielt Wilhelm Ostwald für seine Arbeiten über Katalyse den Nobelpreis für Chemie.

In Adlershof forscht heute das Institut für Angewandte Chemie Berlin-Adlershof (ACA) über katalytische Reaktionen.


Der Philosoph Ostwald

Die Interessen Ostwalds waren aber breiter gefächert. Als junger Dozent hielt er Vorlesungen über Musik und Harmonielehre. Seine Liebe zur Malerei führte ihn in späteren Jahren zur Entwicklung einer Farbenlehre, die in der Industrie Anwendung fand. Er vertrat als Philosoph und als Leiter des Monistenbundes die These, Energie sei das Grundprinzip der belebten und unbelebten Welt. Außerdem gründete und leitete er verschiedene Zeitschriften (schrieb z. B. 4.800 Artikel für seine »Zeitschrift für physikalische Chemie«). Seine Lehrbücher wurden Standardwerke, und aus seiner Lehrtätigkeit ging eine große Zahl bedeutender Chemiker hervor.


Wiebke Metzgen,
im Auftrag der IGAFA e.V.


Aktuelles

Festakt für einen echten Adlershofer
Professor Ingolf Hertel feierte seinen 60. Geburtstag


Am 9. Juni dieses Jahres feierte Professor Ingolf Hertel seinen 60. Geburtstag. Zwei Tage später ehrte die Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien Ingolf Hertel im Gebäude der WISTA-MANAGEMENT GmbH mit einem Festakt.

Hertel hat als Wissenschaftler, Wissenschaftsmanager und Wissenschaftspolitiker bedeutenden Anteil am Aufbau von Berlin Adlershof zu einem der inzwischen weltweit größten Wissenschafts- und Technologiestandorte. »Er hat als Pionier mit Zuversicht, Tatkraft und großer Ausdauer Adlershof mit zu der bedeutenden Position geführt, die es heute erreicht hat«, sagte Professor Rolf Scharwächter, der Generalbevollmächtigte für Adlershof, in seinem Grußwort.

Hertel wurde 1992 zum Direktor des Max-Born-Institutes für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie (MBI) in Adlershof berufen. Seit 1993 ist er außerdem Professor am Fachbereich Physik der Freien Universität Berlin. Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass das aus der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR hervorgegangene MBI sich erfolgreich entwickelte und internationales Ansehen erwarb. Außerdem setzte er sich in Adlershof für die Selbstorganisation der wissenschaftlichen Institute ein. Seit 1992 ist er Sprecher der Initiativgemeinschaft außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Adlershof e.V. (IGAFA). Darüber hinaus befasste er sich mit der konzeptionellen Entwicklung des Parks, u. a. von 1998 bis Anfang 2000 als Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur Berlin.


Aktuelles

Vom Konferenztisch bis zum Computer
Legler – Objekt und Technik feiert am Groß-Berliner Damm Firmenjubiläum


»Ein Stuhl ist uns nicht zu wenig, ein Haus ist uns nicht zu viel«. Mit dieser Firmenphilosophie können Heike und Uwe Legler im Juli ihr 10jähriges Jubiläum als Objekteinrichter und Technikausstatter feiern. Die Gründung der Firma Legler – Objekt und Technik erfolgte zwar nicht am Standort, sondern noch in Lichtenberg. Doch vor fünf Jahren zog das Unternehmen als eines der ersten an den Groß-Berliner Damm im Entwicklungsgebiet Adlershof.


Ausstattung Adlershofer Objekte

Die Zusammenarbeit mit Adlershofer Instituten und Unternehmen begann allerdings schon früher, im Jahre 1993. Seitdem gehören u. a. die GMD, die Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e.V. (GFaI), das Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik und die JohannisthalSynchron GmbH zu ihren Kunden. 1999 richtete das Ehepaar Legler das Institut für Kristallzüchtung (IKZ) komplett ein – von den Arbeitsplätzen über die Teeküchen bis zur Sitzgruppe im Empfang. Nur die Labore gestalteten Andere.


Bis ins Detail

Es gehört zum Konzept des Unternehmens, mit spezialisierten Subunternehmern zusammenzuarbeiten. Denn zur schlüsselfertigen Ausstattung eines Gebäudes, z. B. eines Hotels oder eines Internates, gehören auch »viele kleine Details«, so Heike Legler. Denn immerhin übernimmt die Firma Legler sogar die technische Ausstattung mit Netzwerken und kaufmännischer Software. Und so überlässt sie das Anbringen einer Gardine lieber Anderen. Ansprechpartner für den Kunden bleibt allerdings allein die Firma Legler.

Die zehn Mitarbeiter pflegen schon im Vorfeld der Einrichtung intensiven Kontakt mit dem Kunden. So muss bei der Planung eines Konferenzzimmers auch berücksichtigt werden, wer auf welchem Platz sitzen will. Diese Umsicht hat den Leglers schon sehr renommierte Aufträge eingebracht; dazu gehört z. B. der Europa-Saal im Auswärtigen Amt. Auch das neue Verwaltungsgebäude von BESSY II wird Legler im Spätsommer einrichten, inklusive Hörsaal und Bibliothek.

Auch wenn das Unternehmen eben diesen BESSY-Auftrag durch eine öffentliche Ausschreibung erhalten hat, ist doch sein Erfolg gerade im Entwicklungsgebiet auffällig. Die Leglers werten das als Beweis dafür, wie nützlich die Nähe von Gewerbe und Wissenschaft sein kann. Denn, so haben sie beobachtet, auch der umtriebigste Forscher oder Unternehmer findet wenigstens mal in der Mittagspause Zeit, im Showroom am Groß-Berliner Damm Probe zu sitzen.



Am 05.07.2001 feiert Legler – Objekt und Technik ab 15.00 Uhr am GroßBerliner Damm 73c anlässlich ihres 10-jährigen Firmenjubiläums ein Fest. Eingeladen sind auch alle Standortpartner. Info-Tel.: 63 99 63-0


Aktuelles

Otto von Guericke-Preis für akustische Kamera


Gerd Heinz, Swen Tilgner und Dirk Döbler (v. l. n. r.) von der Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e.V. (GFaI) erhielten am 31. Mai dieses Jahres den Otto von Guericke-Preis (1. Platz). Damit würdigte die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) ihre Entwicklung zur Erforschung von Geräuschquellen: die akustische Kamera (s. Bericht in Adlershof Aktuell vom Dezember 2000).

Eine Vielzahl von Mikrofonen nimmt zuerst die Schallwellen auf, die anschließend mittels eines Computers ausgewertet werden. Eine digitale Kamera macht zusätzlich Aufnahmen. Diesen Fotos werden schließlich die Ergebnisse der Schallanalyse in Form von Falschfarbenkodierungen überlagert. So entstehen Farbbilder, die Rückschlüsse über Lautstärke und genaue Herkunft des Lärms geben. Blau deutet z. B. auf besonderen Krach hin. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig; das Spektrum der analysierten Objekte reicht inzwischen von der elektrischen Zahnbürste über Baumaschinen, Eisenbahnzüge, eine Walzanlage bis hin zu einer Brücke über den Rhein.


Kontakt :

Dr. Hagen Tiedtke, Geschäftsführer
Telefon: 6392-1600 / 1601
E-Mail: tiedtke@gfai.de

Aktuelles

Umweltpreis für hervorragende Leistungen
IGEA mbH betreute prämiertes BSR-Projekt


Die Adlershofer IGEA – Ingenieurgesellschaft für Erschließungs- und Anlagen-Planung mbH hat an einem Projekt der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) als Planungsbüro mitgearbeitet, das im Juni von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit dem Berliner Umweltpreis 2001 ausgezeichnet wurde. Der Preis würdigt alljährlich hervorragende Leistungen im Umweltschutz, die über gesetzliche Anforderungen hinausgehen. Die Auszeichnung der BSR erfolgte im Bereich »Investitionen, die überwiegend dem Umweltschutz dienen«.


Deponiegasverwertung

Bei dem gemeinsamen Projekt ging es um die Errichtung einer Deponiegasverwertungsanlage in Schwanebeck. Die IGEA hat die komplette Planung und Baubetreuung durchgeführt. Auf der Hausmüll-Deponie werden 3000 m3/h Deponiegas (Methananteil 50 %) in einem Blockheizkraftwerk mit Hilfe von Gasmotoren in Strom und Wärme umgewandelt. Der Strom wird in das öffentliche Stromversorgungsnetz eingespeist. Die Strommenge reicht aus, um eine Stadt mit 30.000 Einwohnern zu versorgen. Die Wärme wird als 90 Grad Celsius heißes Wasser über eine 3,2 km lange Transportleitung in das Heiz-Kraftwerk Berlin-Buch der Bewag transportiert. Dieser Eniergieverbund mit einem Großkraftwerk ist bisher einmalig. Die IGEA hat dieses Konzept entwickelt und gemeinsam mit der BSR umgesetzt.


Kontakt :

Franz Schmalstieg
Roland Friebel
Tel.: 6392-6510
E-Mail: igeambh@t-online.de

Kultur

Ein Elch aus Bergahorn


Unter dem Motto »Die ersten Europäer – Objekte in Holz« stellt das Ausbildungszentrum für Köche und Restaurantfachleute Casino Adlershof in der Rudower Chaussee 4 (Haus 43) noch bis Mitte August Werke des Holzbildhauerkurses der Volkshochschule Treptow aus. Darunter sind ein Wahrsager aus Pyramidenpappel, ein Zauberer aus Eiche und Holunder sowie ein Elch aus Bergahorn. Die Kunstwerke wurden alle aus Fundstücken geschaffen: durch Spalten, Brennen, Schleifen, Wachsen, Bürsten. »Wir stellen einen neuen Bezug her zu dem, was andere wegwerfen«, erklärt die Ausstellungsorganisatorin Helga Gerasch. Zu besichtigen sind die Ausstellungsstücke werktags während der Öffnungszeiten der Ausbildungskantine von 8.30 bis 14.00 Uhr.


Kultur

Kekuléstraße 2 - 4


Nach Abschluss der umfangreichen Sanierungsarbeiten am neuen Dienstleistungszentrum in der Kekuléstraße 2 - 4 ( ehem. Gebäude 12.6 ) sind folgende Unternehmen dort in den vergangenen Wochen eingezogen ( mit Angabe der Geschäftsführer ) :


Adlershof Facility Management GmbH
Rolf-Dieter Schlaubitz
Tel.: 6392-1940
Dietmar Döbbeling
Tel.: 6392-2745


WITEGA Angewandte Werkstoff-Forschung gGmbh
Dr. Manfred Günther
Tel.: 6392-2001


WITEGA Laboratorien Berlin-Adlershof GmbH
Dr. Manfred Günther
Tel.: 6392-2001


WITEGA Forschung gGmbH
Joachim Schmidt
Tel.: 6392-2014


Management Flock
Roland R. Doerrer
Tel.: 6392-2530


 

Veranstaltungen und Termine

Juli / August 2001

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