Page 16 - Adlershof Journal Juli/August 2017
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CAMPUS
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Coole Jobs Welten in Zukunft besser und systema- dem Adlershofer Unternehmen 5micron Nachwuchsforscher wie Unternehmen
GmbH, einem Systemhaus für die Ent-
würden nicht nur vom Zugang zu den
tischer miteinander zu vernetzen, findet
jeweiligen Infrastrukturen wie Laboren
Frensch, entlang der gesamten Karrie-
wicklung optischer Spezialmesstechnik
vor der Haustür releiter. von Oberflächen, durchgeführt. oder Fertigungsanlagen profitieren, son-
dern auch von den unterschiedlichen
Ergänzend dazu möchte Frensch gemein-
Das könne bereits im Studium beginnen.
Netzwerken und Expertisen der Partner.
Praxisorientierende Kooperationspro-
same Promotionsvorhaben zwischen Un-
Als erfolgreiches Beispiel für die Koope-
gramme zwischen der HU und Adlers-
ternehmen und der Universität initiieren.
ration unter Einbindung des Nachwuch-
hofer Unternehmen könnten Studieren- Es soll eine Brücke geschlagen werden
Hunderte Hightechunternehmen, Spitzenforschungsinstitute, Gründer- den berufsrelevante Erfahrungen ermög- zwischen der eher grundlagenorientier- ses nennt Frensch das im Jahr 2016 auf
schmieden – Adlershof ist ein Eldorado für Studierende und Absolventen lichen und die Gelegenheit bieten, Vorle- ten Forschung an der HU und den an- dem Campus Adlershof gegründete „In-
der Berliner Humboldt-Universität. Doch noch nicht alle wissen, welche sungsinhalte in Praxiszusammenhängen wendungsnahen Fragestellungen von novation Network for Advanced Materi-
Karrierechancen unmittelbar vor der Unitür auf sie warten. Das soll wiederzufinden und anzuwenden. Die Unternehmen. Diese enge Kooperation als“ (INAM). Darin wirken Wissenschaft,
Unternehmen und Start-ups am Über-
sich ändern. Firmen hätten dabei die Möglichkeit, po- könnte durch gemeinsam eingerichtete gangsbereich von Grundlagenforschung
tenzielle Fachkräfte kennenzulernen. Die und finanzierte Brücken-Nachwuchs-
und Produktdesign zusammen – wie bei-
in diesem Jahr gestarteten „Humboldts gruppen und gemeinsame Berufungen
spielsweise das Start-up Inuru GmbH, das
Wenn es um die Zukunftschancen von Allerdings: Sie finden nicht immer einen Wagniswerkstätten“ sind solch ein Pro- von Juniorprofessuren auch auf höherem mittels organischer Leuchtdioden (OLED)
Hochschulabsolventen und Nachwuchs- direkten Draht zu den Studierenden und gramm. Hier treffen Forscher, Studieren- akademischem Level fortgesetzt werden. Animationen auf Papier druckt. Die
wissenschaftlern geht, hat Adlershof Absolventen. Und die wiederum wissen de, Start-ups und etablierte Unterneh- HU-Ausgründung ist nach zwei Jahren in
mehr zu bieten, als viele ahnen. Davon oft gar nicht, wie viele interessante po- men zusammen und entwickeln neue
Chemnitz wieder nach Adlershof zurück-
ist Peter Frensch überzeugt. Er möchte tenzielle Arbeitgeber es in Adlershof für Ideen. Ein erstes sogenanntes Transfer
gekehrt, weil sie an diesem Standort ide-
diese Chancen sichtbarer machen, besser sie gibt. Deshalb gelte es, diese beiden Lab wurde im Februar erfolgreich mit
ale Kooperationsbedingungen vorfindet.
nutzen und noch attraktiver gestalten.
Deshalb hat der Professor für Psycho- Für Gruppenleiter oder Postdocs der au-
ßeruniversitären Forschungseinrichtun-
logie und Vizepräsident für Forschung
gen oder Unternehmen soll die Möglich-
an der Humboldt-Universität zu Berlin
keit geschaffen werden, Lehrerfahrungen
(HU) einen „Letter of Intent“ entworfen,
an der HU zu sammeln. „Das ist nicht
in dem die Humboldt-Universität, die
Initiativgemeinschaft Außeruniversitärer nur im Hinblick auf eine künftige akade-
mische Laufbahn interessant, sondern
Forschungsgemeinschaften in Adlershof
bringt auch frische, anwendungsorien-
e. V. (IGAFA), der Technologiekreis Adlers-
tierte Inhalte an die Hochschule“, meint
hof e. V. und die WISTA-MANAGEMENT
Frensch. Ein gemeinsames Mentoring-
GMBH (WISTA) Maßnahmen für eine
systematische Unterstützung von Karri- programm soll schließlich Nachwuchsfor-
schern Know-how und Einblicke in Fragen
ereübergängen zwischen Wissenschaft,
des Managements und der Unterneh-
Wirtschaft und Management skizzieren.
mensgründung ermöglichen.
Die Ausgangssituation, um Adlershof
„Wichtig ist, dass wir alle potenziellen
auch als „Ort der Chancen für Nach-
wuchswissenschaftler“ zu profilieren, ist Partner miteinander ins Gespräch brin-
gen und es ihnen ermöglichen, vonein-
günstig. Auf der einen Seite: gut qualifi-
ander zu lernen“, betont Frensch. Dabei
zierte Studierende, Promovierende und
sollen bewusst auch universitäre Fach-
Postdocs einer breiten Fächervielfalt, die
bereiche wie die Psychologie oder die
aus Hochschule und Forschungseinrich-
tungen den Sprung in die freie Wirtschaft, Geografie angesprochen werden, die auf
den ersten Blick nicht so wirtschaftsaffin
eine Unternehmensgründung oder eine
sind. „Auch hier gibt es bisweilen überra-
Hochschulkarriere vor sich haben – und
schende Möglichkeiten, dass beide Seiten
hierfür einen reizvollen Einstieg in die
profitieren.“
Wirtschaft suchen oder zumindest span-
nende Erfahrungen. Auf der anderen Sei- Die im Letter of Intent formulierten Ideen
te: rund 1.000 meist hightechorientierte sollen die Grundlage sein, um ein ge-
Unternehmen, die in Zukunftsfeldern meinsames Programm auszuarbeiten.
wie Optik, erneuerbare Energien, IT oder „Das erste Feedback aus den Reihen von
Biotechnologie unterwegs sind, teilweise
WISTA, IGAFA und Technologiekreis ist
in hochspezialisierten Nischen und auf positiv ausgefallen und wir freuen uns
Weltspitzenniveau. Viele Unternehmen jetzt auf inhaltliche Ergänzungen“, sagt
siedeln sich nicht zuletzt in der Hoffnung Frensch. Bis Ende des Jahres will er sich
auf gute Recruting-Chancen in Adlers- dann in vielen Gesprächen und Infoveran-
hof an.
staltungen einen Überblick über das kon-
krete Interesse und die Bedürfnisse der
Unternehmen verschaffen. ud
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