Page 8 - Adlershof Special 35: Biotechnologie
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// Diese Unternehmerfamilie geht buchstäblich ans Herz


// Der Eingang zum schicken Adlershofer Firmensitz von Osypka Medical führt nicht nur in ein weltweit erfolgreiches Unternehmen. Wer hier eintritt, taucht auch in die deutschamerikanische Geschichte der Unternehmerfamilie Osypka ein, in der menschliche Herzen eine zentrale Rolle spielen.

Der Eingang zum schicken Adlershofer Firmensitz von Osypka Medical führt nicht nur in ein weltweit erfolgreiches Unternehmen. Wer hier eintritt, taucht auch in die deutsch-amerikanische Geschichte der Unternehmerfamilie Osypka ein, in der menschliche Herzen eine zentrale Rolle spielen.

Es ist 1963, als Peter Osypka seinen Traum wahr macht. Zusammen mit seiner Frau und dem gerade drei Monate alten Sohn Markus bricht er seine Zelte in Deutschland ab und emigriert in die USA. Diesmal ist es keine Flucht. Einige Jahre zuvor war er aus der DDR geflohen, weil ihm als bekennenden Katholiken der Weg an die Universität verbaut wurde. Nun bricht er auf, um zu lernen. Zwar hat er gerade in Braunschweig promoviert. Doch der Elektrotechnikingenieur hat sich ein Fachgebiet ausgesucht, das in den Staaten schon viel weiter ist: Medizintechnik. Ihn reizen die elektrischen Ströme des menschlichen Herzens – und Methoden, um erkrankte Herzen elektrisch zu stimulieren.

Ein halbes Jahrhundert später ist der damalige Säugling Markus ein promovierter Ingenieur der Elektrotechnik und Geschäftsführer der Osypka Medical GmbH in Berlin Adlershof und der Osypka Medical Inc. in San Diego. Sein Unternehmen entwickelt und fertigt externe Herzschrittmacher und innovative Systeme, die den menschlichen Blutkreislauf exakt vermessen. Diese erlauben es Medizinern ohne Eingriff in den Körper, Druck, Fließgeschwindigkeit, Blutvolumen pro Herzschlag und ein halbes Dutzend weiterer Parameter am Monitor zu verfolgen. Hightech, mit 2.500 Messwerten pro Sekunde, die eine Software in einfach ablesbare Zahlen und Diagramme übersetzt.

Markus Osypka hat zwei Schwestern und einen Bruder. Auch sie sind beruflich in die Fußstapfen des Vaters getreten. Doch der Reihe nach. Der junge Peter Osypka fand in den USA, was er suchte. Bei Professor Earl Wood lernte er als Post-Doc alles über menschliche Blutzirkulation und Möglichkeiten, sie technisch zu stimulieren. Er hatte eine Stelle und konnte seine inzwischen vierköpfige Familie über die Runden bringen. Doch seine Frau hatte Heimweh. Osypka wägt ab und willigt in die Rückkehr ein.

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